Schwarzer Grat (1118 m) - höchster "Alpenberg" von Baden-Württemberg


Publiziert von 83_Stefan , 6. Februar 2022 um 15:40.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum: 5 Februar 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2:45
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der B 12 von Kempten oder Isny nach Nellenbruck. Hier auf die L 2055 und gleich wieder auf die Talstraße abbiegen, der man bis nach Bolsternang folgt. Im Ort an der Verzweigung rechts halten und auf dem Gaiskopfweg - vorbei an der Kirche - zum kostenfreien Wandererparkplatz fahren.
Kartennummer:OpenTopoMap

Es ist eine Frage der Definition: Lehnt man sich ein wenig aus dem Fenster und zählt den Gebirgszug der Adelegg zu den Alpen, dann steigt Baden-Württemberg zum Alpenland auf. So ganz astrein ist das zwar nicht, aber eben auch nicht an den Haaren herbeigezogen. Wie dem auch sei, Definition hin, Definition her - ein Ausflug zum Schwarzen Grat hat seine Reize: Zwar ist der Gipfel bis oben dicht mit Wald bewachsen, aber der fast 30 Meter hohe Gipfelturm aus dem Jahre 1971 schafft hier Abhilfe. Deshalb kann man nicht nur weit ins Ländle schauen, sondern auch die Alpenkette von der Zugspitze bis in die Westalpen bestaunen.

Ausgangspunkt ist der kostenfreie Parkplatz am östlichen Ortsrand von Bolsternang. Man wandert dem Gaiskopfweg entlang durch das Tal nach Nordosten und erreicht schließlich den Wald. An der Verzweigung jenseits der Brücke über die Scheidach lässt man den mit "Schwarzer Grat" beschilderten Weg links liegen und folgt dem Hauptweg ("Raggenhorn") noch ein kurzes Stück bis zur nächsten Verzweigung. Hier hält man sich links ("Raggenhorn") und wandert auf einem Fahrweg - abschnittsweise etwas steiler - hinauf zu einer Alphütte. Der Weidefleck wird durchquert, auf dem Rücken oberhalb hält man sich links.

Durch freies Gelände folgt man dem Rücken bergauf zum Waldrand, wo von rechts der Anstieg von Wengen herauf führt. Am nun bewaldeten Rücken gewinnt man rasch an Höhe, der Hang linker Hand fällt erstaunlich steil ab. Knapp unterhalb des Raggenhorns tritt man wieder aus dem Wald heraus und kurz darauf ist der erste Gipfel des Tages erreicht. Am riesengroßen Gipfelkreuz finden sich einige Bänke zur gemütlichen Rast, der Blick nach Süden in die Allgäuer Alpen kann sich durchaus sehen lassen.

Entlang einer breiten Schneise wandert man nach Nordwesten und trifft auf den Fahrweg, der von der Wenger Egg-Alpe herüber kommt. Auf ihm gelangt man bald in den Wald und hält sich an einer Verzweigung links ("Schwarzer Grat"). Kurz darauf verlässt man den Fahrweg nach rechts und wandert im dichten Wald nach Nordwesten zu einer weiteren Verzweigung, wo man der Beschilderung zum Schwarzen Grat nach rechts folgt. Auf schönem Wanderweg geht es nun steiler hinauf zum Gipfelbereich des Schwarzen Grats, wo der fast 30 Meter hohe Aussichtsturm steht. Unten im Turm befindet sich eine Kasse, in der man freiwillig einen kleinen Obulus für den Erhalt des Bauwerks geben kann. Wenn man in die Ferne schauen möchte, bleibt einem nichts anderes übrig, als die zahlreichen Treppenstufen unter die Füße zu nehmen und hinauf zur Aussichtsplattform zu steigen. Das lohnt sich bei entsprechendem Wetter definitiv, denn man kann nicht nur weit ins Alpenvorland schauen, sondern im Süden breitet sich die Alpenkette von der Zugspitze bis zum Säntis vor den Augen des Betrachters aus. Da der Schwarze Grat den Alpen etwas nördlich vorgelagert ist, eine durchaus ungewohnte Perspektive. 

Der Abstieg führt über die Schletteralpe zurück nach Bolsternang. Hierzu folgt man dem entsprechend bezeichneten Fahrweg hinunter auf einen nach Westen streichenden Rücken, an Verzweigungen hält man sich an die Beschilderung nach Bolsternang. Ein Vogelschutzgebiet wird rechter Hand umgangen, danach erreicht man die kleine Freifläche der Schletteralpe. Hier zweigt man nach links ab (beschildert) und wandert anfangs deutlich steiler - vorbei an einem hübschen Aussichtsbankerl - auf Forstwegen abwärts, bis in einer scharfen Linkskehre der mit "Variante" bezeichnete Wanderweg abzweigt. Zwar könnte man am Fahrweg bleiben, aber am deutlich schmaleren Wanderweg ist der restliche Abstieg hinunter zur Reha-Klinik Überruh kurzweiliger. An einem architektonisch seltsamen Klinikgebäude verlässt man schließlich den Wald und tritt in eine völlig andere Welt ein, nämlich die "Gesundheitswelt Überruh". Entlang der Zufahrt gelangt man zwischen den Klinkgebäuden wieder hinunter nach Bolsternang, wo am Gasthof "Zum Schwarzen Grat" nach links der Gaiskopfweg abzweigt. Auf ihm geht es in wenigen Minuten zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Von Bolsternang via Raggenhorn zum Schwarzen Grat: T2 (abschnittsweise, sonst T1).
Abstieg über Schletteralpe: T1 (Fahrwege, im unteren Bereich optional Waldweg).

Fazit:
Eine 2*-Runde zu einem bis oben hin bewaldeten "Allwetter-Buckel", die aber insbesondere wegen des netten Raggenhorns und des tollen Rundumblicks vom Gipfelturm ihre Reize hat. Im Winter, wenn die höheren Berge im Schnee versinken, ist der Schwarze Grat durchaus eine gute Wahl. Während der Abstiegsweg recht häufig begangen wird, geht es am Aufstiegsweg etwas ruhiger zu.

Kategorien: Alpenvorland, 2*-Tour, 1100er, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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