Großer Lochstein - Kuriositäten im Veldensteiner Forst


Publiziert von 83_Stefan , 17. Juli 2021 um 19:14.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Fränkische Alb
Tour Datum: 9 Mai 2021
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 2:15
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 100 m
Strecke:7,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Die A 9 an der Anschlussstelle Pegnitz verlassen und von der B 85 unmittelbar auf die BT 28 abbiegen; nach etwa 2,5 Kilometern Fahrt nach Süden durch den Veldensteiner Forst gelangt man zu einem kostenfreien Parkplatz mit Unterstandshütte auf der linken Seite.
Kartennummer:BayernAtlas

Der Veldensteiner Forst ist ein großes, zusammenhängendes Waldgebiet in Oberfranken. Hier findet sich auch der Große Lochstein, ein markanter Felsturm aus Frankendolomit. Er entstand vor über 100 Millionen Jahren aus den Überresten eines flachen Schelfmeeres. Nach dessen Zurückweichen setzte die Verkarstung ein, die den Felsen modellierte. Nur einem erneuten Meeresvorstoß, bei dem sandige Sedimente über dem Felsen abgelagert wurden, ist es zu verdanken, dass er noch existiert. Sie schützen ihn lange Zeit vor der weiteren Abtragung sodass er heute ein beliebtes Ziel für Wanderungen darstellt. Weitere Attraktionen im Rahmen der hier vorgestellten Runde sind der nicht minder interessante Kleine Lochstein und die Eislöcher - auch hierbei handelt es sich um typische Karsterscheinungen.

Die Rundwanderung beginnt an einem kostenfreien Parkplatz mit Unterstandshütte neben der BT 28 zwischen den Autobahn-Anschlussstellen Pegnitz und Plech. Hier finden sich sehr gemütliche Sitzbänke unter hohen Kiefern - ein guter Einstand! Man wandert auf dem mit Auerhahn und Hase bezeichneten Forstweg nach Osten zu einer Verzweigung. Hier hält man sich links, der Hase gibt die Richtung vor. Der Schotterweg schlängelt sich durch den Wald und trifft schließlich auf einen weiteren Fahrweg. Hier rechts und an der nächsten Kreuzung links (mit Habicht bezeichnet) erreicht man bald den Großen Lochstein. Er ist der markanteste Turm aus einer Reihe von Felsen, die hier anzutreffen sind. Unter ihm befindet sich eine eindrucksvolle Höhle, sodass der Große Lochstein fast wie ein Backenzahn aussieht. Die Höhle lässt sich mühelos durchschreiten, nur bei einem schmalen Seitenausgang muss man sich klein machen. Der Große Lochstein ist zurecht ein beliebtes Ausflugsziel, denn er ist wirklich sehenswert und beeindruckt Groß und Klein.

Am Großen Lochstein wandert man noch etwa 100 Meter weiter, dann folgt man dem Habicht an einer kleinen Wiese nach rechts in den Wald hinein (Vorsicht: der Abzweig kann leicht übersehen werden). Am schmalen Weg wandert man nach Nordosten und erreicht an einer Wiese wieder einen Fahrweg. Hier geht es nach rechts ein gutes Stück weiter (Habicht), bis man ein einer Kreuzung ankommt, an der fünf Fahrwege aufeinander treffen (Karte: "Kleiner Stern"). Man zweigt nach rechts ab, folgt dem Fahrweg zu einer weiteren Kreuzung mit fünf Wegen (Karte: "Großer Stern") und so lange weiter, bis der Wegweiser zum Kleinen Lochstein nach rechts weist (Auerhahn). 

Der hübsche Waldweg leitet zum Kleinen Lochstein, der zwar deutlich kleiner als sein großer Bruder, aber ebenso interessant ist. Auch er hat eine Höhle, die man vollständig durchschreiten kann. Der Vorteil am Kleinen Lochstein liegt daran, dass sich die meisten Besucher nur für den großen Bruder interessieren und es hier deshalb sehr ruhig ist. Der Weg führt anschließend weiter zu einem Felsen, der wie ein Totenschädel aussieht - die beiden "Augenhöhlen" sind hinter dem "Nasenbein" durch eine begehbare Höhle verbunden. Wo sich die Spuren verzweigen, folgt man dem Auerhahn nach links und erreicht bald darauf die Verzweigung nahe der Eislöcher.

Wenn man schon mal da ist, lohnt sich ein Abstecher; hierzu wandert man am Weg weiter (Markierung: roter Punkt) und erreicht nach etwa 100 Metern die Eislöcher. Es handelt sich hierbei um drei eingestürzte Dolinen, die durch eine Höhle miteinander verbunden sind. 

Nach der Besichtigung der Eislöcher geht es zurück zur Verzweigung, wo man dem Auerhahn nach Norden durch den Wald folgt. Am Ende geht es noch etwas bergauf, bevor man wieder am Ausgangspunkt ankommt. 

Schwierigkeiten:
Runde über Lochsteine und Eislöcher: T1 (Forstwege und gefahrlose Waldwege).

Fazit:
Eine sehr lohnende, schattige 4*-Rundwanderung für heiße Tage, die fast vollständig durch dichten Wald verläuft. Freunde von Höhlen und Felszacken kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Waldliebhaber. Der Große Lochstein ist gut besucht, ansonsten ist aber deutlich weniger los.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Der Große Lochstein ist Geotop Nummer 49 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Fränkische Alb, 4*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T1.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
 53195.kml Tourenskizze (kein GPS)

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