Des Arnensees Gespür für Schnee

Schon lange wollte ich von Col du Pillon zum Arnensee wandern. Heute sollte es soweit sein. 

Da es dieses Jahr um diese Jahreszeit noch soviel Schnee in den Bergen hat, wollte ich wissen, ob die Tour momentan überhaupt zu machen ist. Einfachste Lösung: Ruf beim bekannten Restaurant Huus am Arnensee an. Antwort: Das ist kein Problem. 
Kein Problem? Ich staune. Tja der Laie staunt, und der Experte wundert sich. 
Somit starte ich die lange Anreise zum Startpunkt Col du Pillon. Vom halbgefüllten Bus, bin ich dann der einzige der hier Richtung Lac Retaud los marschiert. Alle anderen bevorzugen die Seilbahn hinauf zum Glacier 3000.

Der erste Anstieg ist nicht lange, aber relativ steil. So das man schon bald auf Betriebstemperatur kommt. Ab dem Lac Retaud wird es dann etwas gemütlicher. Zwar verläuft der Weg weiterhin Bergauf, aber etwas weniger steil. 
Es ist ein herrlicher Weg, hinauf zum Col de Vore. So halte ich abundzu inne, um das ganze zu geniessen. Eine erste Pause gönne ich mir dann oben auf dem Col du Vore. Noch ahne ich nicht, was mich gleich erwarten würde. 
Aber nur wenige Schritte nach meiner Pause, erblicke ich auf der anderen Seite vom Pass ein riesiges Schneefeld. 
Mein Plan ist es oberhalb, weglos, zu umgehen. Ich hoffe, dass das was ich hier an Schnee erkennen kann alles ist, und ich danach wieder auf den Wanderweg gelange. 
Nun, leider ist dies nicht der Fall. Im Gegenteil. Das Schneefeld wird immer grösser, und so muss ich mir anhand meiner Karte auf dem Handy, ein Weg durch den Schnee erkämpfen. Wobei ich schon bald auf Fusspuren treffe, die einen deutlichen Weg markieren. Diesem Weg folge ich vorläufig. Weiter unten ist dann aber wieder eigene Wegfindung angesagt, da sich die Spuren nach einem kurzen Schneefreien Abschnitt verflüchtigen. 
Etwas heikler wird dann noch der letzte Schnee-Abschnitt. Zwar erblicke ich weiter unten bereits den Arnensee und auch schon den Schneefreien Wanderweg, aber das Gelände ist hier stark abfallend und somit erschwert sich das weiterkommen nochmals.
Es folgen die letzten Meter auf Schnee. Ich sehe den Wanderweg bereits vor mir. Nur das ich noch einen Bach überqueren muss. Den sehe ich zwar nicht, höre ihn aber. Dazu kommen einige Schneefreie Stellen  gleich neben dem gurgelnden Bach, was mir sagt, dass die Schneedecke hier wohl nicht mehr sehr dick ist. Ich wähle mir eine Stelle aus, die ich noch als die sicherste taxiere. Beinah auf allen vieren, und sehr vorsichtig traversiere ich die letzten Meter auf Schnee und erreich ohne Zwischenfall den Wanderweg.

Etwas befreiter geht es nun weiter hinunter zum See. Dort treffe ich dann schon bald auf die ersten Tagesausflügler die maximal den See umrunden, und das Restaurant geniessen. Recht haben sie.
Ein kleine Stärkung hab auch ich mir verdient. So besuche ich das Restaurant von welchem ich die Info bekommen habe, dass der Weg kein Problem sei. Ich erwähne es aber nicht, und geniesse mein Bierchen und einen kleinen Happen.

Danach folgt nochmals ein kleiner Aufstieg nach Hinder Walig. Von dort her geht es dann aber definitiv hinunter nach Feutersoy zum Ende meiner Tour. 
Die Wanderung ist wohl eine T2 Wanderung. Wegen dem Schnee habe ich jedoch T3 angegeben. Zudem ist die Zeit auch als relativ zu betrachten, da der Weg über den Schnee einiges an Zeit in Anspruch genommen hat.