Pointe de l'Échelle (3422) - brüchige Himmelsleiter


Publiziert von cardamine , 19. September 2021 um 21:09.

Region: Welt » Frankreich » Vanoise
Tour Datum:23 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Aussois - Plan d'Aval - Parkplatz vor dem oberen Stausee (Plan d'Amont)

Die Pointe de l'Échelle, eine markante, freistehende Pyramide, liegt mitten in der wildschönen Natur des Vanoise-Nationalparks. Trotz der beachtlichen Höhe von 3422 m hat man bei der Besteigung der Pointe de l'Échelle keinen Gletscher zu überwinden, es handelt sich um eine reine Felstour. Die Kletterei ist im Verhältnis zum Zustieg recht kurz, den Großteil (ca. 70 %) verbringt man auf markierten Wanderwegen. Der Südgrat bietet klettertechnisch zwar keine großen Herausforderungen, mit Tiefblicken muss man aber leben können. Die größte Schwierigkeit besteht in der Findung der optimalen Route. Auf keinen Fall sollte man zu weit in die brüchige Flanke ausweichen (auch wenn es dort Steinmännchen gibt), dort wird es schnell ungemütlich. Wir haben den Aufstieg mit Seil gemacht, weil wir auch Berichte gelesen haben, die IIIer Stellen gefunden haben. Gefunden haben wir diese Stellen aber nicht, man also auch gut ohne Seil gehen.

Vom großen Parkplatz am Plan d‘Amont folgen wir der Schotterstrasse zur Staumauer hoch. Am Seeufer entlang geht es mit angenehmer Steigung weiter bis zum Ende der Strasse. Dort folgen wir dem Wegweiser zum Col de la Masse. Der Bergweg schlängelt sich durch eine hübsche Heide-Moor Landschaft aufwärts. Ab 2700 m wird das Gelände felsiger und der Weg steiler. Der Schnee verweilt in der schattigen, steilen Flanke wohl lange, weshalb der Weg in keinem guten Zustand ist. Über einige bröselige Stufen gelangt man wieder in festeren, rotbraunen Fels, wo Markierungen zum Col de la Masse leiten. Die Pyramide, die man von dort aus sieht, ist allerdings nur der Vorgipfel Grand Roc, die Pointe de l'Échelle ist die Spitze links dahinter. Ein deutlicher Pfad führt über einen schwach ausgeprägten Felsrücken in Richtung der Einsattelung rechts vom Grand Roc hinauf. Kurz bevor man die Einsattelung erreicht, wird das Gelände steil und schuttig, im Frühsommer halten sich hier lange Altschneefelder, für die man dann Steigeisen und Pickel braucht. Von der Einsattelung kraxelt man über große Blöcke hinauf zum Grand Roc (I). Bereits hier hat man eine fantastische Aussicht. Der Südgrat zur Pointe de l'Échelle wirkt erstmal einschüchternd, ist aber viel weniger schwierig, als er aussieht. Die Kletterschwierigkeit bewegt sich meistens im ersten Grad, ab der Mitte bis zum Ende findet man auch vereinzelte Stellen II. Teilweise ist es nötig, kurz in die Ostflanke auszuweichen, man sollte jedoch aufpassen, dass man immer möglichst nahe am Grat bleibt, dort ist der Fels fester, die Flanke ist sehr brüchig. Das schwierigste ist die Findung des richtigen "Wegs", es gibt keine Markierungen und nur wenige Steinmännchen. Beim Rückweg kommt man deutlich schneller voran, da man die richtige Routenführung dann schon kennt. Der Gipfel besteht aus drei ungefähr gleich hohen Felstürmchen mit Steinmann und bietet nur wenig Platz für eine gemütliche Pause. 

Abstieg auf dem gleichen Weg.

Tourengänger: Toni Montaña, cardamine


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