Stockberg, 1781m

Und gleich nochmals in die Säntis-Region - was jedoch eher Zufall ist. Eigentlich war eine Skitour woanders vorgesehen, aber die in vielen Regionen herrschende Lawinensituation "erheblich" liess nicht viele Möglichkeiten zu. Also in tiefere Lagen; weshalb nicht mal auf den Stockberg? Dieser Gipfel stand zumindest auf meiner erweiterten "Schneeprojekt-Liste".

Dann blieb noch die Frage, ob Ski oder Schneeschuhe. Da mir die Schneelage vor Ort nicht klar war, wählte ich Schneeschuhe - was aus diversen Gründen die richtige Wahl war. Aber der Reihe nach:

Es ist zwar nur eine kurze Tour, aber ein früher Start lohnt sich allemal. So auch heute: als ich mit dem PW um ca. 7.45 Uhr in Lutertannen ankam, waren auf dem kleinen Parkplatz für 5-8 Autos schon mindestens 12 Autos "irgendwie parkiert". Ich drehte gleich um und nahm den noch leeren Parkplatz ca. 100m weiter unten. Dieser war dann bei meiner Rückkehr ebenfalls voll ...

Start bei doch eher frischen Temperaturen. Ich war alleine unterwegs, hatte bis zum Gipfel niemanden angetroffen. Dass der Aufstieg mehrheitlich im Schatten erfolgen würde, war aufgrund der Topografie klar. Die Stimmung war trotzdem schön und es kündigte sich ein Prachtstag an.

Es zog sich noch ziemlich dahin bis zum Risipass (1459m), kurz danach stand ich dann endlich an der Sonne. Am doch etwas steileren Gipfelhang kamen die Vorteile der Schneeschuhe zum Tragen: während die Skispur im Zick Zack angelegt war, stieg ich in der Direttissima auf; die Unterlage war gut. Hatte auch noch den Nebeneffekt, dass doch noch eine kleine sportliche Herausforderung herausschaute ...

Auf dem Gipfel des Stockberg (1781m) traf ich 5 Skitüüreler an, ansonsten niemanden angetroffen. Ich genoss eine ca. 30 Min. Gipfelrast, danach stieg ich wieder ab. In der kurzen Zeit und mit der kräftigen Sonne vermochte der Schnee teilweise aufweichen, weshalb ich am Gipfelhang einmal ins Rutschen kam.

Inzwischen kamen mir viele Leute entgegen, welche sich im Aufstieg befanden - darunter eine Schneeschuh-Gruppe von mind. 15 Personen. Unterhalb des Risipasses war ich aber wieder alleine; offensichtlich waren heute viele von Stein aufgestiegen. Ich zog im teilweise schönen Pulverschnee meine eigene Spur hinunter und genoss die Stille sowie den Blick auf Säntis & Kronberg.

Da wo der Hinweis auf den Kantonsmittelpunkt steht, nahm ich noch einen kleinen Umweg, um den tiefen Pulverschnee auszukosten ;-).

Nicht schlecht staunte ich, als ich von drei Hundeschlitten überholt wurde ... Die jungen Huskies legten sich ziemlich ins Zeug. Bald darauf erreichte ich wieder den Ausgangspunkt. Inzwischen standen überall PW's; einer blieb im aufgeweichten Schnee stecken. Mit dem Besitzer des Autos hatte ich noch einen netten Schwatz; offensichtlich liest er auch regelmässig auf Hikr mit. Die Abschlepphilfe nahte bereits, als ich mich verabschiedete.

Bereits um 14 Uhr war ich wieder zu Hause und konnte somit den Nachmittag mit anderen Aktivitäten geniessen.

Fazit:
eine schöne und leichte Vormittags-Tour. Bis auf den Gipfelhang ist das Terrain eher flach; sehr Schneeschuh-freundlich. Einfach ein Genuss bei diesem Kaiserwetter!
Als Skitour eher unattraktiv, da das Gelände (wie erwähnt) eher flach ist und lediglich der Gipfelhang etwas hergibt. Aber ein derart zerfahrener Hang und teilweise harter Schnee (zumindest am Vormittag); nicht wirklich schön. Zudem gibt es auf der Abfahrt vom Risipass nach Lutertannen noch zwei Gegenanstiege zu bewältigen ...

Verhältnisse:
von allem etwas: im untersten Bereich schönster Pulver, im mittleren Abschnitt teilweise hart bis eisig, der Gipfelhang arg zerfahren & hart, schliesslich auch noch etwas Sulz im Gipfelbereich.

Bewertung:
auch wenn die meisten Berichte ein WT2 anzeigen; gemäss SAC Tourenportal soll es ein WT3 sein (vermutlich wegen des Gipfelhanges)

Zeiten (inkl. Pausen):
- Lutertannen - Gipfel: ca. 2 Std. 30 Min.
- Gipfel - Lutertannen: ca. 1 Std. 45 Min.

Für Nachahmer: Disclaimer auf meiner Homepage beachten