Von der Stöckalp auf die Hohmad (2442 m) – Barglen vertagt

Der Barglen ist mir auf meiner Tour auf den Huetstock im Herbst vor zwei Jahren aufgefallen und so auf meiner Projektliste gelandet. Bevor die Schneefallgrenze in der kommenden Woche auf 1000 m sinkt, wollte ich ihm noch einen Besuch abstatten. Was allerdings meiner Aufmerksamkeit entging: In den Alpen hatte es bereits geschneit.

Ich starte bei frostigen 1° am Parkplatz der Schwägalp und folge hinter der Schranke dem Wegweiser Cheselen. Ich komme an einem Seilpark vorbei, quere die Strasse nach Melchsee-Frutt und steige durch Wald zur Cheselenhütte hoch. Hier komme ich kurz in die Sonne. Auf der Alp liegt aber noch Raureif.

Der Weg führt jetzt auf Wiesen Skipisten mit Beschneiungsanlagen hoch. Bei P. 1617 verlasse ich die Skipiste und folge dem Wanderweg nach Osten. Anfangs ist er noch recht matschig, aber er verläuft schön durch Wald, unter einer Felswand entlang, allerdings ohne zu Beginn gross an Höhe zu gewinnen.

Kurz vor Unterstafel komme ich ins Freie und in die Sonne. Der Weg führt jetzt aufwärts und gibt schöne Blicke, u. a. auf den Barglen frei. Von Unterstafel bis Oberstafel / Bettenalp folgt der Wanderweg einer asphaltierten Strasse. Schliesslich erreiche ich die Alpwirtschaft Bettenalp, die ich ab P. 1617 auf der Skipiste schneller, aber nicht so schön erreicht hätte.

Jetzt steigt der Weg Richtung Chringen an, anfangs noch auf einem Fahrweg, später auf einem Wiesenpfad. Wasserläufe neben oder auf dem Pfad sind gefroren. Der Weg steilt auf; schliesslich erreiche ich nach gut 2½ Stunden Chringen, wo ich Pause mache und ein fantastisches Panorama geniesse.

 

Ein kalter Wind verleitet mich nach einer Viertelstunde zum Weitergehen. Über Wiesen geht es aufwärts Richtung Hohmad, teilweise über Schrattenkalk und an Dolinen vorbei. Nach einer Dreiviertelstunde erreiche ich die Hochebene der Hohmad. Von P. 2442 führt ein Grat hinunter in die Scharte vor der Chli Hohmad. Der Südwestaufbau des Barglen ist zwar schneefrei, aber am Grat liegt Schnee und die Chli Hohmad muss auf der Schattenseite umrundet werden. Diese Stelle möchte ich nicht über Schnee und Eis gehen. Der Weiterweg scheint mir daher zu heikel und so erkläre ich schweren Herzens die Hohmad zum Tourenziel und halte Gipfelrast.

Der Abstieg führt mich in einer halben Stunde wieder nach Chringen. Hier nehme ich den Pfad unter den Abbrüchen des Bonistocks. Bis zur Gipfelstation der Gondelbahn in Melchsee-Frutt brauche ich trotzdem noch eine weitere Stunde, da ich immer wieder den Kletterern zuschaue, die eine der zahlreichen Routen der Felswände bezwingen.

Diese Tour schenkte mir schönes Wetter und prachtvolle Ausblicke. Ich bin froh, dass ich im Tal gestartet bin und nicht in Melchsee-Frutt. So kam auch das Konditionstraining nicht zu kurz. Das unbefriedigende Gefühl wegen des fehlenden Gipfelerlebnisses verschwand nach einiger Zeit.

Orientierung: Einfach. Wanderwege markiert und ausgeschildert. Auf den Skipisten wenige Markierungen, aber die Richtung ist klar.

 

Ausrüstung: Bergwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke.

 

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)