Der Limmatweg zum Wasserschloss

Die Folge ist eigentlich ganz logisch. Gestern auf dem Limmatweg nach Zürich und heute auf dem Limmatweg in die andere Richtung bis zum Wasserschloss der Schweiz.

Das erste Highlight erwartet mich gleich hier um die Ecke. Die gedeckte Holzbrücke zwischen Neuenhof und Wettingen scheint wieder offen zu sein. Die Brücke wurde restauriert und erscheint nun fast in neuem Glanz. Innen wird schnell ersichtlich, da wurde hart gearbeitet. Auch fachlich beeindruckend wie die alten Balken ersetzt und das Dach neu eingedeckt wurden.

Nur wenige Schritte später wartet der Klostergarten vom Kloster Wettingen auf die Besucher. Im Winter ist so ein Garten natürlich eher bescheiden. Kommt man aber im Frühjahr oder besser im Sommer ist es unter den Bäumen schön lauschig und in den Beeten wachsen Raritäten im wahrsten Sinne des Wortes.

Und nur ein Steinwurf weiter führt der Wanderweg direkt der Limmat entlang. Hier konnte ich noch immer Wasseramseln beobachten. Auch heute sollte ich wieder Glück haben und eine Wasseramsel pickt unermüdlich Nahrung von den Moos überzogenen Wänden eines Wasserkanals.

Weiter geht es nach Baden hinein. Zu meinem Erstaunen sehe ich ein Schild mit Baderegeln für Limmatschwimmer. Ach du meine Güte! So etwas würde mir hier nie in den Sinn kommen. Ja in Bern vielleicht von Eichholz bis zum Marzilibad oder nach der Kornhausbrücke bis zum Lorrainbad. Aber hier in der Limmat bei Baden? Nie! Da gehe ich lieber ins neu eröffnete Thermalbad. Obwohl 180 Millionen für die Erneuerung der alt-römischen Quelle finde ich dann schon ziemlich happig! Und das schlägt sich dann auch in den Eintrittpreisen nieder. Ja da wandere ich doch lieber noch etwas weiter und springe in Bad-Zurzach in die heisse Pfütze.

Wenn man jedoch dem ganzen Prunk-Gehabe vom neuen Bad den Rücken kehrt, findet man sich direkt am Weg der Limmat wieder und wenn man will springt man hier in eines der dampfenden Becken. Denn diese zwei Aussenbecken sind absolut kostenfrei und viele Besucher haben sichtlich Spass daran.

Es gibt noch so viel zu sehen, da gehen mir fast die Buchstaben aus. Ich freue mich schon auf den Zusammenfluss von Limmat und Aare. Und vor lauter Vorfreude verpasse ich die letzte Brücke um auf die wahre linke Seite zu wechseln. Hier wandere ich dann wenig später durch das Quartier der Limmatspitze entgegen.

Und plötzlich steht man im Naturschutzgebiet. Hier legt der Biber die Bäume flach und ein Seitenarm der Limmat frisst sich in den Uferbereich und lässt die Böschung zusammenfallen. Es ist schön die wilde zame Natur zu sehen. Nahe am Limmatspitz gibt es eine kleine Brücke auf die Seite des Schachenacher. Hier kommt man noch etwas näher an den Zusammenfluss heran. Es ist schön hier. Hier lässt sich ausruhen und träumen.

Eigentlich ist meine Wanderung zu Ende. Jetzt muss ich nur wieder zu einem Bahnhof zurück. Ich entscheide mich für Brugg, obwohl Turgi näher liegen würde. Ich möchte einfach noch ein wenig der Aare entlang und den Zusammenfluss von Reuss und Aare sehen. Wenn man mit der Bahn hier entlang fährt sieht man schon sehr viel. Zu Fuss sieht es dann wieder anders aus.

Natürlich möchte ich auch den Bunker sehen, der an sehr prominenter Stelle im Spitz des Zusammenflusses steht. Eine grosse Tafel informiert die Besucher über die Natur der Umgebung, die Regionalgeschichte und die Befestigung dieser Gegend in der Zeit des Krieges.

Nach Brugg ist es nicht mehr weit. Ich wähle den Weg an der Kläranlage vorbei welche sehr gut auf einer Infotafel beschrieben wird und weiter via Waffenplatz und Geisseschachen zum Bahnhof Brugg.

Zweifelslos, ich habe heute wieder viel gesehen.