Rundtour über 5 Gipfel des Olymps
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Der Olymp ist im Gegensatz zu anderen Bergen in Griechenland sehr gut erschlossen und man findet auch viele Infos darüber. Die Wege sind vorbildlich markiert und gepflegt (teilweise sogar mit Sicherungsmöglichkeiten) und mit 7 Hütten in der Region steht eine Vielzahl von Tourenmöglichkeiten offen.
Der höchste Olymp-Gipfel, Mytikas, lässt sich je nach Lust und Laune mit weiteren Nebengipfeln kombinieren. Wir haben eine zweitägige Rundtour von der Hütte Spilios Agapitos gemacht und neben dem Mytikas noch 4 weitere Nebengipfel besucht.
Aufstieg zum Spilios Agapitos (T2, 950 Hm, ca. 2 h)
Vom Parkplatz in Prionia gelangt man in ca. zwei Stunden auf einem gut markierten und ausgebauten Weg, hauptsächlich durch Wald, zur Schutzhütte Spilios Agapitos. Die Hinterlassenschaften der Hüttenversorger (Mulis) stören das Naturerlebnis leider etwas. Die Hütte hat eine schöne Aussichtsterrasse mit Blick Richtung Meer. Die Ausstattung kann sich durchaus mit Alpenhütten messen, es gibt sogar Wi-Fi! Im Untergeschoss gibt es einen Waschraum mit fliessend Wasser und sogar eine (kalte) Dusche. Toiletten sind leider nur die mir aus Italien schon bekannten „Löcher“. Die zwei Speiseräume sind sehr heimelig mit offenem Kamin. Essen kann man sich selbst aussuchen und gibt es bis 21 Uhr, das Frühstück ab 6 Uhr morgens. Die Hüttenwartin spricht überdies hervorragend Deutsch.
Spilios Agapitos – Skolio (T2, 900 Hm)
Man folgt dem E4 bis zu einem markierten Abzweig nach einer Aussichtsbank. Dort geht es weiter geradeaus zu einem Sattel. Hier gabelt sich der Weg wieder. Geradeaus geht es zum Skolio, rechts direkt hoch zum Skala. Der Pfad führt durch ein mit spärlichem Gras bewachsenes Tal hoch zum Sattel zwischen Skolio und Agios Antonios. Im Talboden verliert sich der Pfad teilweise. Auf dem Sattel trifft man wieder auf einen markierten Wanderweg. Der Skolio hat sogar ein Gipfelbuch.
Skala (T2)
Vom Skolio geht es leicht abwärts entlang der Abbruchkante zum Skala. Von dort hat man einen fantastischen Blick auf die Olymp-Südwand und den bevorstehenden Aufstieg (Kakoskala genannt). Der Skala ist der von der Spilios Agapitos Hütte am schnellsten erreichbare Olymp-Gipfel, entsprechend ist er gut besucht.
Mytikas via Kakoskala (T4 I)
Vom Skala folgt man dem grossen Pfeil eine Rinne hinab. Danach braucht man einfach nur den zahlreichen Markierungen Richtung Südwand zu folgen. Man könnte die Route durchgehend sichern, in regelmässigen Abständen gibt es neue Bohrhaken. Die Wand erklimmt man in leichter Kraxelei. Von einer Anhöhe vor dem Gipfel kraxelt man eine kabelgesicherte Passage ab und quert dann hinüber zum Gipfel.
Abstieg via Ostcouloir (T5 II)
Der anspruchsvollste Teil der Tour ist das 200 Hm lange Ostcouloir abzuklettern. Wider Erwarten war die Felsqualität aber sehr gut, es gibt viele feste Stufen und nur sehr wenig Geröll! Im Aufstieg wäre das sicherlich sehr genussvoll, beim Abstieg muss man sich aber sehr konzentrieren, abrutschen darf man hier nicht. Am Ende des Couloirs gelangt man auf den Wanderweg, der den Schutthang unter der Ostwand des Mytikas quert (auf der Webcam des Ref. Kakalos zu sehen).
