Sulzfluh

Auf dem hintersten Parkplatz (P5) parkieren wir unseren PW. Vom Parkplatz aus werden wir eine durchgehende Schneedecke von mindestens 20cm haben. Entlang der breiten, gepisteten Strasse watscheln wir weiter ins Tal hinauf bis Ronenegg. Dort lassen wir uns von der Brücke verführen und watscheln gemütlich weiter, dem vornehmen Weglein entlang, hinauf nach Mittelsäss. Schon vor Mittelsäss merken wir, dass wir einer falschen Fährte gefolgt sind, denn wir befinden uns aktuell auf dem Hüttenweg der Carschinahütte. Das Tobel vom Carschineralpbach wird bei Mittelsäss zahmer, sodass wir ohne grossen Probleme das Bachtobel überqueren können. Über die wunderbar verschneite Bergwelt schlendern wir nun über mehrere Bachtobel via Brunnenegg zur Schlüsselstelle der Tour, der Gamstrittplatte.

Vor der Gamstrittplatte quert man einen heiklen / steilen Hang, dieser war übersäht mit Lawinenniedergängen von den Felswänden der Sulzfluh. Wir querten rasch und in gebührendem Abstand zueinander. Vor der Gamstrittplatte montierten wir unsere Skier auf den Rucksack, die mitgebrachten Steigeisen und auch der Pickel kamen nicht zum Einsatz. In der Gamstrittplatte herrschten im Aufstieg gute Verhältnisse (Trittschnee). Leider sind in der Abfahrt Tourengeher mit den Skiern abgerutscht und haben so den Abstieg erschwert, da die ganzen Tritte dabei flachgewalzt wurden. An den Schleifspuren sind diese durchgehend abgerutscht, auch über die Steinpartie.

Rund 20 Meter oberhalb der Schlüsselstelle wird das Gelände abrupt flacher, sozusagen ideales Gelände, um die Skier wieder zu montieren. Im Gänsemarsch watschelten wir im Zickzack über das angenehm steigende Gamstobel hinauf zur Sulzfluh. Über den gesamten Tag hinweg verweilte sich der Gipfelbereich in einer Wolke, hie und da kam das Gipfelkreuz kurz zum Vorschein. So auch während unseres Gipfelaufenthaltes. Da wir den Gipfelbereich nicht ganz einschätzen konnten, machten wir vor den ersten Felsvorkommnissen unser Skidepot - im Nachhinein sahen wir, dass man mit Skiern aktuell gut bis zum Gipfelkreuz aufsteigen könnte. Das Gipfelkreuz ist in der Grösse nicht zu übertreffen, leider fehlte uns das Panorama, nur einmal hatten wir kurz einen Durchblick nach Österreich und einmal nach Partnun.

Für die Abfahrt bis zur Gamstrittplatte wählten wir die westlichen, steilen Hänge im Gamstobel. Der Schnee war bis zur Gamstrittplatte relativ hart und zerfahren. In der Gamstrittplatte stiegen wir wiederum ohne Steigeisen und Pickel hinunter, mussten uns aber aus oben beschriebenen Gründen neue Tritte ins Couloire hauen. Unten angekommen hatten wir eine angenehme Windstille, sodass wir unsere kurze Mittagspause in gebührendem Abstand zu den Felswänden abhalten konnten (Achtung: Eisschlag). Die Abfahrt nach Partnun machten wir via Gruoben, wo wir schöne Hänge und weichen Schnee vorfanden, welcher zunehmend sulziger wurde und so unserem Gipfelziel alle Ehre bereitet: Sulzfluh. Ab Äbi kam zunehmender Stockeinsatz hinzu, der Gegenwind und der Sulz bremste uns ziemlich fest. Trotzdem war es eine supertolle Skitour in einem wunderschönen Tal mit vielen weiteren Möglichkeiten Spass in der Natur zu haben.