Alplistock


Publiziert von kleopatra , 8. September 2009 um 20:40.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:30 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Räterichseeboden - Bächlitalhütte - Alplistock - Bächlitalhütte - Rächterichseeboden
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto oder Postauto zum Räterichseeboden (Parkplatz gleich unterhalb oder bereits in der Kehre direkt am Fusse der Staumauer abbiegen und ein paar Meter hinauf.)
Unterkunftmöglichkeiten:Bächlitalhütte
Kartennummer:255S - Sustenpass

Wer kennt ihn schon den Alplistock, der ein unbekanntes Dasein im Schatten des Gross Diamantstock führt? Zu Unrecht, wie wir feststellen durften.

Dank kompetenter Vorhersagen von Meteo-Schweiz durften wir den ersten Tag statt mit Einklettern mit Gesellschaftsspielen totschlagen. Wenn der Nachmittag schon nichts taugte, dann zumindest dazu, dass wir in der Hütte ein Topo des Alplistocks fanden und uns spontan zu dieser Tour entschieden.

Am nächsten Morgen starteten wir beim ersten Tageslicht (ca. 6:00) und folgten ein paar Meter dem Weg Richtung Diamantstock, um gleich rechts zu den Kletterfelsen oberhalb der Hütte abzubiegen. Von hier sahen wir schon die Einsteigsscharte und folgten immer dem objektiv leichtestem Geländeverlauf in Richtung dieser Scharte. Diese erreichten wir dann durch die linke der beiden brüchigen Rinnen (1h 15min).

Von dort folgten wir dem Grat nördlich bis wir beim Aussteig aus der zweiten Rinne den ersten Bohrhaken fanden. Nun immer leicht nördlich des Grates weiter und überraschend schnell auf die beiden Gipfeln des Alplistock, die beide von Steinmännern bewacht werden (Stellen II).

Anschliessend kletterten wir wieder etwas nach Norden ab und erreichten so die Scharte vor der Schlüsselseillänge. Ein ca. 15 Meter plattiger Turm der Schwierigkeit IV+, aber bestens abgesichert, war zu überwinden. Von diesem Tum klettert man auf der Rückseite wieder ab und steht dann gleich vor dem zweiten Turm (IV), den man ebenfalls wieder auf der Rückseite immer am Grat haltend abklettert.

Weiter über Blockgelände und wieder auf den Grat unmittelbar hinter dem riesigen Felszacken beim großen Block mit Schlinge, kurz III (die Bohrhaken haben wir leider nicht gefunden). Über den Grat weiter zur Abseilstelle nach Norden. Nach etwas Blockgelände gelangt man wieder auf den Grat, der sich dann zu gabeln beginnt. Man verlässt den bisherigen Grat über Wegspuren (Steinmann) und steuert nun auf einen neuen Grat (Richtung Süden) zu, der zur letzten Abseilstelle führt (2x25m). Bis hierher 4h vom Einstieg.

Für den Abstieg umgeht man die erste zur Hütte abzweigende Rinne links und steigt über Gras zu einem sehr grossen Steinmann ab. Von dort folgt man dem Pfad zur Hütte (45min von Abseilstelle).

Das verregnete Einklettern holten wir dann noch mit etwas ausklettern an den Seenplatten des Räterichsees nach :-)

Für den Hüttenzustieg siehe die Tourenbeschreibung vom Gross Diamantstock.

Ausrüstung:
- ein Strang 60m Halbseil oder 50m Einfachseil
- 6 Express
- 6-8 Bandschlingen
- mind. 1 Friends Grösse 0.75, 1 und 2
- eventuell kleines Set Keile

Fazit:
schöne sehr einsame und selten begangene Grattour, die nur an ganz wenigen Stellen etwas brüchig und moosig ist.



Tourengänger: kleopatra


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Kommentare (1)


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Zaza hat gesagt: Frage...
Gesendet am 5. Oktober 2009 um 12:39
Hallo Kleopatra,

verstehe ich das richtig, dass eure Aufstiegsroute relativ simpel ist und somit bis zum Hauptgipfel (2878 m) von versierten Alpinkraxlern ohne Sicherung begangen werden kann? Bisher hatte ich geglaubt, dass von der Bächlitalhütte "nur" der Ostgipfel (P. 2818 m) einfach sei, während der Grat dazwischen anspruchsvoller wäre.

In diesem Fall könnte man den Hauptgipfel überschreiten (Aufstieg Handegg, Abstieg Bächlital), was sehr reizvoll wäre!

Danke & Gruss

zaza


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