Piz Sarsuret 3126 m - Ein Hauch Monument Valley


Publiziert von StefanP , 31. Oktober 2021 um 15:28.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:16 Oktober 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1536 m
Abstieg: 1536 m
Strecke:14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Engadinerstrasse zwischen Zernez und Brail. Weiler Prazet
Kartennummer:1218 Zernez

Der Piz Sarsuret ist ein selten besuchter Berg, gehört zum Oberengadin und liegt hart an der Grenze zur Region Davos. Er bildet einen Ausläufer vom Piz Sarsura. Der lange Ostgrat ist leicht zum Besteigen, gegen Norden fällt er schroff gegen die Lai da Pülschezza ab. Im SAC Führer wird von geringem alpinistischem Interesse geschrieben, trotz der stattlichen Höhe von 3126 m. Der letzte Hikr Bericht liegt auch schon 12 Jahre zurück und mit nur 3 Hikr - Einträgen scheint der Gipfel wirklich wenig Besuch zu erhalten. Bei der Tourenplanung ist zu beachten, dass während dem Militärbetrieb in S-chanf das Gebiet wegen den Schiessübungen nicht betreten werden darf. Sperrzeiten

Wir wählten für den Anstieg als Ausgangspunkt den Weiler Prazet auf 1608 m. Der liegt zwischen Zernez und Brail. Von dort stiessen wir unsere Bike’s auf dem Fahrweg auf die Alp Barlas-ch. Die Alp müsste nicht ganz erlaufen werden, kurz unterhalb zweigt der Wanderweg bereits Richtung Margun ab. Wir stiegen bis zur Alp auf und wanderten dann auf dem Wanderweg Richtung Margun. Nach der Alp muss man jedoch einen Abstieg erlaufen, was uns erklärte weshalb schon weiter unten der Fahrweg verlassen werden kann. Wir wählten also die SAC-Führer Route 1168 und stiegen von Margun auf 2196 m den steilen Grashang östlich des bei Punkt 2246 m herabkommenden Baches hoch bis auf etwa 2600 m. Dann querten wir in die Mulde Fourun da Barlas-ch. In der Mulde angekommen sichteten wir zwei Gemsrudel a je ca. 20 Tiere. Durch Geröll auf den östlichen Ausläufer des Ostgrates hoch. Den kleinen See liessen wir links liegen. Auf etwa 3060 m erreichten wir den Ostgrat und überstiegen diesen lang gezogenen Grat direkt zum Gipfel. Kurz vor dem Gipfel eine kleine luftigere Stelle, dann zum Gipfelsteinmann. Wir brauchten ca. 4 ½ Std. um die 1526 hm zu überwinden. T4 gilt nur für den Gipfelgrat, ansonsten T3.
Die Aussicht lässt sich wirklich sehen, schöner Blick ins Engadin und die umliegenden Berge. Die ganze Route ist flankiert vom Piz Vadret.
Das ca. 20 jährige Gipfelbuch ist leider in einem schlechten Zustand. Der Deckel fehlte und im Boden klaffte ein Loch, die Plastiksäcke waren verlöchert. Wir führten 2 Gamellen mit, eine mit neuem Gipfelbuch und eine als Ersatz für defekte Gipfelbuchbehälter. Somit deponierten wir das alte schimmlige Buch immerhin in einer neuen Gamelle und deponierten ein neues Buch, in das auch geschrieben werden kann. Gemäss Gipfelbuch besteigen wirklich nur wenige Personen diesen Berg. Der letzte Eintrag stammt aus dem August 2020.
Für den Abstieg wählten wir die Südflanke, da dort über einiges Geröll abgesurft werden kann. Der Steinhund von Ana wartet weiterhin brav an seinen Platz. Der Felsen südlich vom Gipfel erinnerte uns stark ans Monument Valley. Oberhalb vom See erreichten wir wieder den Aufstiegsgrat, welchen wir über die Punkte 2829 m und 2791 m als Abstieg benutzten. Vom Punkt 2791 geht’s dann zum Teil sehr steil das Gras den Munt Barlas-ch runter bis zu den Legföhren. Auf der Karte ist ein Weg durch diesen Legföhrenwald eingezeichnet. Es lohnt sich diesen Weg zu suchen. Wir suchten etwas zu wenig lange und machten uns dann auf, weglos durch diese Legföhren oder auch Bergkiefern genannt zu „wandern“. Am Anfang ging das noch gut, nur wurde der Wald immer dichter und wir mussten uns regelrecht durch den Wald kämpfen, von einem Ast zum anderen, zwischendurch wieder mal auf dem Boden, dann wieder durch dickste Nadeln….. Froh endlich auf der Alp angekommen, mussten wir alle Säcke und Taschen zuerst von den dürren Nadeln befreien. Also diese Route ist wirklich nicht zu empfehlen! Dafür umgingen wir den lästigen Gegenanstieg auf Alp Barlas-ch. Auf der Alp schnallten wir Lexy in den Veloanhänger und fuhren mit den Bikes nach Prazet runter.

Fazit: Eine wunderbare Herbsttour, kein Schnee bis zum Gipfel, im goldenen Oktoberwetter mit super Aus- und Fernsicht. Die Schwierigkeiten sind leicht, die über 1500 hm in der Zeitplanung nicht unterschätzen.

Tourengänger: Conny_71, StefanP


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