Glaserberg –Begegnung mit einem Krokodil
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Heute zieht es mich mal wieder in den Sundgau, eine Wanderung in schattigem Wald über den Glaserberg. Ich starte in Roggenburg, Sägemühle, eine der letzten Haltestellen, die der Postbus anfährt.
Kurz die Straße runter und schon bin ich in Frankreich. Noch ein paar Meter links die Straße entlang, dann muss der Wanderweg beginnen. Wäre nicht das Schild am Baum, man würde den Einstieg nicht finden, alles zugewachsen.
Es geht auch gleich steil aufwärts Richtung Col du Blochmont. Nach starken Regenfällen dürfte dieser Pfad unpassierbar sein, wie ausgewaschenen Rinnen zeigen. Am Col de Blochmont tangiert man kurz die Straße und läuft links am Parkplatz vorbei auf den breiten Schotterweg.
Nach einigen Metern biegt links recht unscheinbar ein schmaler Pfad ab. Diesem folge ich aufwärts und stehe dann an einem tiefen Halsgraben. Geradeaus gibt es eine Spur aufwärts auf das Plateau, wo sich die Ruine befinden soll. Der ist mir zu steil.
Ich folge dem Halsgraben nach rechts und finde einen kürzeren, genauso steilen Aufstieg. Einen Versuch ist es wert. Der Untergrund ist staubtrocken und entsprechend rutschig. Ich schaffe es nach oben und bin enttäuscht, keine Ruinenreste mehr zu sehen. Also auf dem gleichen Weg zurück.
Weiter nun auf dem Schotterweg nach Norden bis zum Aufstieg auf den Glaserberg. Auch an diesem Schnittpunkt soll eine Ruine sein. Was ich finde ist eine Geschützstellung aus dem zweiten Weltkrieg und auf den Resten der Ruine habe ich mich für eine kurze Pause niedergelassen.
Es fehlen zwar die Markierungen, aber in der Karte ist der Weg mit einem roten Kreuz markiert. Der Aufstieg ist moderat, nur der letzte Aufstieg zu P 790 ist steil, lässt sich aber in einem Bogen nach rechts umgehen.
Weiter geht es in ständigem Auf und Ab zum Camp Prehistorique du Glaserberg. (http://www.isundgau.com/01-la-prehistoire-dans-le-sundgau/). Sichtbare Zeichen gibt es für mich nicht, deshalb gehe ich weiter Richtung Signal du Glaserberg. Bis zu diesem Zeitpunkt ist mir nur eine Gruppe von vier Personen begegnet. Das ändert sich am Col du Neuneich. Hier gibt es einen Parkplatz und viele sind mit dem Auto gekommen und sitzen an Tischen und Bänken im Schatten. Bloß schnell weiter.
Mein nächstes Ziel ist der Sommet du Glaserberg, mit 816 m der höchste Punkt meiner heutigen Wanderung. Nun ist es nicht mehr so weit bis zum Kreuzungspunkt, wo ich nach Süden Richtung Lucelle abbiegen muss. Und noch ein Parkplatz mit viel Rummel.
Der erste Abschnitt nach Süden folgt der Asphaltstraße, dort wo sie scharf nach links abbiegt muss man aufpassen, den Weg nicht zu verlieren, das kleine Schild mit dem gelben Dreieck ist erst spät zu entdecken. Man geht geradeaus an dem Feld entlang und biegt nach rechts durch die Hecke ab. Jetzt verläuft der Pfad an einem Maisfeld entlang.
Am Ende des Maisfeldes soll es nun laut Karte kurz links abgehen bis zu einer Straße. Vor Ort ist die Markierung eine andere. Man folgt ihr weiter geradeaus über einen breiten Weg, der leider durch Maschinen stark in Mitleidenschaft gezogen ist (vor allem bei Nässe unangenehm). Am Ende trifft man dann bei P 662 auf die Straße, der man nach links folgt.
In einem großen Bogen verläuft der Weg nun nach Norden. Dort, wo man wieder nach Süden abbiegen muss, wird es noch einmal undurchsichtig. Oben am Baum hängt ein Hinweisschild, der Einstieg in den Weg ist aber stark zugewachsen und führt wieder steil aufwärts.
Oben angekommen folgt dann der Wegabschnitt, der der Wanderung das T3 verpasst. In steilen und sehr rutschigen Serpentinen geht es etliche Meter abwärts. Ein erstes Aufatmen als der gerade Abschnitt erreicht wird. Zu früh gefreut. Der Pfad ist gerade mal Fußbreit, übersät mit Steinen und Laub und zusätzlich garniert mit Tannenzapfen. Den Abgrund immer vor Augen, ein Fehltritt und das war‘s. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind ein absolutes Muss.
Hochkonzentriert taste ich mir vorwärts. Erst am Ende wird es entspannter und der Pfad etwas breiter. Auch tritt der Abgrund etwas zurück. Wie zum Hohn landet man Ende des Weges direkt an einem Friedhof. Den konnte ich heute umgehen.
Der Rest des Weges bis zur Haltestelle Lucelle ist reine Erholung. Hier habe ich noch eine Stunde Zeit, bis der Bus nach Delémont kommt, sonntags nur alle zwei Stunden. Ein weiterer Beweis, die Markierungen französischer Wanderwege sagen nie etwas über den Schwierigkeitsgrad aus.
Tour solo

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