Himmlische Ruhe am Paradiesköpfl und Höllenlärm auf anderen Rauchenberg-Gipfeln
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Der zwischen Isar und Jachen gelegene, vielgipfelige Rauchenberg ist, was touristischen Besuch angeht, kein Wander-Hot Spot. Die schöne Hochbergschneid wird gelegentlich besucht, doch auf allen anderen Gipfeln des Rauchenbergs kann derjenige, der Ruhe sucht, garantiert auch Ruhe finden. Doch ausgerechnet heute, am Tourentag, sollte es ganz anders kommen...
Die Wegbeschreibung und der Tourentag
Ich breche zeitig auf und folge, wie sonst auch, am Legerwirt, der selbst nur über einen kleinen, eigenen Parkplatz verfügt, dem dort angebrachten Hinweisschild: "Parkplätze 100 Meter", fahre noch ein Stück Richtung Jachen...und staune dann nicht schlecht, als ich den riesigen Wanderparkplatz komplett abgesperrt vorfinde. Auf diversen Schildern sind gleich mehrere "Gründe" dafür angegeben, wie etwa "Privatgelände", "Holzlagerplatz" oder auch ganz banal: "Parken verboten". Es sind sogar, quasi als "Deko", ein paar Holzstämme aufgestapelt worden, doch 90% der bisher frei zur Verfügung stehenden Parkflächen stehen einfach leer und das sollen sie wohl auch. Die Gemeinde Lenggries hat es sich nämlich vorgenommen, mit Parkautomaten, auf eigenen sowie auf gepachteten Parkplätzen, Kasse zu machen. Und damit dieses Geschäftsmodell funktioniert, muß logischerweise überall sonst jegliches kostenlose Parken verhindert werden.
Aber irgendwie hapert es noch mit dem neuen Parkregime, denn gebührenpflichtige Parkplätze sind in Leger gar nicht ausgewiesen. Ich fahre also zurück zur Landstraße und suche mir dort eine (noch?) legale Parkbucht, die ich auch alsbald finde. Anschließend radele ich zurück zum Legerwirt und von dort noch einmal zum gesperrten Parkplatz an der Jachenbrücke.
Nun folge ich nicht den Wanderschildern: "Schronbach" und "Sylvensteinsee" nach Südwesten, sondern radele auf einer bequemen, unbeschilderten Wirtschaftsstraße nach Südosten. Sie führt vollkommen flach über freie Wiesen und erreicht nach etwa 15 Fahrradminuten die Isar. Gleich darauf komme ich zu einer großen Wiese mit Kapelle und dem Gehöft Rauchenberg gegenüber. Dort, wo die freie Grasfläche beginnt, geht ein Wirtschaftsweg in spitzem Winkel nach Norden ab, der mit "Privatweg, für Fahrzeuge gesperrt", beschildert ist. Auf diesem "Hochbergschneid-Normalweg" werde ich am Ende der Tour hierher zurückkommen.
Vom Gehöft Rauchenberg zum Vorderen Graberalm-Hochleger
An der jetzt erreichten Kreuzung ist seit diesem Jahr auch eine Art Viehgatter, nur eben für Wanderer, aufgestellt worden, um diejenigen, die von hier an der Isar nach Süden weitergehen wollen, von den Häusern des Gehöfts Rauchenberg fernzuhalten.
In meinem Fall ohne Erfolg, denn ich möchte heute nicht, wie auf dieser Vorgängertour, auf der Bergl - Forststraße die langwierigen Serpentinen hinaufhatschen (diese Straße könnte ich auch, ohne dabei an den Häusern vorbeizugehen, über den Weg an der Isar gut erreichen), sondern etwas Neues ausprobieren, nämlich die Almgraben-Forststraße, die direkt vom Gehöft Rauchenberg aus zum Vorderen Graberalm-Hochleger führt. Also verstecke ich mein Rad sehr sorgfältig im Gebüsch und gehe auf der Straße weiter, die direkt nach den Häusern des Gehöfts Rauchenberg steil anzusteigen beginnt. Angesprochen oder behelligt werde ich nicht, warum eigentlich auch?
