Fraile (688m) über Ostgrat - Plaisirkletterei auf einen scharfen Gipfel


Publiziert von pame , 15. April 2021 um 10:13.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » Fuerteventura
Tour Datum:10 April 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:s. Wegpunkte und GPS-Track, ca. 11 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Vom Flughafen über FV-2 nach Morro Jable und weiter Richtung Cofete zum Parkplatz (ca. 3.3km ab Abzweig). Das letzte Stück besteht aus einer guten Schotterstraße. Geländewagen nicht notwendig. Insgesamt 95km, 1h20min.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels, FeWo's, etc., in Morro Jable und Umgebung.

Fraile (688m), zu deutsch "Mönch", ist einer der markantesten Gipfel auf Fuerteventura und gehört sicher ins Pflichtprogramm für anspruchsvolle Bergwanderer. Besonders der von unten extrem scharf aussehende Ostgrat mit seinem sehr steilen Schlussaufschwung hatte es mir angetan. Ich habe zu dieser Route im Netz kaum Informationen gefunden. Also musste ich es wohl einfach mal versuchen und - falls der Grat sich als unmöglich herrausstellt - eine vorzeitige Umkehr in Betracht ziehen.

Der Ostgrat zieht sich über etwa 1.5 km von der Passhöhe Degollada de Cofete (347m) hoch. Das hat den Vorteil, dass man einen Großteil des Anmarsches auf dem guten und populären Wanderweg (T2) durch's Gran Valle machen kann.   

Um es kurz zu machen, der Grat war viel einfacher als erwartet. Auf etwa 2/3 hat man Gehgelände, und 1/3 wird - nach oben hin steiler werdend - in leichter Kletterei überwunden (max. II). Es gibt kaum ausgesetzte Stellen. Wie immer ist die Routenfindung und ein gewisses Geländebeurteilungsvermögen entscheidend. Auf dem Grat selbst ist der Fels von ausgezeichneter Qualität, was man von den Flanken nicht gerade sagen kann. Also: Nicht in die Flanken abdrängen lassen, so verlockend sie auch aussehen!

Auf dem Gipfel hatte ich dann wie erwartet eine hervorragende Aussicht in alle Richtungen: Im Osten die steilen Berge der Jandia-Halbinsel, im Norden der atemberaubende Tiefblick auf die wilde Küste von Cofete, und im Westen die wüstenartigen Kaps am Südende Fuerteventuras. Bei klarem Wetter sollte man sicher Gran Canaria und Teneriffa sehen können. Ich hatte allerdings zu viele Wolken.

Für den Abstieg habe ich mir den breiten und einfach zu begehenden S-Grat ausgesucht. Der Abschnitt bis zum Morro de la Habana (528m) ist zwar noch ganz angenehm (T3), aber der steil-brüchige, unangenehme Abstieg von diesem Gipfel ist nicht zu empfehlen (T5). Er ist sehr mühsam und, da das Gelände von vielen kleinen Schluchten durchzogen und von oben nicht gut einsehbar ist, durchaus heikel. Evtl. besser die Rippe aus dem Bericht *Kühnes Horn über einer Wüstenlandschaft--Fraile(683m) für den Abstieg ins Tal benutzen, und dann auf dem bequemen Talweg zum Ausgangspunkt zurück.

Fazit:
  • Ein Muss für erfahrene Bergwanderer
  • Lang anhaltende Plaisirkletterei hoch über dem Atlantik
  • Am besten bei möglichst klarer Luft machen, wegen der Aussicht auf die Nachbarinseln

Tourengänger: pame


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