Hochficht 1338 m im Böhmerwald oder "the show must go on"


Publiziert von jagawirtha , 16. Mai 2017 um 15:20.

Region: Welt » Österreich » Außerhalb der Alpen » Oberösterreich » Mühlviertel
Tour Datum:11 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   CZ 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 720 m
Abstieg: 720 m
Strecke:ca. 15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ab Linz – B127 bis Rohrbach-Berg – Aigen/Schlägl - Ulrichsberg - Klaffer oder Pfaffetschlag ab Passau – Grenzübergang Breitenberg – Klaffer oder Pfaffetschlag ab Tschechien – Grenzübergang Zadni Zvonkova/Schöneben – Ulrichsberg – Klaffer oder Pfaffetschlag
Unterkunftmöglichkeiten:Ereignishaus Holzschlag zu bestimmten Zeiten im Tal div. Hotels, Gasthöfe und priv. Pensionen

Angeregt durch die Touren von klemi74 von letzter Woche im Bayersichen Wald, startete ich
heute auch in Richtung Bayerwald, jedoch auf die österreichische Seite, nach Hochficht im
Böhmerwald.

Hier wollte ich schon seit längerem vom Talort auf den Hochficht hinauf wandern um auch
ein paar Höhenmeter mehr in den Füssen zu haben. Der letzte Ort heißt Pfaffetschlag, leider
gibt es hier so gut wie keine Parkmöglichkeiten. Ich parke deshalb im Grünen. Im Ort geht
man zuerst auf der Hauptstraße Richtung dem Schigebiet Hochficht. Nach etwa 150m nach
der Kapelle in der Ortsmitte biegt man von der Hauptstraße rechts in eine Siedlungsstraße,
die aber nach kurzem nach links  in einen Feldweg übergeht. An der nächsten Kreuzung, kurz
vor Erreichen des Waldes findet man ein gelbes Hinweisschild mit der "Runde 22".  Diesem
Waldweg folgt man bis man auf die Fahrstraße zum Parkplatz der Talstation des Schigebietes
trifft.

Die Straße überquert man und folgt weiter der Runde 22 bis zum Ereignishaus Holzschlag,
das eigentlich eine Jugendherberge ist aber auch Gastronomie für alle bietet. Hier zweigt
ein Steig nach rechts hoch zum Gasthaus zum Überleben.

Hier beginnt mein Untertitel "the show must....."! Kurz bevor ich auf die Fahrstraße zum PP
der Talstation des Schigebietes Hochficht komme höre ich gewaltigen Lärm. Dieser macht
mich neugierig und ich ändere deshalb meinen Weg und gehe direkt zum Parkplatz. Hinter
dem Talrestaurant sind gewaltige Baumaßnahmen in Gang. Der Doppelschlepplift neben
der Flutlichtpiste ist weggerissen, ein großes Stück Wald wurde gerodet, außerdem wurde
Erdreich in größerem Ausmaß abgetragen. Ich weiche auf die Kinderschipiste aus und
bemerke nach ein paar Metern Aufstieg, daß auch gegenüber die Schipiste der Standard-
abfahrt aufgerissen ist und sogar eine Behelfsstraße angelegt wurde. Sinn und Zweck der
gesamten Baumaßnahmen kann ich mir nicht erklären (siehe Fotos).

Ich verlasse die Wichtelpiste und bewege mich Richtung der eigentlichen Route zum Gast-
haus zum Überleben. Aber auch hier wird extremer Baulärm hörbar. Mitten auf der Skipiste
beim Gasthaus zum Überleben ebenfalls eine große Baugrube ohne daß man erkennt, was
es werden soll. Ich versuche das Gebiet schnell zu verlassen und gehe nun weiter Richtung
Hochficht und Stinglfelsen. Dieser Teil wird auch mit dem Gipfelge(h)nussweg zurückgelegt.
Oberhalb des Gasthauses zum Überleben führt der Weg nach rechts, zuerst auf einem Teil-
stück einer Schiroute, dann führt ein Steig hinüber zum Stinglfelsen, dabei überqueren wir
zwei Schipisten.

Der Stinglfelsen kann über Holzleitern erklommen werden und bietet eine herrliche Aussicht
über das Mühlviertel bis hin zu den Ausläufern der Ostalpen,  angefangen von den Berchtes-
gadener Alpen über Dachstein hin zum Toten Gebirge. Der Gipfelbereich bietet aber auch eine
Bank und eine Relaxliege, der ich nicht widerstehen kann. Zum großen Gipfelkreuz gehört
auch ein Gipfelbuch,  was in dieser Gegend eher selten vorkommt. Nach 25 Minuten relaxen
steige ich über den oberen Teil der Schipiste "Stierwiese" zum Hochfichtgipfel auf, den
höchsten Punkt meiner heutigen Wanderung. Der Gipfel hat zwar ein Gipfelkreuz, aber
keine gute Aussicht und liegt direkt neben der Bergstation der Hochfichtbahn.

Ab jetzt bewegt sich der Steig auf dem Grenzkamm zwischen Österreich und der Tschechei.
Den Schönbergfelsen, auch mit toller Aussicht und Gipfelbank, nehme ich natürlich auch
mit. Das Gipfelkreuz steht hier neben dem Felsen, fast versteckt in den Bäumen. Nach
ein paar Fotos geht es aber gleich weiter zum Reischlberg, immer noch auf dem Grenz-
kamm. Kurz vor Erreichen des Reischlberges hat man noch eine schöne Sicht auf den
Moldaustausee in der Tschechei. Der Reischlberg hat keinen besonderen Charm, nur
einen Grenzstein auf dem höchsten Punkt. Von hier könnte man die Runde ausdehnen
und ebenfalls am Grenzkamm zum Zollhaus absteigen und von dort zurück Richtung
Erlebnishaus Holzschlag gehen.

Ich breche heute die Runde am Reischlberg ab und steige über die Schipiste direkt ab zum
Gasthaus zum Überleben und von dort weiter hinunter auf der Schipiste zum Ereignishaus
Holzschlag um noch ein bisschen Flüssigkeit aufzunehmen. Die nette Bedienung erzählt
mir dann den Grund für die großen Bautätigkeiten. Der Reischlberg erhält einen neuen
Lift, eine Gondelbahn, die den alten Schlepplift ersetzt. Verstehen kann ich das ganze
trotzdem nicht, den das Gebiet ist nur noch abhängig von Schneekanonen und kühlen
Temparaturen und liegt unter 1300 m. Ob sich solche Investitionen noch bezahlt machen ist
die Frage, aber solange der Schifahrer die teueren Tickets bezahlt, wohl kein Problem??

Der weitere Rückweg erfolgt auf dem Aufstiegsweg.


Die Tour könnte man auch von Klaffer aus starten, dort sind am Sportplatz Parkmöglichkeiten
vorhanden. Hinter dem Sportplatz führt die Runde 22 vorbei, der man bis zum Ereignishaus
Holzschlag folgen kann. Hin und zurück kommen bestimmt nochmal 3 km mehr dazu.

Tourengänger: jagawirtha


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