Den hübschen Almgraben entlang wandert es sich auf der Straße sehr angenehm und sie erreicht den Vorderen Graberalm- Hochleger auch viel schneller als der Serpentinen-Hatscher am Bergl. Von Fahrzeugen allerdings kann sie in ihrem jetzigen Zustand wegen einer längeren Passage, an der die Fahrbahndecke, abgerutscht ist, nicht befahren werden. Ob diese, im Winter wohl an vielen Stellen lawinengefährdete, Straße überhaupt für den Fahrbetrieb wiederhergestellt werden wird, wo doch die Straße am Bergl die besser ausgebaute Alternative bietet? Wie auch immer, kurz vor dem Vorderen Graberalm Hochleger kommen die beiden Straßen, die das Gebiet vom Gehöft Rauchenberg aus erschließen, sowieso wieder zusammen.
Großkampftag am Vorderen Graberalm-Hochleger
An der Forststraße, die das Bergl emporkurvt, kann ich schon Motorenlärm hören, bevor ich durch' s Gebüsch die Lärmquelle überhaupt ausmachen kann: einen großen Penzenstadler-LKW. Dieser hat sich gerade mühsam die letzte Serpentine hinaufgequält und hält jetzt an einer Ausweichstelle an, um auf einen zweiten Penzenstadler zu warten, der von oben herabkommt. Die Motoren und Autoradios laufen dabei natürlich weiter, beide Fahrzeuge hupen mehrmals zur Verständigung, was sich die Fahrer zurufen, bleibt allerdings deren Geheimnis.
Als ich an der Kreuzung dem Almgebiet näher komme, mischen sich in diesen akustischen Lärmcocktail noch viel lautere, crescendoartig an- und abschwellende, malmend knirschende Geräusche. Nach ein paar weiteren Schritten auf der Forststraße, die unterhalb des Anderlkopfs nach Südwesten zum Spitzmoos führt, kann ich schon den Grund sehen: ein großer Schredder-Truck zerkleinert auf der Straße direkt oberhalb der Alm das Restholz vieler frisch geschlagener, am Straßenrand aufgestapelter Bäume. Zu diesem "Restholz" gehören auch meterlange Stämme von 20 cm Durchmesser, die, wie alles andere, in einem einzigen Arbeitsgang zu winzigen Hackschnitzeln kleingeknabbert und in hohem Bogen auf die Ladefläche des Penzenstadlers gespuckt werden. Ich bin schwer beeindruckt, sowas könnte ich mir stundenlang ansehen!
War das alles? Nein, denn auch der Vordere Graberalm-Hochleger wurde an diesem Tag wieder in Betrieb genommen. Es kamen mehrere Fahrzeuge und es begann unter lauten Zurufen ein munteres Hämmern und Sägen...
...alles in allem: ein wahrer Großkampftag: ich war am Tourentag vermutlich der einzige Mensch, der zu seinem Vegnügen hier oben war und dieses wurde durch den Trubel nicht beeinträchtigt. Wo ich wandern gehe, ist es fast immer still und einsam; mich freut' s, wenn endlich mal was los ist!
Auf der Straße zum Talschluß des Almgrabens am Spitzmoos und weiter zum Paradiesköpfl
Ich gehe zunächst auf der Straße, die im Tal zwischen Mitterkopf und Anderlkopf in südwestlicher Richtung verläuft, weiter, bis ich an der ersten von zwei engen Serpentinenkurven den Talschluss des Almgrabenbachs erreiche. Schon nach der ersten Serpentine kann ich den Lärm von der Alm kaum mehr hören. Am Scheitelpunkt der zweiten Serpentine gehe ich diesmal nicht nach Nordosten zum Anderlkopf, sondern bleibe auf dem Hauptweg, der nach Südwesten zum Spitzmoos führt. Ich gehe solange weiter (es sind nur noch ein paar Schritte), bis von der Straße aus nach Südosten, zur Isar hinab, steile Abhänge zu erkennen sind und die Straße beginnt, nach Südwesten abzufallen.
