(Etter-)Dach am Chäserrugg, Rosenboden Südwand
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Als Klettergebiet müssen die Churfirsten nicht mehr weiter gepriesen werden. An ihrem östlichen Ende kommt man in den Genuss Churfristen-typischer Kletterei ohne die langen, steilen Zustiege von Zuestoll und co. absolvieren zu müssen. Möglich macht dies die Chäserrugg-Bahn, welche einem in wenigen Minuten in die Nähe der Ausstiege hievt.
Die berühmte Dachroute in der Südwand des Rosenboden wurde vor knapp 40 Jahren vom legendären Paul Etter und Kompanie erstbegangen. Stellt man sich vor, wie die Pioniere sich mit den damals üblichen gehämmerten Bohrhaken das Dach hochnagelten, nötigt der Mut und die Kühnheit dieser Pioniere Respekt ab!
Eine der luftigsten Klettertouren der Ostschweiz, ein (Kindheits-)Traum geht in Erfüllung!
Als Vorbereitung auf die Tour machten wir im Chrüterlutz mit dem technischen Klettern Bekannt- bzw. Feindschaft. Das Dach am Chäserrugg glücklicherweise wesentlich angenehmer zu klettern.
Mit der Bahn auf den Chäserrugg, wegen dem nebligen Wetter sind wir praktisch alleine an der Bergstation, ein ungewohntes Bild.
Da weder mein Kletterpartner noch ich 100%ig fit sind, beschliessen wir, nur den oberen Teil der Wand ab dem markanten Rasenband, dem "Raupfad" zu klettern. Bis dorthin kann ab Rosenboden bequem, aber luftig abgeseilt werden. Die erste Abseilstelle findet sich etwas versteckt bei einem kleinen Pfahl ca. 40hm unterhalb (südlich) von P. 2208. Von da kann 10m gesichert bis zur ersten Abseilstelle gestiegen werden und in 4x Abseilen (50m Doppelseil) erreicht man den Raupfad. Querung nach Osten bis die Route bei einem Vorbau etwas östlich der Fallinie des grossen Daches beginnt (keine Markierung oder H am Einstieg).
Routenbeschreibung:
1. Sl T5 bzw. II Den Vorbau auf einer Rampe von links nach rechts hochsteigen. Nach 20m Stand am Anfang eines kompakten Wändchens.
2. Sl 5c+ Links in genialer Kletterei über die Löcherwand (Garschella-Formation) in die Verschneidung, danach nach rechts und durch eine kompakte Wand gerade hoch. Nach rechts in eine Verschneidung, Stand auf Band noch etwas weiter rechts. Gut mit BH abgesichert, eher einfacher als 5c+, mein Vorschlag 5b, 5b obl.
3. Sl 5c Durch die Verschneidung links zum BH, kurze schwierigere Stelle, danach einfacher über gestuften Fels rechts unters Dach zum Muinring. Ebenfalls eher 5b als 5c.
4. Sl A1 und 5a: DAS Dach: Die Route führt 11m praktisch horizontal durchs Dach mit zwei kleinen Absätzen (Dachkäntchen). Viele alte Bh und einige Neuere. Nicht wirklich schwierig zu klettern, mit der entsprechenen Techno-Ausrüstung und -Technik kein Problem. Die Haken stecken nahe beieinander, bei einem Absätzchen wird mit Vorteil kurz ein grosser Griff gehalten, um zum nächsten BH zu gelangen. Nach der Dachkante an zwei Haken (einer mit älterer Schlinge) technisch oder auch frei weiter, kurz vor dem ausgesetzen Stand (Muniring plus einige ältere Fabrikate) Freikletterstelle ca. 5a, welche mit müden Armen gar nicht so trivial ist (rechts gehts einfacher).
5. Sl 6a+ (oder 6a Originalroute) wir wählen die direkte, laut Topo etwas schwierigere Variante. Feingriffig in rauhem, besten Fels senkrecht hoch zum ersten BH. Ein, zwei kräftige Züge in seichter Verschneidung, weiter in die zweite, markante Verschneidung rechts. Auf die Kante und über den extrem griffigen, gebankten Fels rechtshaltend leichter zum Stand. Deutlich einfacher als angegeben, eher 5c+/6a.
6. Sl 4c Quergang nach rechts (BH) bis in einen schrägen Kamin. Durch diesen in alpiner Manier aufwärts, danach grasig im II. Grad zum Muniring (An Felsnase senkrecht 10 m über dem Kamin).
Danach in gestuftem Grasgelände mit zwei Felspassagen (T5, II) zum Rosenboden und weiter zum Materialepot, welches im Nebel nicht gerade leicht zu finden ist... benebelter Rückmarsch zum Chäserrugg und bequem mit der Bahn runter.
Material: Normale Sportkletterausrüstung, 12 Express, zusätzlich pro Person eine, besser 2 Trittleitern (Schlingen tun den Dienst auch). Friends und Keile nicht zwingend nötig, die Route ist vollständig mit BH abgesichert.
Fazit: Die Route überrascht uns mit schönen, nicht ganz so schwierigen Freikletterstellen wie das Topo und die sonst in den Churfirsten gängige Bewertungspraxis vermuten liesse. Das Dach ist ein einmaliges Erlebnis, derart viel frische Luft unter dem Hintern gibts selten...