(Stefani (T6-?))
Der Stefani wäre durch ein weiteres Couloir von der Ostseite her erreichbar. Laut dem
Bericht von edy ist es T6- und ein Seil nötig. Da wir kein Material mitschleppen wollten, liessen wir den Gipfel aus. Später trafen wir einen Bergführer, der dagegen meinte, nur unerfahrene Personen bräuchten dort ein Seil. Mir sah der Übergang vom Vor- zum Hauptgipfel aber schon recht luftig aus…
Toumba (T2)
Der Gipfel ist in nur 10 Minuten vom Ref. G. Apostolidis erreichbar und bietet einen guten Blick auf die Stefani-Nordkante (Kletterroute V).
Profitis Ilias (T2 oder T4)
Der markante Profitis Ilias ist die letzte Erhebung der Olympkette, daher hat man von dort einen guten Ausblick auf die Küste. Auf dem Gipfel steht eine kleine Kapelle. Auch dieser Gipfel ist vom Ref. Apostolidis in ca. 10 Minuten erreichbar. Man kann direkt über den Grat kraxeln (T4 I) oder den Wanderweg auf der Ostseite nehmen.
Abstieg über den Kalagiagrat und Gomarostalos (A/B, T3 I)
Vom Profitis Ilias geht es auf dem Wanderweg zurück zum Ref. Apostolidis oder weglos direkt zum Ref. Kakalos. Von dort wandert man zu der Anhöhe mit den Steintürmen und weiter zum Hügel östlich davon. Dort beginnt der Klettersteig (A/B) über den Kalagiagrat, der sich noch im Aufbau befindet. Die schwierigsten Stellen wurden schon mit Stahlkabel gesichert, zwischendrin hängt noch Seil. Neue Trittbügel sind vorhanden, insgesamt wird das ein Klettersteig nach Alpen-Standard werden.
Danach geht es ungesichert über den baumbestockten Grat weiter, einzelne einfache Kraxelstufen sind noch zu meistern. An den Bäumen findet man frische Markierungen, sogar mit Reflektoren!
Gerade im Wald, der oft im Nebel steckt, sind diese Reflektoren hilfreich. Der Pfad ist schmal, wurde aber scheinbar kürzlich in Stand gesetzt und mit Wegweisern versehen. Auf 1770 m gibt es eine Abkürzung, welche nicht auf der Wanderkarte eingezeichnet ist. Dazu folgt man dem Wegweiser „κοφτο“ und nicht dem Wegweiser Prionia. Dieser erdige Weg ist SEHR steil und bei Nässe nicht zu empfehlen. Danach gelangt man wieder auf den Hauptweg nach Prionia.
Anmerkungen:
- Die Runde wäre in umgekehrter Richtung einfacher, da man dann den Klettersteig und das Mytikas-Ostcouloir im Aufstieg hat
- Andererseits ist die Spilios Agapitos Hütte sicherlich die komfortabelste der drei Olymp-Hütten und die Aufstiegs-Höhenmeter sind dann gleichmässiger auf die zwei Tage verteilt
- Ab Mittag ziehen vom Meer oft Wolken Richtung Olymp, ein früher Aufbruch lohnt sich daher
- Das Mytikas-Ostcouloir ist steinschlaggefährdet, unbedingt einen Helm mitnehmen! Immer wieder ereignen sich dort tödliche Unfälle, was aber hauptsächlich auf schlechte Ausrüstung und fehlende alpine Erfahrung zurückzuführen ist (laut Aussage eines lokalen Bergführers riskieren viele ihr Leben für ein Gipfelselfie...)
- Verunfallen sollte man besser nicht, denn in Griechenland gibt es keine Bergrettung wie in den Alpen. Die Bergrettung besitzt keinen Helikopter mit Seilwinde, was heisst, dass Bergführer die Verunglückten erstmal mit einer Trage zu einem Helikopterlandeplatz schaffen müssen (beim Olymp wäre das bei der Spilios Agapitos Hütte). Wir haben 200 m unterhalb der Spilios Agapitos Hütte eine Frau mit Beinbruch getroffen, die 5 Stunden auf die Rettung gewartet hat und schliesslich mit einer Rolltrage ins Tal befördert wurde! Laut Aussage eines Bergführers sterben viele Verunglückte aufgrund der langen Dauer bis zur Rettung oder beim Abtransport.
