Albristhubel, 2124m
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Es wurde zwar Eiseskälte prognostiziert, jedoch auch schönes Wetter, welches für eine weitere Skitour genutzt werden wollte. Ein Gebietswechsel war angesagt, denn ich wollte wieder mal ins Simmental; da war ich seit vielen Jahren nicht mehr. Dabei bin Ich auf den Albristhubel gestossen, ein ziemlich lawinensicheres Ziel. Wenig begangen, auch wenn es ein lokaler Skitourenklassiker ist.
Zudem eine relativ einfache Tour, welche dann aber doch noch ein paar Tücken aufwies …
Ist wohl Murphy’s law, wenn man wieder mal auf den ÖV setzt: in Bern gab’s ein Kupplungsproblem, weshalb die Abfahrtsverspätung bereits 12 Min. betrug und ich somit die (Anschluss-)Felle davonschwimmen sah. Mit mir waren viele andere Ski-Ausflügler im Zug, welche alle auch in Richtung Zweisimmen / Lenk wollten.
Immerhin; die BLS informierte laufend und war überraschend flexibel: wir wurden gebeten in Spiez umzusteigen, wo eine Zugkomposition auf die Ausflügler wartete. Schliesslich erwischten wir den ursprünglich anvisierten Zug ab Zweisimmen mit nur noch 4 Min. Verspätung dann doch noch …
Nach dieser Anfangshektik kam ich in Matten (St. Stephan) an. Ca. 10 Min. Fussmarsch auf der Strasse durch den kleinen Ort bis zum eigentlichen Startpunkt am Färmelbach. Also hinein ins schattige und kalte Tal und weiter hinauf zum Färmelbode. Speziell in der Region Färmelbode lag sehr wenig Schnee, dafür viele Steine …
Weiter hinauf durch den schönen Wald, alsbald an der Sonne. Vorbei an einzelnen Häusern / Höfen. Die Spur verlor sich dann und wann, ein einziger Hinweis «Albrist» bestätigte, auf dem richtigen Weg zu sein.
Unterhalb des Hofes Eggen musste die geräumte Strasse überquert werden. Auf der anderen Seite verlor sich die Aufstiegsspur und ich konsultierte die Karte. Gemäss Routenbeschrieb sollte der Aufstieg unmittelbar beim Hof durchgehen. Also ca. 50-100m auf der Strasse aufwärts, aber beim Hof war keine Spur auszumachen.
Ok, es muss ja da irgendwo hinaufgehen. Also selber gespurt, etwas gequert und dann gesehen, dass die vier Mädels, welche ich bereits am Bahnhof gesehen hatte, wohl auf dem «richtigen» Weg waren. Und sie wunderten sich ihrerseits, woher ich kam …
Kurz darauf machten sie bei einer Hütte Pause. Und oberhalb dieser Hütte habe ich mich dann so richtig verfranst: eine deutliche Spur folgte zwar bis zum Waldrand, verlor sich dann aber – zudem sah es dort etwas steil aus. Ob jemand nur bis hierher aufsteigen wollte, um dann abzufahren?
Wieder ein Blick auf die Karte. Ev. war ich jetzt etwas zu weit westlich – sollte ich unterhalb des Waldrandes etwas nach Osten queren, wo es aussah, als würde sich das Gelände öffnen? Zunächst war ich etwas unschlüssig, dann fuhr ich wieder etwas ab und querte.
Mein Fehler war, dass ich mich auf die Smartphone-App verlassen hatte, welche ganz offensichtlich ziemlich ungenau ist. Wieder etwas gelernt ...
Währenddessen sind die Mädels ebenfalls wieder aufgebrochen, haben mich gesehen und vermutlich gedacht «der spinnt» … - womit sie ja schliesslich recht hatten. Das vermeintlich offene Gelände war nämlich nicht vorhanden; im Gegenteil: ich fand mich alsbald in ähnlich steilem Waldgelände wieder …
Aber ich verspürte keine Lust, nochmals zurückzugehen. Auf der Karte konnte ich weder Wildruhezone noch Wildschutzgebiet ausmachen. Es war natürlich trotzdem nicht die beste Idee, aber ich zog die Ski aus und stapfte zu Fuss ca. 50-100 HM in der Direttissima und ziemlich steil hinauf. Schliesslich fand ich wieder auf den richtigen Weg zurück; kurz darauf konnte ich die Mädels etwas oberhalb erneut entdecken …
Der Fussaufstieg hat allerdings enorm Kraft gekostet, was sich rächen sollte. Immerhin durfte ich ab jetzt Sonne pur geniessen. Es wurde sogar richtig schweisstreibend und frühlingshaft, von Kälte keine Spur. Und das schöne Albristhorn immer im Blickfeld.