Lost & found Falls jemand die Route wiederholt: Auf dem Band beim 2. Stand (nach der 5c+ Länge) liegt eine Trittleiter von uns, welche der Schwerkraft folgte...
Die berühmte Dachroute in der Südwand des Rosenboden wurde vor knapp 40 Jahren vom legendären Paul Etter und Kompanie erstbegangen. Stellt man sich vor, wie die Pioniere sich mit den damals üblichen gehämmerten Bohrhaken das Dach hochnagelten, nötigt der Mut und die Kühnheit dieser Pioniere Respekt ab!
Eine der luftigsten Klettertouren der Ostschweiz, ein (Kindheits-)Traum geht in Erfüllung!
Als Vorbereitung auf die Tour machten wir im Chrüterlutz mit dem technischen Klettern Bekannt- bzw. Feindschaft. Das Dach am Chäserrugg glücklicherweise wesentlich angenehmer zu klettern.
Mit der Bahn auf den Chäserrugg, wegen dem nebligen Wetter sind wir praktisch alleine an der Bergstation, ein ungewohntes Bild.
Da weder mein Kletterpartner noch ich 100%ig fit sind, beschliessen wir, nur den oberen Teil der Wand ab dem markanten Rasenband, dem "Raupfad" zu klettern. Bis dorthin kann ab Rosenboden bequem, aber luftig abgeseilt werden. Die erste Abseilstelle findet sich etwas versteckt bei einem kleinen Pfahl ca. 40hm unterhalb (südlich) von P. 2208. Von da kann 10m gesichert bis zur ersten Abseilstelle gestiegen werden und in 4x Abseilen (50m Doppelseil) erreicht man den Raupfad. Querung nach Osten bis die Route bei einem Vorbau etwas östlich der Fallinie des grossen Daches beginnt (keine Markierung oder H am Einstieg).
Routenbeschreibung:
1. Sl T5 bzw. II Den Vorbau auf einer Rampe von links nach rechts hochsteigen. Nach 20m Stand am Anfang eines kompakten Wändchens.
2. Sl 5c+ Links in genialer Kletterei über die Löcherwand (Garschella-Formation) in die Verschneidung, danach nach rechts und durch eine kompakte Wand gerade hoch. Nach rechts in eine Verschneidung, Stand auf Band noch etwas weiter rechts. Gut mit BH abgesichert, eher einfacher als 5c+, mein Vorschlag 5b, 5b obl.
3. Sl 5c Durch die Verschneidung links zum BH, kurze schwierigere Stelle, danach einfacher über gestuften Fels rechts unters Dach zum Muinring. Ebenfalls eher 5b als 5c.
4. Sl A1 und 5a: DAS Dach: Die Route führt 11m praktisch horizontal durchs Dach mit zwei kleinen Absätzen (Dachkäntchen). Viele alte Bh und einige Neuere. Nicht wirklich schwierig zu klettern, mit der entsprechenen Techno-Ausrüstung und -Technik kein Problem. Die Haken stecken nahe beieinander, bei einem Absätzchen wird mit Vorteil kurz ein grosser Griff gehalten, um zum nächsten BH zu gelangen. Nach der Dachkante an zwei Haken (einer mit älterer Schlinge) technisch oder auch frei weiter, kurz vor dem ausgesetzen Stand (Muniring plus einige ältere Fabrikate) Freikletterstelle ca. 5a, welche mit müden Armen gar nicht so trivial ist (rechts gehts einfacher).
5. Sl 6a+ (oder 6a Originalroute) wir wählen die direkte, laut Topo etwas schwierigere Variante. Feingriffig in rauhem, besten Fels senkrecht hoch zum ersten BH. Ein, zwei kräftige Züge in seichter Verschneidung, weiter in die zweite, markante Verschneidung rechts. Auf die Kante und über den extrem griffigen, gebankten Fels rechtshaltend leichter zum Stand. Deutlich einfacher als angegeben, eher 5c+/6a.
6. Sl 4c Quergang nach rechts (BH) bis in einen schrägen Kamin. Durch diesen in alpiner Manier aufwärts, danach grasig im II. Grad zum Muniring (An Felsnase senkrecht 10 m über dem Kamin).
Danach in gestuftem Grasgelände mit zwei Felspassagen (T5, II) zum Rosenboden und weiter zum Materialepot, welches im Nebel nicht gerade leicht zu finden ist... benebelter Rückmarsch zum Chäserrugg und bequem mit der Bahn runter.
Material: Normale Sportkletterausrüstung, 12 Express, zusätzlich pro Person eine, besser 2 Trittleitern (Schlingen tun den Dienst auch). Friends und Keile nicht zwingend nötig, die Route ist vollständig mit BH abgesichert.
Fazit: Die Route überrascht uns mit schönen, nicht ganz so schwierigen Freikletterstellen wie das Topo und die sonst in den Churfirsten gängige Bewertungspraxis vermuten liesse. Das Dach ist ein einmaliges Erlebnis, derart viel frische Luft unter dem Hintern gibts selten...
Lost & found Falls jemand die Route wiederholt: Auf dem Band beim 2. Stand (nach der 5c+ Länge) liegt eine Trittleiter von uns, welche der Schwerkraft folgte...
Tourengänger:
Alpin_Rise

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