Hochficht im Sommer


Publiziert von jagawirtha , 3. Juli 2022 um 20:30.

Region: Welt » Österreich » Außerhalb der Alpen » Oberösterreich » Mühlviertel
Tour Datum:30 Juni 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   CZ 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Strecke:8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Hauzenberg und Grenzübergang Breitenberg nach Klaffer und Pfaffetschlag,aus Österreich über Rohrbach und Ulrichsberg nach Pfaffetschlag. Von dort der Beschilderung zum Skizentrum Hochficht folgen, kurz vor dem großen Parkplatz links zum Ereignishaus Holzschlag abbiegen und dahinter parken.
Unterkunftmöglichkeiten:in den Talortschaften einige Gasthöfe, Pensionen und Hotels

Den Hochficht und die Gegend besuchen die meisten als Skifahrer im Winter, aber im Sommer wird er nur wenig als Wandergebiet genutzt. Es gibt aber einige Sehenswürdigkeiten, die im Winter gar nicht beachtet werden oder gar nicht vorhanden sind, weil der Schnee vieles verdeckt. Heute konnte ich zwei Mitwanderer von der Tour überzeugen. Das Vorhandensein von Skiliften und Bauten muss man natürlich ausblenden können. Die Tour ist aber schon so angelegt,  dass man viel im Wald geht und die Bausünden nicht immer im Blick hat.
 
Deshalb starten wir unsere Runde auch nicht vom großen Skiparkplatz sondern vom Ereignishaus Holzschlag. Direkt gegenüber dem Eingang  zu den Gaststuben zieht ein Steig etwas verdeckt hoch in den Wald. Wir folgen dem Nordwaldkammweg mit der weißblauen Markierung. Erst kurz vor der Mittelstation des neu erbauten Gondellifts treffen wir auf die erste Wiese, die im Winter als Skipiste genutzt wird. Gleich dahinter liegt das Gasthaus Zum Überleben, wo wir später einkehren wollen. Wir steigen etwas höher und folgen der Trittspur im hohen Gras nach rechts. Dort taucht der NWKW (Nordwaldkammweg) wieder in den Wald ein. In gemütlicher Steigung überqueren wir zwei weitere Wiesen/Skipisten, die beide mit einem Blumenmeer übersät sind. Von der Blumenpracht auf den Wiesen sind wir angenehm überrascht.
 
Nach kurzer Zeit erreichen wir den Stinglfelsen, der wie eine Burg vor uns aufragt. Auf ihm steht ein mächtiges Kreuz mit Gipfelbuch und eine „Wellnessliege“. Das Beste ist aber die tolle Aussicht ins obere Mühlviertel, die bei guter Sicht bis zu den Ostalpen reicht. Die Besteigung erfolgt über Holzleitern und kann bei Nässe etwas heikel werden. Falls man nicht schwindelfrei ist, könnte auch das Probleme bereiten. Zurück auf dem NWKW haben wir nur etwa 300m bis zur Stierwiese, auch eine Skipiste im Winter. Hier trennen wir  uns vom NWKW und steigen auf dem Fahrweg die Piste hoch, wo wir den höchsten Punkt unserer Runde erreichen, den Hochficht. Auch dieser hat ein Gipfelkreuz, das etwas versteckt neben der Bergstation des Sesselliftes zwischen den Bäumen steht. Die Aussicht lässt zwar etwas zu wünschen übrig, was ich aber nicht wusste ist dass von hier oben Paragleiter starten.
 
Nach einer kurzen Pause laufen wir auf dem Grenzpfad in nördlicher Richtung. Dieser Steig ist für Gebietsfremde nicht ausgewiesen. Folgt man jedoch einem tschechischen Wegweiser und orientiert sich nach den weißen Grenzsteinen ist der weitere Verlauf einfach zu finden, denn der Steig ist meist nur hüftbreit. Wir bleiben auf der Kammhöhe und besuchen den Schönbergfelsen, der ebenfalls eine gigantische Aussicht auf das Mühlviertel aufweist. Der Wald musste hier oben einem Sturm weichen, auf tschechischer Seite liegen die toten Fichtenstämme mit ihren Wurzelstöcken noch am Wegrand. Auf beiden Seiten der Grenze wächst schon ein neuer Mischwald in die Höhe. In wenigen Jahren wird man auch hier wieder im Schatten der Bäume unterwegs sein können.
 
Dem Grenzsteig folgen wir weiter bis wir in den Bereich der neuen Bergstation der Gondelbahn kommen. An dieser gehen wir rechts  vorbei, nach etwa 200 m stehen wir am Reischlberg. Dieser hat  kein GK, nur einen Grenzstein der den höchsten Punkt darstellt. Im Nordwesten können wir die beiden Plöckensteingipfel gut erkennen, auch die Sicht auf den Moldaustausee genießen wir. Jetzt kommt aber der Hunger auf, deshalb laufen wir zur Bergstation zurück und gehen über die rechte Wiese auf direktem Weg hinab zum Gasthof Zum Überleben. Nur brauchen wir für dieses kurze Wegstück  relativ lange, denn die Abfahrtswiese ist von oben bis unten mit einem blauen Teppich von Lupinen belegt. Diese ziehen viele Schmetterling und andere Insekten an. Es gab viel zu beobachten und zu fotografieren und das mal drei.
 
Der Abstieg über die Reischlbergabfahrt ist relativ steil aber ohne große Schwierigkeiten zu bewältigen. Am Reischlberggipfel könnte man die Runde auch verlängern und den Grenzsteig weiter absteigen bis zu einem alten Zollhaus und Grenzübergang zur Tschechei. Von dort kann man dann der Beschilderung des Nordwaldkammweges zum Ereignishaus Holzschlag folgen und man kommt direkt am Parkplatz vorbei.
 
Als wir an der „Überlebensalm“ ankommen sind schon einige Tische von Radfahrern und PKW-Touristen belegt. Heute gibt es auch frisches Bauernbrot aus dem Holzofen neben der Wirtschaft, nur ist den Ofen kalt, geschmeckt hat es aber trotzdem. Nach der schönen Einkehr haben wir noch 20 Minuten bis zum Parkplatz am Ereignishaus Holzschlag. Eine schöne Runde geht zu Ende. Die Tour könnte man auch in kürzerer Zeit bewältigen, nur hatten wir sehr viel zu bereden und zu fotografieren.

Tourengänger: jagawirtha


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