Tour de Arena: Pizzo della Cavegna 2281 m und Passo Quadrella 2137 m (Season Opener 3+4)


Publiziert von basodino , 26. Juni 2022 um 12:12.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:18 Juni 2022
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Rosso di Ribia   Gruppo Pizzo di Madéi   Gruppo Pizzo Biela   Gruppo Pizzo Quadro 
Zeitbedarf: 2 Tage 10:00
Aufstieg: 1680 m
Abstieg: 1870 m
Zufahrt zum Ankunftspunkt:mit dem Bus von Bosco Gurin nach Cevio, dort umsteigen in den Bus nach Locarno und von Locarno mit dem Zug nach Deutschland
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Alpe Arena 1687 m, Selbstversorgerhütte, 30 Plätze, Munt la Reita 1430 m, Agriturismo, Matratzenlager für 16 Personen, Bauwagen als kleinere Einheiten, Gemeinschaftsküche, Halbpension für Gruppen vereinbar, Hofladen, Capanna Grossalp 1910 m, bewirtete Hütte, 36 Schlafplätze

Nach einer zweiten guten Nacht auf der Alpe Arena zogen wir weiter. Der Plattenweg setzt sich auch Richtung Talende fort, wobei man bald eine Steilstufe elegant in einer Spalte absteigt. Zuvor findet sich oben rechts ein hervorragender Aussichtspunkt. Nach dem kurzen Abstieg steigt man allmählich und meist bequem wieder an bis man an zwei Alpen vorbeikommt. Die zweite Alpe ist die Alpe di Madei, wo ich leider keine Abzweigung zur Cata di Madei ausmachen konnte. Das wäre der beste Zugang zum Pizzo di Madei von der Tessiner Seite. T2, 40 min
Der Weg steigt noch ein wenig an, bevor er nach Überquerung mehrere Wasserläufe zur Alpe die Porcaresc wieder hinabführt. T2, 35 min
Dort muss man irgendwie durch die Zäune und Gebäude hindurchfinden. Für Wanderer scheint hier nicht der rechte Ort. Durch ein weites Tälchen steigt man dann leicht bis zum Passo della Cavegna an. T2, 35 min

Hinter dem Passo liegt 20 m tiefer ein malerischer See, der sich sicher auch zum Baden eignet. Wir stiegen aber links daran vorbei, einer Spur folgend eine Rinne linkerhand hinauf und bogen oben nach rechts ab, um zu den oberen Seen zu kommen (2040 m). Hier trennten wir uns in 2 x 4 Personen auf, wobei eine Gruppe am See blieb, die andere zum Pizzo della Cavegna aufstieg. T3-, 15 min

Der Weg zum Gipfel beginnt am ersten See, indem man ihn links oder rechts umgeht. Dahinter findet sich an den beiden anderen Seen eine Rinne, durch die eine schwache Spur links von einer schmalen Geröllhalde im Rinnengrund hinauf führt. Man kann natürlich auch die Geröllhalde selber nehmen. Oben erreicht man einen flachen Boden, den man überquert. Zwischen zwei Geröllfeldern steigt man an. Wenn das rechte Geröllfeld endet, biegt man über eine nun klarere Spur nach rechts ab und steigt gegen den Sattel links von P. 2157 an. Man erreicht ihn nicht ganz, sondern folgt einer Spur erst links eines Rückens, dann über ihn, bis er sich langsam zu einem Grat verengt. Allen Schwierigkeiten kann man rechts ausweichen. Es gibt eine durchgängige Spur und einige Steinmännchen. T3+, 40 min im Aufstieg, 30 min im Abstieg

Nach diesem schönen Abstecher mit einer weit besseren Aussicht als wenige Tage zuvor, machten wir auch am oberen See eine Mittagspause. Einige holten ein kühlendes Bad nach. Allerdings gibt es hier oben so circa gar keinen Schatten, so dass wir doch gerne wieder aufbrachen. Nachdem wir zum unteren See abgestiegen waren, nahmen wir dort den Wanderweg hinab zur Alpe di Sfii auf. Die Alpe erreicht man nicht ganz, da diese ca. 60 m oberhalb des Baches liegt. Die Brücke am Bach ist zerstört, die Überquerung bei trockenen Verhältnissen aber kein Problem. T3-, 60 min

Wir stiegen zu P. 1631 auf, um den Alpweg zu erreichen. Es scheint auch eine tiefere, neue Route den Bach entlang zu geben, die sich nicht in den Karten findet. Nun kontinuierlich absteigen. Von der Schlucht rechterhand bekommt man nicht allzu viel mit. Später geht der Weg in dichteren Wald und quert schließlich nach links hinaus, bis man die Brücke im Talgrund des Valle di Campo erreicht. T2, 60 min