Der höchste Olymp-Gipfel, Mytikas, lässt sich je nach Lust und Laune mit weiteren Nebengipfeln kombinieren. Wir haben eine zweitägige Rundtour von der Hütte Spilios Agapitos gemacht und neben dem Mytikas noch 4 weitere Nebengipfel besucht.
Aufstieg zum Spilios Agapitos (T2, 950 Hm, ca. 2 h)
Vom Parkplatz in Prionia gelangt man in ca. zwei Stunden auf einem gut markierten und ausgebauten Weg, hauptsächlich durch Wald, zur Schutzhütte Spilios Agapitos. Die Hinterlassenschaften der Hüttenversorger (Mulis) stören das Naturerlebnis leider etwas. Die Hütte hat eine schöne Aussichtsterrasse mit Blick Richtung Meer. Die Ausstattung kann sich durchaus mit Alpenhütten messen, es gibt sogar Wi-Fi! Im Untergeschoss gibt es einen Waschraum mit fliessend Wasser und sogar eine (kalte) Dusche. Toiletten sind leider nur die mir aus Italien schon bekannten „Löcher“. Die zwei Speiseräume sind sehr heimelig mit offenem Kamin. Essen kann man sich selbst aussuchen und gibt es bis 21 Uhr, das Frühstück ab 6 Uhr morgens. Die Hüttenwartin spricht überdies hervorragend Deutsch.
Spilios Agapitos – Skolio (T2, 900 Hm)
Man folgt dem E4 bis zu einem markierten Abzweig nach einer Aussichtsbank. Dort geht es weiter geradeaus zu einem Sattel. Hier gabelt sich der Weg wieder. Geradeaus geht es zum Skolio, rechts direkt hoch zum Skala. Der Pfad führt durch ein mit spärlichem Gras bewachsenes Tal hoch zum Sattel zwischen Skolio und Agios Antonios. Im Talboden verliert sich der Pfad teilweise. Auf dem Sattel trifft man wieder auf einen markierten Wanderweg. Der Skolio hat sogar ein Gipfelbuch.
Skala (T2)
Vom Skolio geht es leicht abwärts entlang der Abbruchkante zum Skala. Von dort hat man einen fantastischen Blick auf die Olymp-Südwand und den bevorstehenden Aufstieg (Kakoskala genannt). Der Skala ist der von der Spilios Agapitos Hütte am schnellsten erreichbare Olymp-Gipfel, entsprechend ist er gut besucht.
Mytikas via Kakoskala (T4 I)
Vom Skala folgt man dem grossen Pfeil eine Rinne hinab. Danach braucht man einfach nur den zahlreichen Markierungen Richtung Südwand zu folgen. Man könnte die Route durchgehend sichern, in regelmässigen Abständen gibt es neue Bohrhaken. Die Wand erklimmt man in leichter Kraxelei. Von einer Anhöhe vor dem Gipfel kraxelt man eine kabelgesicherte Passage ab und quert dann hinüber zum Gipfel.
Abstieg via Ostcouloir (T5 II)
Der anspruchsvollste Teil der Tour ist das 200 Hm lange Ostcouloir abzuklettern. Wider Erwarten war die Felsqualität aber sehr gut, es gibt viele feste Stufen und nur sehr wenig Geröll! Im Aufstieg wäre das sicherlich sehr genussvoll, beim Abstieg muss man sich aber sehr konzentrieren, abrutschen darf man hier nicht. Am Ende des Couloirs gelangt man auf den Wanderweg, der den Schutthang unter der Ostwand des Mytikas quert (auf der Webcam des Ref. Kakalos zu sehen).
(Stefani (T6-?))
