SC30: Lagh di Cama - Btta di Notar - Capanna Como


Publiziert von basodino , 3. August 2021 um 08:57.

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum:29 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Val Cama   I   CH-GR 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 990 m
Abstieg: 480 m
Strecke:6 km
Unterkunftmöglichkeiten:Alp de Lagh (1279 m), einfache Alphütte mit Ziegen und Hühnern, einfaches Matratzenlager mit max. 13 Plätzen, Halbpension auf Anfrage, Rif. Como CAI (1785 m), Selbstversorgerhütte, online buchbar, Türcode erforderlich, 18 Plätze, Küche, WC, Wasser, Gas, Strom vorhanden (Achtung: Laden von Handys nur mit USB-Anschluss)

Seit Etappe 10 befinden wir uns nun in der Schweiz und werden heute unsere Durchquerung der Schweiz an der Bocchetta del Notar beenden. Beinahe schon komisch ist, dass wir zumindest rein theoretisch dafür ein digitales Einreiseformular für Italien erstellen müssen. Bin gespannt, wer das dort oben kontrollieren wird.

Noch im Schatten der Berge starten wir am Morgen auf der Alp de Lagh. Aber die Sonne ist da und das ist auch gut so am heutigen Tag. Der Regen von gestern ist aber noch deutlich zu spüren und so wandern wir durch saftig nasse Wiesen. Die Schuhe waren sowieso noch nicht ganz trocken.

Man wandert knapp links am See vorbei mit wunderschönen Stimmungen an diesem Morgen. Dann geht es über einen Bach nach rechts am Rifugio Alpe di Lumegn vorbei, welches von außen auch nicht den heimeligsten Eindruck hinterlässt. Die Wiesen gewinnen ganz allmählich an Höhe und es findet sich eine schwache durchgehende Spur bis zum Abzweig auf ca. 1440 m. Nun geht es nach links wieder über den Bach. In der Folge verliert sich die Spur oftmals komplett und auch die Wegzeichen werden selten. Meistens findet man eines in der Ferne, welches man dann irgendwie ansteuert, was aber nicht allzu schwierig ist. Man gewinnt weiter an Höhe bei der Querung zu einem Bach, der aus einer markanten Furche herabkommt. Hier findet sich auch wieder ein Wegzeichen vor dem Bach und ein sehr deutliches dahinter. Also nochmals übersetzen und dann beginnt die schwierigste Passage. Zunächst macht die von hier ab eigentlich immer deutliche Spur einen Bogen nach unten. Das Gras ist weich und sehr hoch gewesen und sehr naß natürlich auch. Der Hang steilt deutlich auf und die erdigen Tritte liegen schnell außerhalb des Komfortbereiches. Man kommt an eine erste Felsplatte, die mit relativ neuen Bügeln ausgerüstet ist. Die etwas älteren Ketten halten und man kommt hier recht unproblematisch hoch. Darüber sind es aber vor allem die sehr steilen Grashänge, die ab und an durch Felsen durchsetzt sind, die einem immer mal wieder einen Monsterschritt abverlangen.
Die Passage endet mit einer kurzen Querung nach links in einen Spalt, der nochmals mit Steighilfen versehen ist. Darüber geht es in einfacheres, also etwas flacheres und besser gestuftes Gelände, wobei hier sogar die Spur aus der Vegetation herausgeschnitten war. Bald erreicht man ein Blockgeröllfeld, welches spurlos leicht ersteigbar ist. Darüber geht es bald in flachere, niedrigere Wiesen, wobei die Spur hier allmählich häufiger verloren geht. Dafür hat es ausreichend Wegzeichen, um in die Bocchetta del Notar zu gelangen. T4+, 3 h 25 min (bei trockenen Verhältnissen hätte ich das "+" vielleicht weggelassen)

Somit erreichen wir Italien nach 21 Etappen ganz oder teilweise in der Schweiz. Einen Kontrolletti gab es freilich nicht und somit stand der Einreise nach Italien nichts im Wege.

Nach einer vorgezogenen Mittagspause liefen wir einige wenige Meter hinab, um dann eine Querung nach rechts zu beginnen, die die Höhe haltend bis unter die Bocchetta di Correggia führt. Im grenznahen Bereich muss man ein wenig aufpassen, da es meist einen "Schweizer" und einen "italienischen" Namen hat. Die Hüttenwartin hatte uns etwas verunsichert und hier von einem Problem auf der Route gesprochen, welches es dann aber glücklicherweise nicht gab. Nur der direkte Aufstieg zum Pass ist etwas kraxelig und nicht ganz konsequent markiert. T3, I, 1 h 00 min

Jenseits des Passes verliert sich aber nicht nur die Spur, sondern auch die Wegzeichen. Weit unten war ein Steinmann zu erkennen, den man über mittelsteile Wiesen und Geröll beliebig zu erreichen versucht, was nicht allzu schwer ist. Am Steinmann ist man aber auch noch nicht ganz auf dem "Weg", der weiter unten maßgeblich von Ziegen unterhalten wird. Komplett unmarkiert umrundet man nun den Lago Darengo ohne großen Höhenverlust gegen den Uhrzeigersinn bis man auf die Wanderroute vom Passo dell'Orso trifft. Nun wieder markiert über ein ruppiges Weglein bis zur Capanna Como. T3+, 0 h 50 min

Die Capanna ist durch ein Zahlenschloss gesichert. Den Code kann man sich durch eine Online-Buchung für einen bestimmten Tag "erkaufen". Mit Euro 10 pro Person ist der Aufenthalt preiswert.
Das Rifugio selbst ist eher zweckmäßig als charmant, bietet aber beinahe alles, was man sich wünschen kann, wenn man mal von Getränken (wie auf Tessiner Hütten) und Warmwasser absieht. Trotz Stromversorgung hat es keine Steckdosen. Das Handy kann man aber mit einem "altmodischen" USB-Stecker laden.

Weiter Kopfzerbrechen machte uns der Wetterbericht, denn morgen sollte die Königsetappe über die Alta Via del Lario nach Fordeccia anstehen. Mit möglichem Regen ab Mittag und Gewittern am Nachmittag änderten wir unseren Plan aber, was zu einer unerwarteten Variante führte, die in der Hütte auf einer alten Landkarte an der Wand zu finden war.

Tourengänger: basodino, tourinette


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»