Monte Torriggia (1703 m) - Runde über Orasso und Cursolo


Publiziert von 83_Stefan , 29. März 2022 um 15:23.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:13 Oktober 2021
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   Vigezzo 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der SP 75 durch das Valle Cannobina hinauf nach Orasso fahren; kostenfreie Parkplätze am Beginn des Orts.
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Monte Vecchio (1094 m, privat) oder Biwakhütte auf der Alpe Polunia.
Kartennummer:OpenTopoMap

Der Monte Torriggia ist dem weithin sichtbaren Gridone westlich vorgelagert und fällt auf den ersten Blick kaum auf. Umso erstaunlicher ist es, wie lohnend die hier vorgestellte Rundtour hoch über dem Valle Cannobina ist: Neben den beiden urigen Bergdörfern Orasso und Cursolo, der ehemaligen Almsiedlung Monte Vecchio und der herrlich gelegenen Alpe Polunia überzeugt sie mit ruhigen Waldetappen und traumhaften Ausblicken auf die Berge des Nationalparks Val Grande und zum Gridone. Steigt man über den Nordgrat ab, kann man außerdem noch etwas Würze hinzudosieren.

Am Ortsanfang von Orasso befinden sich einige kostenfreie Parkgelegenheiten. Hier beginnt die Tour. Man wandert nach Osten in das Bergdorf hinein und hält sich an die nicht konsistenten Beschilderungen "Monte Torriggia", "Lavatoio di Orasso" beziehungsweise "Monte Vecchio" sowie an die rot-weißen Markierungen. In den Gassen kann man sich schnell verlaufen, Ziel ist der obere östliche Ortsrand, wo ein Steig schwach ansteigend aus dem Ort hinaus zu einem Bildstock führt.

Hier hält man sich links und folgt der Beschilderung zum Monte Torriggia auf einem aufwändig befestigten Maultierweg durch dichten Wald aufwärts. Ein Verbindungsweg wird gequert und schließlich erreicht man die ehemalige Almsiedlung Monte Vecchio, die aussichtsreich im freien Hang liegt. Hier hat man schöne Blicke über das Valle Cannobina zum Monte Zeda und seinen Nachbarn. Der markierte Weg leitet zwischen den alten Häusern aufwärts, ab und zu ist auch ein neueres Gebäude dabei - im Sommer ist die Siedlung nach wie vor bewohnt. Am Rand des Weilers befindet sich das Rifugio Monte Vecchio, wo eine Übernachtung möglich ist.

Knapp oberhalb des Orts erreicht man eine Verzweigung, wo man der Beschilderung zum Monte Torriggia nach rechts folgt. Der Steig führt anfangs durch Almgelände, dann lange im Wald bergauf, teilweise ergeben sich lohnende Blicke zu den Bergen des Nationalparks Val Grande. Am Südwestkamm des Monte Torriggia erreicht man schließlich eine Verzweigung und wendet sich rechts (beschildert). Am Steig geht es zunächst noch ein Stück durch den Wald, dann erreicht man den freien Gipfelaufbau. Am Kamm geht es zunehmend steil und felsdurchsetzt hinauf zum großen Gipfelkreuz. Erstaunlich, wie isoliert der Berg trotz seiner Nähe zum Gridone steht. Dementsprechend überwältigend gestaltet sich auch der Ausblick. Jenseits des Valle Cannobina überblickt man die Bergumrahmung des Val Pogallo mit Monte Zeda, Cima della Laurasca und Konsorten, nach Osten zieht sich der Gridone mit seinen Gipfeln, von denen die felsigen Rocce del Gridone besonders auffällig sind. Im Nordwesten bilden in Verlängerung des Valle Vigezzo die hohen Walliser mit ihrem ewigen Eis den Hintergrund für den markanten Pizzo la Scheggia und seine Nachbarn. 

