Kurzbericht 

Auf Schneeschuhen auf die Bodenschneid


Publiziert von ZvB , 28. Dezember 2021 um 10:15.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:27 Dezember 2021
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Strecke:14,2km
Kartennummer:OSM

Wolfgang begleitet mich heute auf seiner ersten großen Schneeschuhtour. Da mein Booster erst überübermorgen gilt, können wir uns noch nicht auf KuK-Territorium begeben. Zum Glück liefert Frau Weckers kleiner Schneeschuhführer mit der Bodenschneid eine schwarze Tour, die herrvorragend für das kurze Schönwetterfenster nach den Feiertagen geeignet zu sein scheint.

Ich soll auf keinen Fall vor 07:00 Uhr klingeln. Also warte ich noch eine viertel Stunde ab, lausche dem Autoradio und steige fünf Minuten vorher aus. Zu meiner Überraschung stolpert Wolfgang mir schon voll bepackt aus der Haustür entgegen. Sein Wecker stand versehentlich auf 04:45 Uhr! Wenn ich das bloß früher gewusst hätte...

Egal, als wir losfahren regnet es noch und so richtige Wanderlaune will nicht aufkommen. Zum Glück können wir uns mit Fachsimpeln über James Webb vom tristen, nassen Morgengrau ablenken. Und als wir im Zeitsprung auf den Wanderparkplatz am Rande von Neuhaus fahren, da sieht die Sache schon viel rosiger aus.

Welcher Wirtschaftsmathematiker berechnet eigentlich die Parkgebühren? 1 Stunde ist frei, 2 Stunden kosten 1,-€, 4 Stunden 2,-€ und der ganze Tag 6,-€. Die für uns geeignete Preisstaffel von 5,-€ für 8 Stunden fehlt leider. Wahrscheinlich wars kein Mathematiker, sondern der Bürgermeister von Neuhaus, oder einer aus der Whiskey-Brennerei...

Wir eiern über die eisige Forststraße und legen nach einer halben Stunde endlich die Schneeschuhe an.
Wolfgang entpuppt sich als Naturtalent im morschen Bruchharsch. Das Fortkommen ist mühsam. Viel mehr muss man über den etwas langweiligen Aufstieg in den Freudenreichsattel auch gar nicht erzählen. Im Freudenreichsattel ändert sich hingegen alles. Der Wind bläst uns entgegen und die Sonne scheint uns endlich ins Gesicht. Wir streifen die Obere Firstalm und halten auf die Bodenschneid zu. Zunächst gilt es einen weiteren Sattel zu erreichen, was sich als nicht ganz einfach erweist. Die Spurenlage ist undeutlich und wir ermitteln in alle Richtungen. Mit einer Cyberinvestigation des GPS finden wir schließlich doch noch durch den Wald...

Ein langer, flacher Rücken leitet uns nach Westen auf die Bodenschneid zu. Das Gelände wechselt dann sehr plötzlich von flach und sanft zu steil und ruppig. Der Schlusshang zum Grat hin weist gem. SnowCard  eine Steigung von 30°-35° auf; daher die WT3-Einschätzung.

Nun ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel, wobei ich diese letzten 10 Minuten doch immer wieder unterschätze. Auf dem erstaunlich bevölkerten Gipfel weht ein strammer Wind. Omikron hat hier kaum eine Chance.
Wir raten heiter Gipfel mit unseren müden grauen Zellen und hangeln uns über den Anfangsbuchstaben irgendwie immer doch zum vollständigen Namen eines Gipfels: "Irgendwas mit 'Z'?" "Ahja, Blomberg!"

Über den Südgrat rumpeln wir in Richtung Suttenstein hinunter. Als es zu aper wird, müssen wir die Schneschuhe sogar einmal ablegen. Am Suttenstein genießen wir die letzte schöne Aussicht und machen uns dann an den noch einigermaßen langen Abstieg. Unser Pakticket würde uns schließlich bis morgen um 08:30 Uhr Zeit lassen, aber Wolfgang hat noch gesellschaftliche Verpflichtungen...

Tourengänger: ZvB


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