Clariden (3267 m ), Überschreitung Ost-West


Publiziert von trecime , 14. November 2021 um 15:37.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:31 August 2019
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-UR   Claridengruppe 
Zeitbedarf: 2 Tage
Unterkunftmöglichkeiten:Claridenhütte

Eigentlich hatten wir für dieses Wochenende ein höheres Ziel im Wallis geplant, aber die Wettervorhersage versprach für dort nichts Gutes. Eingehendes Studium der Wetterkarten ergab, dass die beste Chance tatsächlich in unseren Hausbergen bestand, auch wenn für den 1. September am Nachmittag Gewitter prognostiziert waren. Wir entschieden, dass eine Claridenüberschreitung trotzdem möglich sein sollte, und zu meiner eigenen Überraschung ergatterte ich auf der Claridenhütte tatsächlich auch noch zwei (die letzten!) Übernachtungsplätze. So fuhren wir mit der Seilbahn vom Urnerboden zum Fisetenpass hoch und erreichten von dort gemütlich die hübsche Claridenhütte. Die Erweiterung der Hütte von 2014 ist eine der gelungensten, die ich kenne, eine elegante Fortführung der bestehenden Hütte in Holz. Die Kehrseite des gestiegenen Komforts ist ein wenig alpines Publikum. Obwohl die nun nicht mehr kleine Hütte restlos ausgebucht war, waren wir die einzigen Alpinisten. Unser Frühstück vor Sonnenaufgang wurde so zur Extrawurst, die am Vorabend vor der Türe der Stube bereitgestellt wurde. Auf der anderen Seite fehlte dafür am Morgen die Hektik, die sonst beim gleichzeitigen Aufbruch zahlreicher Seilschaften zwangsläufig entsteht. So frühstückten wir in Ruhe und verliessen im ersten Dämmerlicht die noch schlafende Hütte. Den Gletscher betraten wir ein gutes Stück oberhalb des kleinen Sees am Ende des Gletschers. Der Claridenfirn ist flach, aber nicht spaltenfrei, sodass eine gewisse Aufmerksamkeit geboten ist. Nach knapp 2 Stunden Hatsch standen wir am Gipfelaufschwung, an dem sich der Firn versteilt, aber unproblematisch bleibt. Der oberste Teil bis zum Gipfel verläuft dann im Schutt. Am Gipfel wird man mit einem grandiosen Panorama belohnt. Phantastisch ist die Dimension des vereinigten Clariden- und Hüfifirn, vor allem, wenn an die relativ geringe Höhe bedenkt, auf der man sich befindet! Grandios ist auch der Tiefblick die Nordwand herunter zu dem kleinen Gletschersee im «Gries». Wegen des angekündigten Gewitters mussten wir uns leider bald losreissen. Der Westgrat, über den wir abstiegen, besticht nicht gerade durch Felsqualität (Brösel zum Quadrat!), ist aber an den kritischen Stellen mit Ketten gesichert. Zunächst steigt man vom Hauptgipfel ab, dann auf den Westgipfel auf und von dort hinab zum Chammlijoch. Dort legten wir die Steigeisen wieder an und erreichten relativ schnell das Iswändli, die frühere Schlüsselstelle beim Aufstieg vom Klausenpass aus. Heute ist das Iswändli nur noch eine leichte Versteilung des Gletschers beim Übergang zum festen Boden. Dort angekommen, mussten wir unsere Schritte beschleunigten, da sich der Himmel bedrohlich verdunkelte. Wir erreichten den Klausenpass jedoch rechtzeitig und konnten noch einen feinen Alpkäse kaufen, bevor uns der Postbus zurück zum Urnerboden brachte.

Tourengänger: trecime


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