Das Paradiesköpfl (1210 m)...
...muß sich jetzt von der Straße aus etwas weiter westlich und 40 Hm über mir befinden. Ich wende mich nach rechts und steige weglos durch lichten Wald zum höchsten Punkt an, den ich eher "nach Gefühl" erreiche. Es scheint einfach kein noch höherer Waldbuckel mehr in der Nähe zu sein. Einen Vermessungspunkt finde ich nicht, aber ein rot gesprühter Baumring ist vorhanden, immerhin. Aussichten (siehe Bilder) gibt es am Paradiesköpfl keine.
Nach wenigen Minuten gehe ich wieder zur Straße hinab und auf ihr zurück zur vorher erwähnten ersten Serpentine am Talschluss des Almgrabenbachs.
Den Mitterkopf (1275 m)...
...kann ich am einfachsten weglos über einen Lichtungsstrich erreichen, der von der Straßenserpentine am Talschluß schon deutlich zu erkennen ist. Zunächst eher flach, steigt das Gelände schließlich doch noch an, bevor die Gipfelhöhe erreicht ist.
Es sind am Mitterkopf ein paar Gipfelrequisiten verstreut: Grenzsteine, farbige Baumringe, in den Boden gerammte Metallrohre, doch sein höchsten Punkt hat kein Gipfelzeichen und auch keine Aussichten zu bieten. Dafür hat der Mitterkopf, zumindest heute, akustisch umso mehr drauf, denn an seinem Gipfel bin ich wieder direkt oberhalb des Vorderen Graberalm-Hochlegers und der Restholzschredder verschafft sich mit seinen knirschenden Zerspreißelungsgeräuschen wieder vehement Gehör.
Anschließend gehe ich nach dem kurzen Abstieg zunächst auf der Straße und dann auf einem Karrenweg direkt am Almbach zu den Häusern des Vorderen Graberalm-Hochlegers. Es herrscht rege Betriebsamkeit: mindestens 10 Leute werkeln an der Alm, um den Sommerbetrieb einzurichten.
Bald gelange ich auch wieder zu der Kreuzung, die ich, vom Gehöft Rauchenberg kommend, heute früh schon einmal erreicht habe. Ich nehme nun von hier aus die Wirtschaftsstraße nach Nordosten, die bequem und flach in das sogenannte Hochtal, die Einsattelung zwischen Talkopf und Hochbergschneid führt. Sobald ich um' s Eck in das Hochtal gelange, sind die Schreddergeräusche von der Alm wieder verstummt.
Vom Sattel Hochtal (1161 m) zum Talkopf (1273 m)...
...führt zunächst direkt vom Sattel aus ein Karrenweg, der allerdings endet, noch bevor der Nordostgrat des Talkopfs erreicht wird, der sich als große, steile Lichtung erweist, die fast bis zum Gipfel ansteigt. Die Aussichten dieser malerischen und bestimmt noch handwerklich entstandenen Lichtung am Talkopf sind weitaus schöner und interessanter als es die Aussichten von irgendeiner anderen Stelle am Paradiesköpfl oder Mitterkopf heute gewesen sind.
Eine weitere Überraschung bietet die fast vollkommen flache, parkartige Gipfelfläche des Talkopfs. Obwohl der schöne Bergwald hier nur sehr licht steht, fällt der ausgedehnte Gipfel nach keiner Seite steil ab und es gibt vom höchsten Punkt aus natürlich keine Ausblicke. Obwohl der Gipfel wieder direkt oberhalb der Alm liegt, ist der Lärm inzwischen verstummt. Feierabend!
Von den drei Gipfeln, die ich noch nicht kannte, ist der Talkopf bei weitem der landschaftlich reizvollste, finde ich. Nach einer gemütlichen Rast steige ich wieder in' s Hochtal ab. Von der Sattelhöhe folge ich einer Karrenwegspur nach Nordosten zur...
Hochbergschneid (1221 m)...
...die in wenigen Schritten an einem Hochsitz vorbei erreicht wird. Die Hochbergschneid (1221 m) ist ein besonderer Gipfel und als Rauchenbergs schönste Zier der krönende Abschluss der heutigen Tour.

