Bannalper Seilbähnli-Rundtour


Publiziert von Bombo , 12. Januar 2022 um 19:00.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:11 Januar 2022
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW   Chaiserstuelgruppe   CH-UR   Ruch- und Walenstockgruppe 
Aufstieg: 1230 m
Abstieg: 3050 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PW oder ÖV bis zur Talstation Oberrickenbach Luftseilbahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Talstation Brändlen bzw. ÖV-Station Zälgli
Unterkunftmöglichkeiten:z.B. Berggasthaus Gitschenen

 Bannalper Seilbähnli-Rundtour


Der heutige Tag war sicherlich der "Jackpot-Tag" in dieser Woche. Vorgestern gab's Neuschnee, gestern war das Wetter noch verhangen und heute war Grand Bleu mit entsprechendem unverspurten Terrain angesagt. Entsprechend sollte heute das Abfahrtsvergnügen im Vordergrund stehen - perfekt also, wenn man die Tour mit Einsatz von verschiedenen Seilbahnen kombinieren kann. 

Die erste Seilbahn brachte mich von Oberrickenbach hoch zur Chrüzhütte 1718m, wo für mich die heutige Tour und somit auch die Spurarbeit begann. Via Räckholteren zog ich meine Linie immer an der Grenze zum Wildtierschutzgebiet und spurte dann mit nur 2 Spitzkehren hoch zum Bannalp Pass bzw. Schoneggeli 2249m.

Hier chuutete es mir den Schnee um die Ohren, entsprechend abgeblasen präsentierte sich der nahe gelegene Gipfelaufbau des Chaiserstuel. Ich stand schon mehrmals oben, weshalb ich heute dankend darauf verzichtete. Lieber genoss ich dafür umso mehr den federleichten Super-Pow hinunter zur Hinter Alp 1775m. Endlich konnte ich meine direkte Linie fahren, welche ich schon länger im Köcher hatte - einfach perfekt. Weiter ging es durch die unverspurte Schluecht und dankbarerweise auf bereits gespurter Strecke hinunter nach St. Jakob / Schattenberg zur Talstation der Seilbahn 978m.

Diese brachte mich zurück an die Sonne zum absolut idyllischen und urchigen Mini-Skigebiet Gitschenen 1546m, wo ich es mir für die Mittagspause auf der Terrasse des "Alpstubli" gemütlich machte. 

Wieder gestärkt gings auf ziemlich direkter und steiler Spur hoch richtung Brisen. Beim Wildalpeli verliess ich diese und spurte noch die letzten Meter hoch zum P. 2250. Der Einstieg in die dort beginnende Rampe war noch sehr "rockig", weshalb ich zuerst auf windbearbeitetem Schnee zum Steinalper Jochli 2157m fuhr und von dort dann in perfektem Pulver durch das unverspurte Steinalper Tribet cruiste. Bei den Chrüzhütten befand ich mich wieder an der Sonne, weshalb ich hier eine erholende Verschnaufspause machte. Via Hüethütte ging's dann wegen diversen versteckten Steinen hinunter nach Alpboden 1231m und so zur Talstation der Haldigrat Seilbahn 1243m

Ein Smalltalk bei der Bergstation mit Kurt dem Bahnwart gehört einfach dazu - der Mann ist eine lebende Legende. Hier warteten auch gleich noch 3 Helikopter - Rega und Swiss Helikopter - da wieder einmal ein paar Freerider beim Lauwistock ein Schneebrett ausgelöst haben. Wundern tut mich dies nicht - denn mit diesem vielen Wind war Triebschnee heute die grösste Gefahr. Glücklicherweise konnte man dann die Suche ohne Verschütteten beenden - dennoch, man macht sich dann jeweils schon so seine Gedanken.

Vom sonnigen und immer noch windigen Haldigrat 1940m fuhr ich via Giri 1923m (inkl. kurzer Fussaufstieg, muss aber nicht sein, man kann auch direkt südlich der Felsen durch) durch beinahe unverspurtes und nach wie vor mit perfektem Pulverschnee verzierten Gelände nach Gigi und von dort via Chli Gigi hinunter zur Waldgrenze. Hier liegt zur Zeit noch zu wenig Schnee auf dem Wanderweg, weshalb ich für 10 Minuten zu Fuss bis zum Ende des Waldes lief und von dort dann wieder auf schön eingeschneiten Wiesen hinunter zur Bergstation Brändlen 1178m fuhr. 

Hätte es mehr Schnee, könnte man von hier nun hinunter nach Wolfenschiessen fahren - aktuell ist das jedoch kein Thema, weshalb ich gerne die CHF 8.00 für die Talfahrt bezahlt habe. Es lohnt sich übrigens mit dem Bähnliwart (Senior wie Junior) sich auszutauschen, sehr sympathisch. Direkt bei der Talstation ist die Haltestation "Zälgli", von wo aus mich das Postauto innert wenigen Minuten wieder zurück nach Oberrickenbach brachte. 


Fazit:

Ein perfekter Tag - anders kann man es nicht ausdrücken. Es gibt in diesem Gebiet so viele verschiedene Varianten - je nach Fitnesslevel, Skitechnik und Lawinengefahr - so dass es einem sicher nie langweilig wird. ABER: es braucht unbedingt weiteren Schnee. Allgemein ist die Schneemenge mager und es muss vor allem in den unteren Teilen mit der nötigen Zurückhaltung gefahren werden. 


Wegen der Bewertung: 

Da ich das Gebiet kenne, wählte ich der Situation angepasste eigene Varianten, welche heute eine ZS+ Bewertung gibt. Wer aber der Skitourenkarte folgt, kommt mit einem ZS- sicher durch. Achtung: Aufstieg Schoneggeli, Einfahrt Schoneggeli und Einfahrt Steinalper Jochli benötigen sichere Verhältnisse. Bei viel Neu- und Triebschnee kann es am Schoneggeli zu Lawinenabgängen kommen - habe ich letztes Jahr selber live gesehen.


Tour solo. 

Tourengänger: Bombo


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