Der Abstieg führt über den Nordgrat hinab zur Alpe Polunia, wo auch eine offen zugängliche Biwakhütte steht. Zunächst geht es steil bergab (T3), dann folgt ein flaches Stück, auf dem der Weg deutlich erkennbar durch freigeschnittene Latschengassen führt. Wo die Spur scharf nach links vom Grat herunter leitet, trennt sich die Spreu vom Weizen - sowohl links als auch am Grat kommt man zur Alpe Polunia. Wer ein wenig Würze in die Unternehmung bringen will, bleibt am Grat, der sodann für ein kurzes Stück felsig wird. Wirklich schwierig ist es nirgends, aber man muss Hand an den Fels legen (Stellen I). Nach dem kurzen felsigen Abschnitt folgt bald eine begrünte Graterhebung. Auf Spuren quert man unterhalb nach rechts und erreicht kurz darauf den markierten Weg, der die Biwakhütte mit den Rocce del Gridone verbindet. Ihm folgt man nach links durch dichten Wald hinunter zur Alpe Polunia, die aussichtsreich auf einer begrünten Schulter liegt - ein vorteilhafter Pausenplatz mit Quelle. Die frei zugängliche Biwakhütte verfügt über einen Holzofen und ist gut in Schuss.

Was die Idylle stört, ist die leider neu angelegte Forststraße, die sich meterbreit und ohne Rücksicht auf Verluste durch den Wald nach oben schneidet. Da blutet einem das Herz... Ihr folgt man im Wald ein Stück bergab, bis kurz vor einer Rechtskehre der alte Steig nach links abzweigt. Er leitet im Auf und Ab durch die Flanke, quert einen tief eingeschnittenen Graben (kurz T3) und führt über den vom Monte Torriggia herunter ziehenden Rücken auf die Südseite hinüber. Dort geht es steil bergab zur verfallenen Alpe Monti Cursolo hinunter. Sie liegt auf einer Lichtung und bietet insbesondere schöne Blicke entlang des Valle Cannobina nach Südosten.

An der Alpe beginnt eine Querung nach links zu einigen weiteren Almgebäuden, danach führt der Weg wieder direkt abwärts, tritt in den Wald ein und erreicht schließlich das verschlafene Bergdorf Cursolo. Hier hält man sich schräg links und steigt zwischen den Häusern hinunter zu einem markierten Weg, der nach Osten aus dem Dorf hinaus führt (nicht den mit "Monte Vecchio" beschilderten Weg nehmen!). Kurz nach dem Ort hält man sich an einer Verzweigung links (Beschilderung nach Orasso), quert einen Bachlauf und wandert im Auf und Ab durch dichten Wald ostwärts. An der Kirche "Oratorio della Madonna del Sasso" knapp oberhalb von Orasso tritt man aus dem Wald heraus und hat zum Abschluss der Wanderung noch einen schönen Blick über das Bergdorf. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung hinunter, durch die schmalen Gassen gelangt man zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Von Orasso nach Monte Vecchio: T2 (problemlose Maultierwege). 
Monte Torriggia ab Monte Vecchio: T2 (im oberen Bereich einige Stellen mit Tendenz zu T3).
Abstieg zur Alpe Polunia via Nordgrat: T4-, I (am kurzen felsigen Abschnitt, sonst bis T3).
Von der Alpe Polunia nach Cursolo: T3 (etwas ausgesetzte Querung eines Grabens, sonst T2).
Rückweg nach Orasso: T2 (einfacher Wanderweg).

Fazit:
Eine überaus lohnende, kurzweilige 5*-Runde mit traumhaften Ausblicke, nicht stark frequentiert. Der etwas anspruchsvollere Teil am Nordgrat des Monte Torriggia lässt sich umgehen. Wer mag, kann in der Biwakhütte auf der Alpe Polunia oder dem Rifugio Monte Vecchio übernachten.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Tessiner Alpen, 5*-Tour, 1700er, T4.

Tourengänger: 83_Stefan


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 55044.gpx Tourenskizze (kein GPS)

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T2
29 Dez 15
Monte Torriggia (1703 m) · cappef
T3
23 Jun 13
Monte Torriggia (m 1703) da Cursolo · Alberto C.
T2
11 Jun 11
Monte Torriggia (1703 m) · cappef
T3 L
18 Mai 14
Monte Torriggia 1703 m · cristina
T2
15 Feb 20
Monte Torriggia (1703 m) · cappef
T3
T2
T3 WT4

Kommentar hinzufügen»