Melezza, einfach nur Sonne tanken

Eigentlich hatte ich eine andere Route von Intragna geplant. Die aktuellen Bedingungen ließen das nicht zu. Ich Nachhinein war ich über meine Entscheidung sehr froh.

Heute beginne ich meine Wanderung an der Haltestelle Intragna Ponte. Ein erster aufstieg bringt mich hinauf zum Bahnhof Intragna der Centovalli Bahn, denn hier beginnt der Wanderweg. Meisten folgt man ja den Wegweisern, die den Berg hinauf führen. Ich überquere die Geleise und unmittelbar neben dem Restaurant führt ein Weg abwärts durch die Rebberge.

Und wie das meistens im Tessin ist, beginnt man gleich mit einer Reihe Treppen. Mein Weg führt mich vorbei an der Kirche/Kapelle Madonn da Pòss zur Brücke über die Malezza. Schon hier gibt es eindrückliche Blicke in das Val del Corte, wo ich eigentlich auf einem unmarkierten Pfad aufsteigen wollte.

Wegen der Sonne entscheide ich mich allerdings für den Weg entlang der Melezza. Der Abstieg zum Ufer fasziniert mich, eine längere Fotopause ist das Ergebnis. Von hier sieht man die Reste des Viadukts, das den Fluss einst überspannte. Unmittelbar dahinter wurde die neue Brücke gebaut. Schade, dass sie etwas tiefer gebaut wurde, dadurch beeinträchtigt sie etwas den Blick.

Der Sand ist mittlerweile gefroren, wie auch die kleinen Wasserflächen. So kann ich bequem bis zum Wasser gehen und einen Blick in die Schlucht werfen. Zwei einsame Enten schauen meinem Treiben interessiert zu.

Nun geht es in die andere Richtung auf dem breiten Weg entlang der Melezza. Zuerst noch im Schatten, die Sonne steht so tief, dass sie die im Süden liegenden «Berge» nicht «überwinden» kann. Das ändert sich bald.

Die Melezza hat eine breite steinige Auslaufzone, der eigentliche Fluss ist recht schmal. Der gegenüberliegende Hang mit Cavigliano und Verscio liegt in der Sonne. Bald stoße ich auf einige Ruinen, die großräumig eingezäunt sind. In der Karte sind sie eingezeichnet, eine Bezeichnung fehlt hier und vor Ort.

Bald erreiche ich die Hängebrücke, die über die Melezza führt. Hier ich die Flussseite  wechsle, denn auf der orografisch linken Seite möchte ich noch den unmarkierten Pfad entlang des Ufers ausprobieren. Mit Saleggi ist das Terrain bezeichnet.

Für mich der schönste Abschnitt der heutigen Wanderung. Durch einen wunderschönen Wald kommt man dem Ufer recht nah. Auf dem östlichen Abschnitt gibt es immer wieder Möglichkeiten direkt zum Wasser zu gelangen. Jetzt befinde ich mich am Ufer der Maggia.

Saleggi ist wohl die Bezeichnung führ das Sportgelände, dort vorbei gelangt man wieder zurück auf den markierten Wanderweg. Der führt nun, leider auf Asphalt hinauf nach Tegna. Weiter über den markierten Wanderweg erreiche ich Ponte Brolla.

Hier hätte ich die Möglichkeit nach Solduno zu wandern. Diesen Weg kenne ich schon, dort habe ich damals den Nacktwanderer getroffen. Heute verzichte ich darauf und fahre von Ponte Brolla zu rück nach Locarno und weiter über Bellinzona nach Basel.