Nun steht noch ein Gegenanstieg Richtung Cimalmotto an. Bevor man das Dorf erreicht, bogen wir nach links ab, um das Agriturismo Munt la Reita zu erreichen. T2, 30 min

Gesamtdaten der Etappe: 865 Hm rauf, 1125 Hm runter, 5 h 45 min

Das Agriturismo Munt la Reita ist ein erfreulicher Ort. Hier wird mit viel Liebe und Kreativität gearbeitet und sowohl als landwirtschaftlicher Betrieb als auch als Beherbergung viel erreicht. So kann man im Hofladen viele interessante und leckere Produkte erwerben. Die Unterbringung ist ungewöhnlich aber zum Wohlfühlen. Wir waren im Matratzenlager unter dem Dach der Scheune untergebracht. Tagsüber ist es hier wie in einer Sauna, nachts kühlt es aber wohltuend ab, so dass wir gut schlafen konnten. Es ist alles noch am sich entwickeln, so dass ich glaube, dass es in Zukunft noch schöner sein wird, hier zu übernachten. 
Wir als Gruppe bekamen ein feines Risotto serviert, was ich in sehr guter Erinnerung behalten werden. Auch das Frühstück am nächsten Morgen war ein guter Start in selbigen. 

Wir verließen das Agriturismo am oberen Tor und liefen durch weitere Wiesen bis wir kurz vor dem Straßenende in den ersten Bäumen Monte dei Fantitt erreichten. Die Alpe lässt man links liegen und wandert in den Wald hinein. Wegzeichen hat es eher wenige, aber eine in Kürze klar erkennbare Spur führt durch den lichten Wald. Von Quadrella di dentro (Brunnen) beginnt der Weg nach rechts zu queren und gewinnt kaum mehr an Höhe, bis man Quadrella di Fuori erreicht. T2, 60 min
Nun bogen wir links aufwärts ab und der Weg nimmt wieder an Steilheit zu. Durch immer lichteren Wald durch einen Mix von Felsen und Alpenrosen gewinnt der Weg deutlich an Höhe und erreicht schließlich den Passo Quadrella. T3-, 60 min

Hier mussten wir uns entscheiden, ob wir direkt nach Bosco Gurin absteigen (rechts) oder ob wir einen Bogen zur Capanna Grossalp schlagen (links). Wir entschieden uns für den Bogen, was erst einmal einen nochmals leichten Anstieg bis P. 2220 bedeutet. In der Folge quert man einen weiten Geländekessel über einen guten Weg, der nur an wenigen Stellen durch niedrige Felsstufen führt, die dann auch noch mit Kabeln oder Ketten beinahe unnötig entschärft sind. Leider landet man am Ende zwangsläufig im Skigebiet, welches im Hochsommer auch eine Bobbahn beinhaltet. Zwar war bei uns noch kein Betrieb, aber irgendwie muss man diese Attraktionen gedanklich ausblenden. Nach einem kurzen Abstieg erreichten wir die Capanna Grossalp, auf der wir für das Mittagessen einkehrten. T3, 90 min
Blieb noch der Abstieg nach Bosco Gurin, der von hier relativ direkt und schnell geht. Wir erreichten das malerische Bergdorf im Sonnenschein, der sich sonst eher zurückgehalten hatte an diesem wolkenreichen Tag. Wer Zeit hat, kann das Walsermuseum besichtigen, unter der Woche gibt es einen kleinen Supermarkt und am Beginn der Straße (Bushaltestelle) findet sich ein Restaurant mit Eisdiele, sowie angrenzend ein Hotel. T3-, 45 min

Gesamtdaten der Etappe: 815 Hm rauf, 750 Hm runter, 4 h 15 min

Von Bosco Gurin fährt der Bus leider nicht ganz so oft. Entsprechend voll war er. Aber trotz einiger Zwischenstopps und Umarrangieren der abgelegten Rucksäcke im Mittelteil des Busses kamen wir absolut pünktlich in Cevio an. Auf dem Weg durch das Maggiatal habe ich so viele Badegäste an diesem Fluss gesehen, wie selten in der Hochsaison in den Sommerferien. Das Wasser muss derzeit sehr einladend sein. 

Die Tour war wieder eine sehr schöne. Sie hat uns 3 Talkessel offenbart, die einen Besuch unbedingt wert sind. Am letzten Tag war eigentlich der Besuch des Pizzo Bombögn geplant, was die Tour um ca. 1,5 Stunden verlängert hätte. Bei mäßigem Wetter konnten wir das Auslassen des Gipfels aber gut verkraften, denn viel gesehen hätten wir ohnehin nicht. Ich freue mich schon jetzt auf die Tour im nächsten Jahr. Das Tessin hat so viel zu bieten, dass ich nicht müde werden, diese Region immer wieder zu besuchen. 



Tourengänger: basodino, tourinette


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