Vorder Eggstock alte Südwand


Publiziert von DonMiguel , 7. August 2021 um 21:09.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 6 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: 6b (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 1200 m

Die letzten paar Wochen hat es fast durchgehend geregnet, also müssen wir an eine südseitige Wand die rasch austrocknet. Wir entscheiden uns für die alte Südwand am vorderen Eggstock.

Zustieg (T3)
Mit den Braunwaldbahnen bis zum Gumen, wo wir schon ziemlich in Wolkenschwaden stecken. Anschliessend steigen wir zum Notausstieg von dem 1. Klettersteig, der über die Sambolero gebohrt wurde. Diesen hinauf unter den vorder Eggstock, wo wir den sehr nassen Einstieg finden. Sollen wir oder nicht?

Kletterei (6b / 5c A0 obligatorisch):
Wir wagen es, die 1.SL (5b) darf ich vorsteigen, die Hände sind von Wasser überlaufen. Mit ziemlich viel Seilzug komme ich am Standplatz an. Das mobile Absichern ist nicht immer einfach und teils habe ich lange Sicherungsabstände (8m). Als mein Seilpartner oben bei mir ankommt werfen wir eine Münze die eigentlich die Umkehr "prophezeit", wir steigen nach langem hin und her trotzdem weiter. In der 2. SL (5c 1 p.a. / trocken und frei schätze ich ein 6c) müssen wir ein kleines Bächlein queren. Die Schlinge die man sich greifen muss, ist so glitschig und schleimig dass man sich kaum halten kann. Durchnässt, nennen wir es mal "reingeschwaschen", steige ich in die 3.SL (5c). Wieder eher feucht fröhlich, oben dann auch noch mit Vegetation, heute sollte es also das volle Programm sein. Am Stand entdecke ich die Uralte Gipfelbox die so verrostet ist, dass wir sie nach 10 minütiger Bearbeitung auseinander bringen. Das Buch so verfault, dass wir entscheiden es mit runter zu nehmen. 4.SL mit 5a bewertet die schönste der ganzen Tour sie folgt einer kompakten Verschneidung. Nun die 5.SL (5c A0, frei empfand ich das als 6b) besteigt ein vorstehender Turm von dem man mit einem kleinen Ruck auf die plattige Felswand wechselt. Nun auf Reibung ein paar Schlaghaken folgend hinauf, dies wurde früher wohl technisch geklettert. Bei der 6.SL (neue im Führer mit 5c bewertet, wohl eher ein 6b / alte 3a) entscheide ich die "neue" SL zu probieren, der 1. Bohrhaken ist 6 Meter ab Boden, bei einem Fall ist Beinbruch garantiert, ich schlage weiter unten einen Schlaghaken. Diese Seillänge ist sehr misslich eingebohrt und überhaupt nicht zu empfehlen. Mobile Sicherungen sind nicht möglich und die Hakenabstände komplett lebensmüde. Der Fels von anfänglich sehr kompakt zu endlich splittrig spröde. Da kann ich nur die alte SL empfehlen, ich weiche jedenfalls rechts aus und richte dort einen Standplatz ein.

Abstieg (T6)
Als Abstieg wählen wir den Klettersteig rückwarts, um diese Zeit sollten keine Leute mehr unterwegs sein. Weit gefehlt, um 1700 sind noch ein paar Tschechen im Steig, sie wollen noch den 2. Steig machen, das wird ja heiter. Wir verpassen die letzte Bahn, so dürfen wir ins Dorf runter laufen.

Eine interessante Route. Im unteren Bereich (1. SL) eher brüchig. Abgesehen von der letzten SL ist alles Material mindestens 30 jährig (ich habe 4 Schlaghaken stecken lassen). Die im Topo eingezeichneten Bohrhaken sind alte Kronen Bohrhaken mit Ring. Wäre das Ganze nicht so nass gewesen, hätte man es sicher nochmals mehr geniessen können.

Tourengänger: DonMiguel


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