Von Thurnen auf die Bütschelegg: Gürbetaler Höhenwanderweg

Der heutige schöne Neujahrstag musste für eine schöne Voralpenwanderung ausgenutzt werden. Ich war auf der Bütschelegg zwar nicht alleine, aber auf dem Grossteil des Parcours hatte es nicht allzu viele Leute. Die Aussicht an diesem warmen Tag war klar und überwältigend. Als besonderes Goody flog mir noch ein Schmetterling vor die Linse: der Zitronenfalter ist offensichtlich aus dem "Winterschlaf" erwacht und sonnte sich an einem warmen Wiesenbord. Wenn das für 2022 kein gutes Omen ist!

Der Gürbetaler Höhenweg misst insgesamt 27 km und führt von Kehrsatz bis Wattenwil entlang des Längenbergs. Die Bütschelegg liegt aber nicht auf dem Höhenweg, sondern leicht westlich etwas erhöht. Eigentlich hätte ich auch noch das Pfaffenloch, eine Sandsteinhöhle bei Guetebrünne, besuchen wollen. Aber der Zugang ist wegen eines Felssturzes gesperrt, so dass ich direkt die Bütschelegg anvisierte.

Vom ganzen Parcours aus hat man eine hervorragende Aussicht auf die Berner Alpen, die Gantrisch-Kette, die Emmentaler und Entlebucher Voralpen sowie den Thunersee. Auch das Aaretal/Gürbetal mit dem Belpberg und dahinter das Emmental sind ein ständiger Begleiter. Erst auf der Bütschelegg sieht man auch nach Westen und Norden: ins Freiburgische sowie ins Mittelland mit dem Jurabogen dahinter.

Auf der Bütschelegg hat es eine Bergwirtschaft. Man kann dorthin mit dem PW hochfahren. Nicht erstaunlich, dass sich heute dort viele Leute tummelten. Ich verbrachte nicht viel Zeit dort oben. Mir hatte es schlicht zu viel Volk.

Mein Start war in Thurnen. Dieses Dorf ist bekannt wegen des Sauerkrauts. Das Gürbetal ist das Hauptanbaugebiet in der Schweiz für Kohl, aus dem unter Beifügung von Milchsäure (Gärung) das Sauerkraut gemacht wird. Hinter Thurnen geht es durch eine interessante Sandsteinschlucht hinauf, durch welche sich der Mülibach schlängelt. Mitten in der Schlucht hat es noch eine Mühle bzw. ein Elektrizitätswerk, das in Betrieb ist. Nach der Schlucht erreicht man Riggisberg. Man biegt dort nach Norden ab und erreicht die Gebäude der Abegg-Stiftung. Dort befindet sich ein Textilwissenschaftliches Institut inkl. Textilmuseum. Danach geht es mehr oder weniger steil in Richtung Hermiswil, dann durch steile Wiesen nach Halte, durch den Wald hinunter nach Oberbütschel und steil den Hang hinauf auf die Bütschelegg.

Den Rückweg unternahm ich auf einem leicht westlich verlaufenden Waldweg nach Hasli, dann wieder an der Abegg Stiftung vorbei und die Schlucht des Mülibachs entlang zurück nach Thurnen.