Teufelslücke statt -brücke


Publiziert von Voralpenschnüffler , 7. August 2021 um 13:44.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum: 6 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Uccello-Lumbreida   CH-GR 
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1250 m

Neuauflage dieser wunderbaren Überschreitung vom Rheinwald nach San Bernardino, über die einzige Schwachstelle des imposanten Riegels Einshorn - Uccello, nämlich via Tempahorn über die Bocchetta resp. den "Mottone" del Diavolo. Biegt man in den Kessel von Cadriola ein, weicht das Rauschen der Autobahn dem der vielen Bäche....

Start der langen Anreise wegen erst um 20 nach 9, aber beim heutigen kühlen Wetter ohne Gewittergefahr macht das nichts. Diesmal von Nufenen aus, was ebenfalls einen längeren Anmarsch entlang des Hinterrheins bedingt, aber dafür gelangt man grad direkt auf den guten und schönen Weg hinauf ins Cadriola. Schafe hat's dort immer noch - sie sind allesamt auf dem Rücken des Tritt - und Herdenschutzhunde zum Glück immer noch nicht. Somit ohne Stress unter dem Hüttli durch und über den Bach bzw. den dieses Jahr ewigen Lawinenschnee, über die weiten Hänge - den Alpenrosenzonen ausweichend - hinauf auf den Grat etwas südlich des Mittaghorns und über diesen direkt aufs Tempahorn (zuoberst kurz T4), dessen platzarmer Schiefergipfel überraschenderweise schon durch 3 Berggängerinnen besetzt ist. 

Danach folgt das Herzstück der Tour, der originelle Anstieg in die Teufelslücke, über schiefrige Grätchen und grasige Sättel, die erste Schichtstufe wird durch eine offensichtliche Rinne knapp rechts der Kante überwunden (T4), die zweite auf Bändern ebenfalls rechts (T5; bei Schnee sind hier ev. Pickel und Steigeisen unabdingbar). Danach in Kürze auf die schöne Kuppe 2792, den "Mottone del Diavolo", der insbesondere einen packenden Blick auf den Cavriola bietet. An diesem versuche ich mich heute nicht, um nicht wieder eine Segelstreichung dokumentieren zu müssen... Es geht ein frisches Lüftchen, sodass es mir auch im Faserpelz zu frisch wird; kurz schaue ich mir noch den Abstieg zum Uccello Nordgipfel an, aber von oben wirkt eine kurze Stufe sehr exponiert und rutschig... 

Weil ich meinen Hut fallen lasse und eine halbe Stunde suchen muss, wird's nichts aus einem gemütlichen Abstieg; vielmehr muss ich mich sehr sputen, um das anvisierte (und reservierte) Poschi in San Bernardino noch zu erreichen - schön war's trotzdem!

Tourengänger: Voralpenschnüffler


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