Ofnethöhlen - Geotope, Geschichte und großer Ausblick


Publiziert von 83_Stefan , 27. März 2021 um 16:27.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwäbische Alb
Tour Datum:20 Februar 2021
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:15
Aufstieg: 150 m
Abstieg: 150 m
Strecke:11,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:B 466, kostenfreier Parkplatz etwa 0,5 km westlich des Abzweigs nach Ederheim.
Kartennummer:BayernAtlas

Beim Einschlag des Ries-Meteoriten vor etwa 15 Millionen Jahren wurde ein gewaltiger Krater geschaffen, an dessen Rändern größere Kalkschollen abgelöst wurden. Diese Bruchstücke rutschten in den Krater, blieben verkippt liegen und wurden von aufgeworfenem Material überdeckt. Im Laufe der Zeit präparierte die Erosion das widerstandsfähige Gestein wieder heraus, das sich heute als Riegelberg im Südwesten des Rieskraters erhebt. Die in der Kalkscholle vorhandenen Ofnethöhlen leiten sich aus einem Karstsystem her, das schon vor dem Meteoriteneinschlag existierte. Auch ein Stück weiter südlich - außerhalb des Kraters - findet man mit der Hohlensteinhöhle eine vergleichbare Erscheinung.

Die Wanderung beginnt an einem kostenfreien Parkplatz an der B 466 nahe Ederheim und besteht aus zwei sich berührenden Einzelrunden, die sich zu einer Acht ergänzen. Bereits am Parkplatz befindet sich eine schöne Sitzbank mit Ausblick über ein südlich verlaufendes Tälchen und bis nach Ederheim. Wo ein Fahrweg in das Tälchen hinunter leitet, beginnt am Verkehrsschild "Wasserschutzgebiet" ein schmaler Wanderweg. Ihm folgt man im schattigen Wald nach Südwesten, bis er einen Fahrweg erreicht. Hier hält man sich links, bei der nächsten Fahrwegverzweigung ebenfalls.

Im Wald wandert man kurzweilig - vorbei an der sogenannten Bärenhöhle - hinunter in das Tälchen, in dem man einem weiteren Fahrweg nach rechts folgt. Die relativ steilen Hänge verleihen der Gegend Mittelgebirgscharakter, es macht Freude hier unterwegs zu sein. An einer Wegkreuzung erreicht man schließlich eine kleine Holzhütte, die mit ihrem moosbewachsenen Dach wie aus einem Märchen anmutet. Hier hält man sich links und wandert leicht ansteigend zur nächsten Verzweigung, an der sich eine Sitzbank befindet. Hier zweigt der Abstecher zur Hohlensteinhöhle nach links ab und leitet teilweise ziemlich schlammig hinauf auf eine mit Felsen besetzte Erhebung. Hierbei handelt es sich um eine Scholle aus Malmkalk, die von den Kräften der Erosion bearbeitet wurde und ihr heutiges Gesicht erhalten hat. Die Höhle kann man betreten, sie ist nicht besonders tief, aber hinterlasst durchaus Eindruck. Neben dem Höhleneingang lädt eine Holzbank zum Verweilen ein.

Zurück an der Verzweigung folgt man der Beschilderung "Karlshof" auf einer Fahrspur nach Osten, verlässt bald den Wald und quert einige Felder, bevor die Spur am anderen Ende der Lichtung in einen Fahrweg mündet. Man hält sich rechts und gleich wieder links und steigt auf einer Fahrspur hinunter zu einer Straße. Wo diese erreicht wird, zweigt man links ab und wandert auf dem "Südries-Panoramaweg" in den Wald hinein; einen abzweigenden Weg lässt man rechts liegen. Dem tief in den Untergrund eingegraben Weg folgt man bergab, bis die Beschilderung des Panoramawegs nach links weist. Am Waldrand oberhalb von Ederheim geht es nordwestwärts, dabei hat man recht hübsche Blicke über die Ortschaft ins Ries - der Panoramaweg trägt seinen Namen zurecht.

Man trifft auf eine schmale Asphaltstraße, folgt ihr nach links einige Meter zu einem Parkplatz, wo man sich wieder auf den Südries-Panoramaweg begibt. Dieser leitet noch ein Stück weiter nach Nordwesten, schwenkt dann aber nach rechts ab und führt zum Ortsrand. Am ersten Haus weist die Beschilderung aber schon wieder nach links, erst am Rand des nächsten Felds führt der Weg nach rechts über einen Bach in den Ort hinein und erreicht die Thalmühlstraße.

Die Ortsberührung erweist sich als Stippvisite: Auf der anderen Straßenseite zweigt der Südries-Panomramaweg gleich wieder ab und verlässt das Dorf. An einer Verzweigung hält man sich rechts, erreicht die Hauptstraße und wandert an ihrem Rand nach links ein kurzes Stück zu ihrer Mündung in die B 466. Die Bundesstraße wird gequert, jenseits zeigt sich der Riegelberg sehr markant. 

Der schmalen Asphaltstraße folgt man nach Nordwesten zu einem ehemaligen Gutshof aus der Zeit der Römer, wo man noch die Grundmauern der Häuser sehen kann. Eine Schautafel liefert weiterführende Informationen. Am Parkplatz des Guthofs beginnt der Weg zum Riegelberg unter dem Motto "steinzeitliche und römische Relikte". Durch Wiesen wandert man auf den Berg zu, dessen felsiges Antlitz sich von der umgebenden Landschaft deutlich abhebt. Die steile Stufe wird links umgangen, am Rücken hält man sich wieder rechts und gelangt zum höchsten Punkt mit überragender Aussicht auf das Nördlinger Ries. Das hätte man unten nicht erwartet. Die Ofnethöhle liegt etwas unterhalb, eine deutliche Spur leitet zu ihr. Sie erweist sich als deutlich tiefer als die Hohlensteinhöhle und wer es darauf anlegt, der kann die Höhle an einem Seitenausgang kriechend wieder verlassen - Geologie zum Anfassen! In Nachbarschaft zur Haupthöhle findet sich noch eine zweite, unscheinbarere Höhle.

Natürlich könnte man am Aufstiegsweg wieder hinunter gehen. Schöner ist es aber, vom höchsten Punkt nach Südosten auf deutlichen Spuren abzusteigen. Man trifft schließlich auf ein schmales Sträßchen, auf dem man parallel zur Bundesstraße nach rechts wieder zurück zur Verzweigung wandert. Der Weg entlang der Bundesstraße wird weiter verfolgt, bis eine Unterführung auf die andere Seite leitet. Jenseits hält man sich rechts und erreicht sodann wieder den Ausgangspunkt der Wanderung.

Schwierigkeiten:
Rundwanderung über Hohlensteinhöhle, Ederheim und Riegelberg: T1 (kurzzeitig problemlose Steige, sonst befestigte Wege; beim Abstieg vom Riegelberg kurz Tendenz zu T2).

Fazit:
Eine mustergültige 5*-Unternehmung, die zwei verschiedene Höhlensysteme, Relikte aus der Zeit der Römer und eine wunderbare Rundumsicht vom Riegelberg im Programm hat. Unbedingt empfehlenswert!

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkungen:
Die Ofnethöhlen sind Geotop Nummer 38 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorie: Schwäbische Alb, 5*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T1.

Tourengänger: 83_Stefan


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