Musflue Überschreitung


Publiziert von maenzgi , 13. Oktober 2021 um 21:22.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:25 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-OW   Pilatusgebiet 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Lütholdsmatt

Einleitung:
 
In letzter Zeit sind meine Tourenplanungen eher für die Füchse. Geplant war eine Tour über das Brotmesser am Matthorn. Kurz und knackig, aber anspruchsvoll, damit ich auch pünktlich zum Familienessen zurück bin. Als wir dann jedoch um 08:30 endlich loslaufen konnten, sahen wir die Musflue. Der Grat sieht nett aus und wir (Simi und ich) entschieden uns, diesen zum Aufwärmen zu begehen. Kenntnisse hatten wir keine, hätte auch nicht viel gebracht, da diese Tour bisher nur von Tobi einigermassen ähnlich begangen wurde. Als wir dann auf dem Gipfel standen, war klar, heute reicht es nicht mehr fürs Brotmesser. Die Tour hat zu lange gedauert.
 
Tourenbeschrieb:
 
Lütholdsmatt-Musflue-Lütholdsmatt: T6- II, 3h 30min
 
Zuerst kommen gleich zwei Haarnadelkurven, bevor wir weiterhin der Strasse folgen für fünf Minuten. Die Wiese steilt nun mit jedem Meter steiler an. Sobald wir den Gratanfang direkt oberhalb von uns vermuten, steigen wir ein ins Steilgras/Waldgekraxel. Dies ist kurz bevor der Wald bis runter an die Strasse kommt. Es wird schnell sehr steil und die Hände müssen hervorgeholt werden. Anfangs geht es über ein Gras/Stein/Wurzelgemisch hoch. Es geht bereits in den oberen Teil der T Skala. Nun folgt ein heikler Aufstieg auf den Felsgrat. Gut ausgesetzt. Von jetzt an folgen wir konsequent der Gratscheide. Es wechseln sich beständig schöne Felsabschnitte bis im II Grad ab mit Grasabschnitten ab. Dies geht alles wunderbar, bis wir vor einem senkrechten Abbruch stehen. Im Abstieg von oben haben wir keine Chance, weshalb wir in die rechte Flanke ausweichen. Der Abstieg zwar rutschig, aber gut zu gehen. Auf der anderen Seite geht es gleich wieder hoch. Da wir jedoch wieder Abbrüche erwarten umgehen wir dieses Mal den höchsten Punkt. Wir merken jedoch schnell, dass die 3-4 Aufschwünge hinten gut runter gehen. Deshalb zurück und alles oben drüber. Was für ne Freude im schönsten Kalk Seil frei herumzuturnen. Dabei ist es teilweise doch abschüssig. Eine Block bricht dabei noch aus und stürzt Polternd die gut 100m lange Wiese runter, bevor er in den Wald eintaucht. Danach folgt eine einfachere Graspassage, bevor der Klettergarten auftaucht. Kurz überlegen wir, das Seil doch noch auszupacken, entscheiden uns aber dagegen und steigen direkt links davon auf. Oben folgt ein breiter Grat bevor wieder ein Abbruch kommt. Dieser ist zwar heikel, geht aber gut. Direkt nach dem grossen Loch kommen wir runter. Nun geht es einfach zum Gipfel. Dieser wird einmal mehr dominiert von fliegenden Ameisen, weshalb wir uns nur kurz einschreiben und etwas runter gehen für die Rast. Für den gehen wir bis kurz vors Loch, bevor wir in der Direttissima runter zum Parkplatz steigen. Dort kehren wir dann noch ein.
 
Fazit:
 
Die Tour ist als Aufwärmtour für das Brotmesser am Matthorn wunderbar. Die Felspassagen haben doch bereits Biss. Wir gingen heute alles Seil frei. Was bei einer gewissen Grundtechnik gut geht. Grundsätzlich können jedoch so gut wie allen schönen Kletterstellen in den Flanken umgangen werden. Das T6- gilt nur, wen konsequent dem Grat gefolgt wird. Für uns, hat sich der Weg nicht gelohnt als einzelne Überschreitung. Die Tour selbst ist es aber definitiv Wert. Einmal dorthin zu fahren. Wer etwas länger hat wie mir, soll sich besser den ganzen Tag Zeit nehmen. Es gibt viel zu erkunden am Pilatus, fernab der Menschenmassen.

Tourengänger: maenzgi


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