Der Stefani wäre durch ein weiteres Couloir von der Ostseite her erreichbar. Laut dem

Toumba (T2)
Der Gipfel ist in nur 10 Minuten vom Ref. G. Apostolidis erreichbar und bietet einen guten Blick auf die Stefani-Nordkante (Kletterroute V).
Profitis Ilias (T2 oder T4)
Der markante Profitis Ilias ist die letzte Erhebung der Olympkette, daher hat man von dort einen guten Ausblick auf die Küste. Auf dem Gipfel steht eine kleine Kapelle. Auch dieser Gipfel ist vom Ref. Apostolidis in ca. 10 Minuten erreichbar. Man kann direkt über den Grat kraxeln (T4 I) oder den Wanderweg auf der Ostseite nehmen.
Abstieg über den Kalagiagrat und Gomarostalos (A/B, T3 I)
Vom Profitis Ilias geht es auf dem Wanderweg zurück zum Ref. Apostolidis oder weglos direkt zum Ref. Kakalos. Von dort wandert man zu der Anhöhe mit den Steintürmen und weiter zum Hügel östlich davon. Dort beginnt der Klettersteig (A/B) über den Kalagiagrat, der sich noch im Aufbau befindet. Die schwierigsten Stellen wurden schon mit Stahlkabel gesichert, zwischendrin hängt noch Seil. Neue Trittbügel sind vorhanden, insgesamt wird das ein Klettersteig nach Alpen-Standard werden.
Danach geht es ungesichert über den baumbestockten Grat weiter, einzelne einfache Kraxelstufen sind noch zu meistern. An den Bäumen findet man frische Markierungen, sogar mit Reflektoren!
Gerade im Wald, der oft im Nebel steckt, sind diese Reflektoren hilfreich. Der Pfad ist schmal, wurde aber scheinbar kürzlich in Stand gesetzt und mit Wegweisern versehen. Auf 1770 m gibt es eine Abkürzung, welche nicht auf der Wanderkarte eingezeichnet ist. Dazu folgt man dem Wegweiser „κοφτο“ und nicht dem Wegweiser Prionia. Dieser erdige Weg ist SEHR steil und bei Nässe nicht zu empfehlen. Danach gelangt man wieder auf den Hauptweg nach Prionia.
Anmerkungen:
- Die Runde wäre in umgekehrter Richtung einfacher, da man dann den Klettersteig und das Mytikas-Ostcouloir im Aufstieg hat
- Andererseits ist die Spilios Agapitos Hütte sicherlich die komfortabelste der drei Olymp-Hütten und die Aufstiegs-Höhenmeter sind dann gleichmässiger auf die zwei Tage verteilt
- Ab Mittag ziehen vom Meer oft Wolken Richtung Olymp, ein früher Aufbruch lohnt sich daher
- Das Mytikas-Ostcouloir ist steinschlaggefährdet, unbedingt einen Helm mitnehmen! Immer wieder ereignen sich dort tödliche Unfälle, was aber hauptsächlich auf schlechte Ausrüstung und fehlende alpine Erfahrung zurückzuführen ist (laut Aussage eines lokalen Bergführers riskieren viele ihr Leben für ein Gipfelselfie...)
- Verunfallen sollte man besser nicht, denn in Griechenland gibt es keine Bergrettung wie in den Alpen. Die Bergrettung besitzt keinen Helikopter mit Seilwinde, was heisst, dass Bergführer die Verunglückten erstmal mit einer Trage zu einem Helikopterlandeplatz schaffen müssen (beim Olymp wäre das bei der Spilios Agapitos Hütte). Wir haben 200 m unterhalb der Spilios Agapitos Hütte eine Frau mit Beinbruch getroffen, die 5 Stunden auf die Rettung gewartet hat und schliesslich mit einer Rolltrage ins Tal befördert wurde! Laut Aussage eines Bergführers sterben viele Verunglückte aufgrund der langen Dauer bis zur Rettung oder beim Abtransport.
Tourengänger:
Toni Montaña,
cardamine


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