Alles weitere über die Hochbergschneid entnehme man diesem Bericht. Ja, das war' s schon wieder, schön war' s, wir sehen uns, on top oder im Netz...
Die Wegbeschreibung und der Tourentag
Ich breche zeitig auf und folge, wie sonst auch, am Legerwirt, der selbst nur über einen kleinen, eigenen Parkplatz verfügt, dem dort angebrachten Hinweisschild: "Parkplätze 100 Meter", fahre noch ein Stück Richtung Jachen...und staune dann nicht schlecht, als ich den riesigen Wanderparkplatz komplett abgesperrt vorfinde. Auf diversen Schildern sind gleich mehrere "Gründe" dafür angegeben, wie etwa "Privatgelände", "Holzlagerplatz" oder auch ganz banal: "Parken verboten". Es sind sogar, quasi als "Deko", ein paar Holzstämme aufgestapelt worden, doch 90% der bisher frei zur Verfügung stehenden Parkflächen stehen einfach leer und das sollen sie wohl auch. Die Gemeinde Lenggries hat es sich nämlich vorgenommen, mit Parkautomaten, auf eigenen sowie auf gepachteten Parkplätzen, Kasse zu machen. Und damit dieses Geschäftsmodell funktioniert, muß logischerweise überall sonst jegliches kostenlose Parken verhindert werden.
Aber irgendwie hapert es noch mit dem neuen Parkregime, denn gebührenpflichtige Parkplätze sind in Leger gar nicht ausgewiesen. Ich fahre also zurück zur Landstraße und suche mir dort eine (noch?) legale Parkbucht, die ich auch alsbald finde. Anschließend radele ich zurück zum Legerwirt und von dort noch einmal zum gesperrten Parkplatz an der Jachenbrücke.
Nun folge ich nicht den Wanderschildern: "Schronbach" und "Sylvensteinsee" nach Südwesten, sondern radele auf einer bequemen, unbeschilderten Wirtschaftsstraße nach Südosten. Sie führt vollkommen flach über freie Wiesen und erreicht nach etwa 15 Fahrradminuten die Isar. Gleich darauf komme ich zu einer großen Wiese mit Kapelle und dem Gehöft Rauchenberg gegenüber. Dort, wo die freie Grasfläche beginnt, geht ein Wirtschaftsweg in spitzem Winkel nach Norden ab, der mit "Privatweg, für Fahrzeuge gesperrt", beschildert ist. Auf diesem "Hochbergschneid-Normalweg" werde ich am Ende der Tour hierher zurückkommen.
Vom Gehöft Rauchenberg zum Vorderen Graberalm-Hochleger
An der jetzt erreichten Kreuzung ist seit diesem Jahr auch eine Art Viehgatter, nur eben für Wanderer, aufgestellt worden, um diejenigen, die von hier an der Isar nach Süden weitergehen wollen, von den Häusern des Gehöfts Rauchenberg fernzuhalten.
In meinem Fall ohne Erfolg, denn ich möchte heute nicht, wie auf dieser Vorgängertour, auf der Bergl - Forststraße die langwierigen Serpentinen hinaufhatschen (diese Straße könnte ich auch, ohne dabei an den Häusern vorbeizugehen, über den Weg an der Isar gut erreichen), sondern etwas Neues ausprobieren, nämlich die Almgraben-Forststraße, die direkt vom Gehöft Rauchenberg aus zum Vorderen Graberalm-Hochleger führt. Also verstecke ich mein Rad sehr sorgfältig im Gebüsch und gehe auf der Straße weiter, die direkt nach den Häusern des Gehöfts Rauchenberg steil anzusteigen beginnt. Angesprochen oder behelligt werde ich nicht, warum eigentlich auch?
