Vom Val Tours ins Engadin


Publiziert von besc , 20. Juli 2021 um 21:13.

Region: Welt » Terra Incognita
Tour Datum:12 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Keschhütte 

Die Besteigung des Piz Kesch ist auf hikr schon oft sehr schön beschrieben - der reine Übergang "nur" über die Porta d'És-cha als Wanderung (dh ohne Piz Kesch) scheint eher selten begangen zu werden. Insofern hier ein kurzer Bericht über diesen Übergang.

Nach einem Besuch des Bahnmuseum in Bergün mit dem Bus Alpin ins Val Tours bis Chants, wo die Wanderung am frühen Nachmittag beginnt: Die ersten Meter über Fahrwege, aber bald abkürzend auf schmalem Pfad direkt durch den Wald aufwärts bis kurz vor der Alp digl Chants. Dort den Fahrweg kreuzend, ab nun auf gut ausgebautem Wanderweg im ersten Drittel steil hinauf - immer wieder angenehm Schatten spendende Bäume, aber mehrheitlich offene Landschaft mit zur Zeit noch blühenden Alpenrosen. Ab ca 2300m Höhe merklich flacher und moderat weiter bis zur Keschhütte, bis hierhin T2.

Nach einer Übernachtung in der Keschhütte (die beschriebene Tour lässt sich problemlos auch an einem Tag machen - die Übernachtung hat den Vorteil, dass An- und Rückfahrt nicht ganz so früh bzw spät sein müssen) am nächsten Morgen weiter Richtung Piz Kesch. Im Gegensatz zu den wenigen anderen Tourengängern in dieser Richtung wollten wir jedoch nicht auf den Piz Kesch (wofür wir auch mehr als reine Wanderausrüstung gebraucht hätten) sondern nur den Übergang zur Chamanna d'Es-cha begehen: Ohne grosse Höhendifferenz auf erkennbarer Wegspur durch Geröll (ab und an blau-weisse Markierungen und Steinmännchen) bis zu Schneefeldern und dem Gletscher. Auf diesem auf der Spur bleibend bis zu dem Plateau unmittelbar vor der Porta d'Es-cha. Hier nun links haltend, nun auf der Spur die von der Chamanna d' Es-cha kommend hierher führt, die Wächte schräg abwärts querend (bei den aktuellen Verhältnissen ebenfalls gut gespurt und unkritisch) und nun den Gletscher verlassend ca 20m sehr steil durch ziemlich loses Geröll hinauf auf die Porta d'Es-cha. 

Hier eine eher kürzere Pause - die Aussicht ist zwar sowohl zurück als auch ins Engadin bestens, aber es weht eine kräftige Bise. Beim Abstieg wird es dafür richtig warm - nach wenigen Metern wieder windgeschützt und direkt in der Sonne. Der Abstieg etwa 50 Hm in einer kleinen Rinne ist steil, allerdings mit guten Haltegelegenheiten an festem Fels, zudem bestens gesichert mit einer durchgehenden Kette - ein sehr schöner Wegabschnitt. Nach der Rinne nur noch leicht abwärts querend bis zu P2935 - durch die Sonne waren die Schneefelder bereits weich, zudem gut gespurt, daher gut mit normaler Wanderausrüstung machbar. Bei anderen Bedingungen könnte es bei der aktuellen Schneelage hier kritischer werden.

Ab P2935 bestens blau-weiss markiert durch Blockhalden weiter abwärts, nirgends mehr richtig steil. Vorbei an einem namenlosen(?) kleinen See, der noch halb zugefroren war - Baden nur für Abgehärtete. Kurz darauf ist schon die Chamanna d' Es-cha in Sichtweite, ca 20 Minuten später ist diese erreicht - ideal für ein feines Mittagessen.

Der weitere Abstieg nach zur Alp Es-cha Dadour über Wiesengelände auf gutem Weg, nun wieder rot weiss. Nicht zu steil - hier lässt es sich zügig gehen. Kurz vor der Alp Es-cha Dadour (wir haben die Gelegenheit zu einer Kaffeepause genutzt) mündet der Pfad auf einen Fahrweg, der weitere Abstieg bis Madulain ist weitgehend auf solchen Fahrwegen durch lichte Lärchenwälder.
 
Eine ausgesprochen abwechlungsreiche Tour, mehrheitlich T2, lediglich das kurze Stück Gletscherüberquerung (WS-) und rund um die Porta d'Es-cha (T4) rechtfertigen die Bewertung. Bei den aktuellen Gegebenheiten ohne Pickel oder Sicherung möglich.

Tourengänger: besc


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