Watzmann | Überschreitung vom Königssee


Publiziert von Master , 6. Dezember 2021 um 22:35.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:25 Juni 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 14:30
Aufstieg: 2856 m
Abstieg: 2856 m
Strecke:31,7
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Königssee
Unterkunftmöglichkeiten:Watzmannhaus, Campingplatz Grafenlehen
Kartennummer:BY21

Gehzeiten der Tour:
2h45 Königssee – Watzmannhaus        
1h45 Watzmannhaus – Hocheck                    
0h45 Hocheck – Mittelspitze                
1h30 Mittelspitze – Südspitze                
3h00 Südspitze – Wimbachgrieshütte    
3h30 Wimbachgrieshütte – Königssee  
             

Tag 1: Aufstieg bis zum Watzmannhaus
Am frühen Nachmittag erreiche ich den großen Parkplatz am Königssee. In den Morgenstunden bin ich in Mitteldeutschland mit dem Auto gestartet. Mein Tagesziel ist das Watzmannhaus. Ich nutze die zeitliche Reserve, um mich am Königssee umzusehen und mich beim angrenzenden Campingplatz zu erkundigen. Der Besitzer hält eine Überschreitung wegen des Altschnees für nicht machbar. „Sie wissen was Sie tun? Sie haben sich erkundigt oder?“ Tatsächlich waren die Bedingungen Anfang Juni noch schwierig. Mittlerweile konnte man die Steigeisen aber auch ruhig im Tal lassen.
Gegen 15 Uhr breche ich auf in Richtung Kührointalm. Es geht zunächst ein kurzes Stück über eine Wiese, danach ist man für längere Zeit im Wald unterwegs. Man passiert  zunächst den Start der Bobbahn und nach einem weiteren Stück den Einstieg vom Grünsteinklettersteig. Nach etwas über einer Stunde erreicht man eine größere Lichtung, von der aus man das erste Mal den Watzmann sehen kann. Hier wird das Gelände zunächst flacher und es ist nicht mehr weit bis zur Kührointalm. Hat man diese passiert, quert man zunächst nordwestlich, bis man zur ersten Kletterstelle gelangt. Hier führt ein einfacher, versicherter Steig durch die Vegetation hoch zur Falzalm. Der Weg trifft dort mit der üblicherweise begangenen Route zusammen und ich muss mir den Weg erstmals mit anderen Wanderern teilen. Bis zum Watzmannhaus geht es nun größtenteils über mit Brettern befestigte Stufen an Bergwiesen und Felsvorsprüngen vorbei. Auf den letzten Metern liegt noch ein letzter Rest Firn. Etwa um 17:30 Uhr erreiche ich da Tagesziel.

Das Watzmannhaus
Nachdem ich auf dem Balkon abgekühlt bin, betrete ich das Haus und checke ein. Der Wirt kontrolliert, ob jeder einen Schlafsack und ein Bettlaken dabei hat. Die Waschbecken werden nach jeder Nutzung gereinigt. Bestellt und gezahlt wird an der Theke. Das Essen ist typisch Bayrisch: Leberkäse oder Spätzle.

Tag 2: Die Überschreitung
Als ich um viertel vor fünf die Hütte verlasse ist es bereits hell. Die Jacke, die ich angezogen habe verschwindet nach den ersten Metern wieder für den Rest der Tour im Rucksack. Der Weg schlängelt sich nun bis zum Hocheck größtenteils durch Geröll. Mittlerweile geht die Sonne auf. Etwa auf der Hälfte gibt es ein kurzes Stück Ier Gelänge mit Stahlseilversicherung. Danach kann man die Stöcker wieder rausholen.  Erst kurz vor den Hocheck geht es wieder in leichte Kletterei über. Um halb 9 erreiche ich das Hocheck. Nach einem kurzen Blick in die Holzkiste geht es weiter Richtung Mittelgipfel.
Hier geht die eigentliche Gratkletterei los. Die Schwierigkeit geht selten über den ersten Grad hinaus und die entsprechenden Stellen sind alle seilversichert. Generell ist die Seilversicherung so aufdringlich platziert, dass ein freies gehen kaum möglich ist. Das Wimbachtal ist von einem dichten Wolkenteppich bedeckt, während es von Osten her aufklart. In den Hanglagen der umliegenden Berge liegt noch Schnee.
Auf dem Weg zur Südspitze geht es erstmal ein Stück bergab. Der Grat wird nun schmaler und auch ausgesetzter. Das Gelände ist nie wirklich schwierig, nur konditionell etwas fordernd.
Von der Südspitze ins Wimbachtal geht es nun erst einmal im Schatten weiter durch Ier Gelände mit vereinzelten Sicherungen. Man gelangt zu einer mit Altschnee gefüllten Rinne. Man kann entweder die Steigeisen anlegen und die Rinne absteigen oder runterrutschen, was bei harschen Schnee sehr unangenehm ist. Die Rinne mündet in ein Schuttfeld mit mäßiger Steigung, auf dem man recht zügig vorankommt. Danach wird der Untergrund wieder etwas felsiger. Von oben ruft jemand: „Vorsicht Steinschlag!“. Man hört ein paar Steine abgehen. Wenig später überholt mich eine Gruppe im Laufschritt. Je weiter man absteigt, desto mehr Vegetation kommt hinzu. Mit einem kurzen Umweg kommt man an einem Bach vorbei. Auf den letzten 200 Höhenmetern zum Wimbachgries wird es noch einmal anspruchsvoller. Hier geht es über Fels mit Geröllauflage teilweise durch Ketten oder Kiefern entschärft. Hat man das gelbe Schild am Wimbachgrieß erreicht, sind die Schwierigkeiten der Tour überwunden und man hat sich das eine oder andere Getränk in der Wimbachgrieshütte verdient. Doch zuvor muss man noch einige Meter talwärts zurücklegen. Auf dem Gries lässt es sich gut laufen, sodass man den Blick schweifen lassen kann. Zahlreiche Wanderer sitzen in der Mittagssonne. Die Gruppe von vorher hat sich auch an der Hütte eingefunden. Einer von ihnen blutet deutlich sichtbar am Schienenbein.
Nun geht es weiter zunächst über losen Schotter und später auf einem Weg, der links vom Bach verläuft. Man kommt an der Gaststätte Wimbachschloss vorbei und im weiteren Verlauf an der Wimbachklamm. Kurz darauf erreicht man die Wimbachbrücke, wo für die meisten Begeher der Watzmannüberschreitung die Tour endet. Für mich steht noch der Rückweg zum Königssee an, den ich am Nachmittag erreiche.

Tourengänger: Master


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Geodaten
 54920.kmz Teil 1: Königgsee bis Watzmannhaus
 54921.kmz Teil 2: Watzmannhaus bis Königgsee

Galerie


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