Den hübschen Almgraben entlang wandert es sich auf der Straße sehr angenehm und sie erreicht den Vorderen Graberalm- Hochleger auch viel schneller als der Serpentinen-Hatscher am Bergl. Von Fahrzeugen allerdings kann sie in ihrem jetzigen Zustand wegen einer längeren Passage, an der die Fahrbahndecke, abgerutscht ist, nicht befahren werden. Ob diese, im Winter wohl an vielen Stellen lawinengefährdete, Straße überhaupt für den Fahrbetrieb wiederhergestellt werden wird, wo doch die Straße am Bergl die besser ausgebaute Alternative bietet? Wie auch immer, kurz vor dem Vorderen Graberalm Hochleger kommen die beiden Straßen, die das Gebiet vom Gehöft Rauchenberg aus erschließen, sowieso wieder zusammen.
Großkampftag am Vorderen Graberalm-Hochleger
An der Forststraße, die das Bergl emporkurvt, kann ich schon Motorenlärm hören, bevor ich durch' s Gebüsch die Lärmquelle überhaupt ausmachen kann: einen großen Penzenstadler-LKW. Dieser hat sich gerade mühsam die letzte Serpentine hinaufgequält und hält jetzt an einer Ausweichstelle an, um auf einen zweiten Penzenstadler zu warten, der von oben herabkommt. Die Motoren und Autoradios laufen dabei natürlich weiter, beide Fahrzeuge hupen mehrmals zur Verständigung, was sich die Fahrer zurufen, bleibt allerdings deren Geheimnis.
Als ich an der Kreuzung dem Almgebiet näher komme, mischen sich in diesen akustischen Lärmcocktail noch viel lautere, crescendoartig an- und abschwellende, malmend knirschende Geräusche. Nach ein paar weiteren Schritten auf der Forststraße, die unterhalb des Anderlkopfs nach Südwesten zum Spitzmoos führt, kann ich schon den Grund sehen: ein großer Schredder-Truck zerkleinert auf der Straße direkt oberhalb der Alm das Restholz vieler frisch geschlagener, am Straßenrand aufgestapelter Bäume. Zu diesem "Restholz" gehören auch meterlange Stämme von 20 cm Durchmesser, die, wie alles andere, in einem einzigen Arbeitsgang zu winzigen Hackschnitzeln kleingeknabbert und in hohem Bogen auf die Ladefläche des Penzenstadlers gespuckt werden. Ich bin schwer beeindruckt, sowas könnte ich mir stundenlang ansehen!
War das alles? Nein, denn auch der Vordere Graberalm-Hochleger wurde an diesem Tag wieder in Betrieb genommen. Es kamen mehrere Fahrzeuge und es begann unter lauten Zurufen ein munteres Hämmern und Sägen...
...alles in allem: ein wahrer Großkampftag: ich war am Tourentag vermutlich der einzige Mensch, der zu seinem Vegnügen hier oben war und dieses wurde durch den Trubel nicht beeinträchtigt. Wo ich wandern gehe, ist es fast immer still und einsam; mich freut' s, wenn endlich mal was los ist!
Auf der Straße zum Talschluß des Almgrabens am Spitzmoos und weiter zum Paradiesköpfl
Ich gehe zunächst auf der Straße, die im Tal zwischen Mitterkopf und Anderlkopf in südwestlicher Richtung verläuft, weiter, bis ich an der ersten von zwei engen Serpentinenkurven den Talschluss des Almgrabenbachs erreiche. Schon nach der ersten Serpentine kann ich den Lärm von der Alm kaum mehr hören. Am Scheitelpunkt der zweiten Serpentine gehe ich diesmal nicht nach Nordosten zum Anderlkopf, sondern bleibe auf dem Hauptweg, der nach Südwesten zum Spitzmoos führt. Ich gehe solange weiter (es sind nur noch ein paar Schritte), bis von der Straße aus nach Südosten, zur Isar hinab, steile Abhänge zu erkennen sind und die Straße beginnt, nach Südwesten abzufallen.
Das Paradiesköpfl (1210 m)...
