Bike-/Hike-Tour Raffelspitze S/O-Grat mit Anfahrt via Fereinalm


Publiziert von hefra , 22. August 2021 um 19:08.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum:21 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m

Die Raffelspitze zählt zu den wenig frequentierten Gipfeln im Karwendel. Eine Begehung des Südostgrates erfordert solide bergsteigerische Fähigkeiten, insbesondere Erfahrung in brüchigem Gelände. Selbst war ich zuletzt Ende Nov. 2011 in Form eines Schotterschinders durchs Hochkar da oben. Berichte über die Südostgrat-Route existieren hier schon von ADI, kardirk und Daniel87. Die Anfahrt-/Anmarschstrecke von Norden via Fereinalm und Gjaidsteig ist ziemlich mühsam, hat aber in der heißen Jahreszeit den Vorteil längerer schattiger Passagen.
Die Tour nimmt anfangs dieselbe Route wie meine vorherige zur Steinkarspitze. Ab Hufachboden gehts dann aber südwärts in Richtung Bäralpl. Nach dem Weidegebiet beginnt unterm Bärnfall ein mühsamer westwärtiger Schotteraufstieg zum Beginn des Gjaidsteiges. Dieser ist mit äußerster Vorsicht zu genießen, hier poltern teilweise kopfgroße Brocken aus der darüberliegenden Wand, ein Helm bietet zumindest minimalen Schutz. Nach der Wanddurchquerung langt man im Bäralpl an und hat rechterhand den Südostgrat der Raffelspitze vor sich. Über den grasigen Hang nun südwärts nach oben zum Einstieg; die in anderen Berichten erwähnte sperrende Wand mit Drahtseilsicherung bleibt östlich liegen und wird nicht berührt. Anfangs in der logischen Rinne empor, dann leicht linksschwenkend zum eigentlichen Grat, dem im Wesentlichen gerade gefolgt wird (brüchig, teilweise ausgesetzt, Stellen II/evtl. II+). Zwei kleine Grattürme können nordseitig umgangen werden, kurz vorm Gipfel dann südseitige Umgehung in grasschrofigem Gelände möglich. Selbst wenn der Grat von unten gesehen einen ziemlich zerklüfteten Verhau von Bruchgestein wiedergibt, so ist doch die Nahorientierung weitgehend gegeben; wer genau schaut, erkennt die günstigsten Möglichkeiten zum Durchstieg (zudem ein paar sparsame Steinmänner, die die Wahl der Route bestätigen). Oben ein neues GB, das alte war wohl sehr in Mitleidenschaft gezogen, ein paar Seiten des alten im neuen Buch verklebt, mein Eintrag von 2011 nachgeschrieben. Danke dem Engagement der uneigennützigen Bewahrer !
Der Rückweg gestaltet sich auf selber Strecke und ist im Abstieg am Grat auch nochmal fordernd. Am Bach unterm Bärnfall kann Wasser nachgefüllt werden. Eine interessante, typische Karwendeltour findet im Ausrollen zum Ausgangspunkt ihr genüssliches Ende.

Wetter/Bedingungen:
Niederschlagsfrei, sonnig, im Tagesverlauf sehr warm. Schattige Stellen, da nordseitiger Anmarsch. Der Gjaidsteig im Wandbereich war z.T. sehr feucht, besondere Vorsicht ! Die Steinschlaggefahr hier ist enorm !
Der Bruch am Südostgrat erfordert viel Behutsamkeit. Testen! Testen! Testen!  :-) 

Mit mir auf Tour: meine Tochter als Fotografin

Tourengänger: hefra


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Kommentare (2)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 23. August 2021 um 08:10
Tolle Tour Frank, Gratuliere! Da wäre ich ja unheimlich gerne mitgegangen. Sag nächstes mal bescheid.

VG Nico

hefra hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. August 2021 um 19:02
Danke, Nico. Den Brösel muss man aber auch mögen. Schau mal in deiner e-Post vom 9.8. nach, wäre `ne Option gewesen.

SG Frank


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