...muß sich jetzt von der Straße aus etwas weiter westlich und 40 Hm über mir befinden. Ich wende mich nach rechts und steige weglos durch lichten Wald zum höchsten Punkt an, den ich eher "nach Gefühl" erreiche. Es scheint einfach kein noch höherer Waldbuckel mehr in der Nähe zu sein. Einen Vermessungspunkt finde ich nicht, aber ein rot gesprühter Baumring ist vorhanden, immerhin. Aussichten (siehe Bilder) gibt es am Paradiesköpfl keine.
Nach wenigen Minuten gehe ich wieder zur Straße hinab und auf ihr zurück zur vorher erwähnten ersten Serpentine am Talschluss des Almgrabenbachs.
Den Mitterkopf (1275 m)...
...kann ich am einfachsten weglos über einen Lichtungsstrich erreichen, der von der Straßenserpentine am Talschluß schon deutlich zu erkennen ist. Zunächst eher flach, steigt das Gelände schließlich doch noch an, bevor die Gipfelhöhe erreicht ist.
Es sind am Mitterkopf ein paar Gipfelrequisiten verstreut: Grenzsteine, farbige Baumringe, in den Boden gerammte Metallrohre, doch sein höchsten Punkt hat kein Gipfelzeichen und auch keine Aussichten zu bieten. Dafür hat der Mitterkopf, zumindest heute, akustisch umso mehr drauf, denn an seinem Gipfel bin ich wieder direkt oberhalb des Vorderen Graberalm-Hochlegers und der Restholzschredder verschafft sich mit seinen knirschenden Zerspreißelungsgeräuschen wieder vehement Gehör.
Anschließend gehe ich nach dem kurzen Abstieg zunächst auf der Straße und dann auf einem Karrenweg direkt am Almbach zu den Häusern des Vorderen Graberalm-Hochlegers. Es herrscht rege Betriebsamkeit: mindestens 10 Leute werkeln an der Alm, um den Sommerbetrieb einzurichten.
Bald gelange ich auch wieder zu der Kreuzung, die ich, vom Gehöft Rauchenberg kommend, heute früh schon einmal erreicht habe. Ich nehme nun von hier aus die Wirtschaftsstraße nach Nordosten, die bequem und flach in das sogenannte Hochtal, die Einsattelung zwischen Talkopf und Hochbergschneid führt. Sobald ich um' s Eck in das Hochtal gelange, sind die Schreddergeräusche von der Alm wieder verstummt.
Vom Sattel Hochtal (1161 m) zum Talkopf (1273 m)...
...führt zunächst direkt vom Sattel aus ein Karrenweg, der allerdings endet, noch bevor der Nordostgrat des Talkopfs erreicht wird, der sich als große, steile Lichtung erweist, die fast bis zum Gipfel ansteigt. Die Aussichten dieser malerischen und bestimmt noch handwerklich entstandenen Lichtung am Talkopf sind weitaus schöner und interessanter als es die Aussichten von irgendeiner anderen Stelle am Paradiesköpfl oder Mitterkopf heute gewesen sind.
Eine weitere Überraschung bietet die fast vollkommen flache, parkartige Gipfelfläche des Talkopfs. Obwohl der schöne Bergwald hier nur sehr licht steht, fällt der ausgedehnte Gipfel nach keiner Seite steil ab und es gibt vom höchsten Punkt aus natürlich keine Ausblicke. Obwohl der Gipfel wieder direkt oberhalb der Alm liegt, ist der Lärm inzwischen verstummt. Feierabend!
Von den drei Gipfeln, die ich noch nicht kannte, ist der Talkopf bei weitem der landschaftlich reizvollste, finde ich. Nach einer gemütlichen Rast steige ich wieder in' s Hochtal ab. Von der Sattelhöhe folge ich einer Karrenwegspur nach Nordosten zur...
Hochbergschneid (1221 m)...
...die in wenigen Schritten an einem Hochsitz vorbei erreicht wird. Die Hochbergschneid (1221 m) ist ein besonderer Gipfel und als Rauchenbergs schönste Zier der krönende Abschluss der heutigen Tour.

Alles weitere über die Hochbergschneid entnehme man diesem Bericht. Ja, das war' s schon wieder, schön war' s, wir sehen uns, on top oder im Netz...
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Vielhygler

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