Der Aufstieg zog sich ziemlich in die Länge und meine Kräfte schwanden. Ich überlegte mir sogar, ca. 200m unterhalb des Gipfels abzubrechen und abzufahren. Aber der Ehrgeiz liess es dann doch nicht zu und ich quälte mich hinauf. Schliesslich erreichte ich den Gipfel des Albristhubel, 2124m nach ca. 4 Std. – üblich wären wohl eher ca. 3 Std. …
Gemäss SAC-Führer heisst es: «Der etwas höhere E-Gipfel (2139m) befindet sich schon im Wildschutzgebiet Albristmeder und sollte deshalb nicht betreten werden; das gilt auch für die noch weiter östlich liegenden Wannigrat (2143m) und Luegle (2223m) sowie den gegenüber sich erhebenden Galm (2187m) mit seinen verlockenden Nordhängen.»
Allerdings konnte ich auf map.geo.admin.ch im ganzen Albristhubel-Gebiet keine Schutzzonen ausmachen. Ich habe dann nachgeforscht und gelesen, dass u.a. «die Wildruhezonen Dürrenwald (St. Stephan und Lenk) seit dem 1.8.2020 rechtsverbindlich ausgeschieden sind.»
Die Mädels machten sich nach ausgiebiger Rast gerade bereit für die Abfahrt, als ich erst mal Pause machen musste. Und natürlich das sehr schöne Panorama genoss. Kalt war’s auch auf dem Gipfel nicht; sogar überraschend windstill. Wogegen es offensichtlich zur gleichen Zeit ziemlich windig auf den gegenüberliegenden Rauflihorn / Männliflue war …
Da die Zeit schon fortgeschritten war, hielt ich die Pause trotzdem relativ kurz und fuhr bald wieder ab. Natürlich waren die Hänge schon arg zerfahren, die ersten Meter machten noch nicht so viel Spass. Es folgten dann jedoch ein paar schöne Pulverhänge, wo man sogar noch in unberührtem Schnee seine Spuren ziehen konnte.
Die weitere Abfahrt durch den Wald, zwischen Stacheldrahtzäunen und Höfe ging besser als befürchtet. Im untersten Abschnitt, wo sehr wenig Schnee lag, wurde es dann erwartungsgemäss mühsamer und ich erwischte nebst vielen Kleinen doch noch einen gröberen Stein, welcher mir den Belag ruinierte … :-(
Leider verpasste ich den nur stündlich fahrenden Zug um ca. 10 Min., weshalb ich doch etwas lange auf den nächsten Zug warten musste. Immerhin war diesmal die ÖV-Rückreise etwas entspannter, trotz vollem Zug bis Bern.
Fazit:
eine eher einsame Tour in schönem Ambiente sowie grossartiger Aussicht auf dem Gipfel. Noch dazu bei Kaiserwetter; was will man mehr? Nicht ganz einfach ist die Orientierung rund um die Höfe; die vielen Stacheldrahtzäune sind ebenfalls zu beachten.
Während des ganzen Aufstieges niemanden gesehen – ausser den erwähnten 4 Mädels; damit konnte ich leben … ;-)). Diese Mädels hatten ihre Kräfte besser eingeteilt, hatten mich durch die richtige Routenwahl zweimal überholt und schliesslich stehen gelassen … ;-)
Schwierigkeit:
die offizielle Bewertung von L+ mag wohl insgesamt zutreffen, durch meinen Fussaufstieg durch den Wald war es doch etwas schwieriger …
Bemerkungen:
wie aus dem obenerwähnten Bericht zu entnehmen ist, sollte der GPS-track nicht zum Nachlaufen verwendet werden.
SLF: mässig
Zudem eine relativ einfache Tour, welche dann aber doch noch ein paar Tücken aufwies …
Ist wohl Murphy’s law, wenn man wieder mal auf den ÖV setzt: in Bern gab’s ein Kupplungsproblem, weshalb die Abfahrtsverspätung bereits 12 Min. betrug und ich somit die (Anschluss-)Felle davonschwimmen sah. Mit mir waren viele andere Ski-Ausflügler im Zug, welche alle auch in Richtung Zweisimmen / Lenk wollten.
Immerhin; die BLS informierte laufend und war überraschend flexibel: wir wurden gebeten in Spiez umzusteigen, wo eine Zugkomposition auf die Ausflügler wartete. Schliesslich erwischten wir den ursprünglich anvisierten Zug ab Zweisimmen mit nur noch 4 Min. Verspätung dann doch noch …
Nach dieser Anfangshektik kam ich in Matten (St. Stephan) an. Ca. 10 Min. Fussmarsch auf der Strasse durch den kleinen Ort bis zum eigentlichen Startpunkt am Färmelbach. Also hinein ins schattige und kalte Tal und weiter hinauf zum Färmelbode. Speziell in der Region Färmelbode lag sehr wenig Schnee, dafür viele Steine …
Weiter hinauf durch den schönen Wald, alsbald an der Sonne. Vorbei an einzelnen Häusern / Höfen. Die Spur verlor sich dann und wann, ein einziger Hinweis «Albrist» bestätigte, auf dem richtigen Weg zu sein.
Unterhalb des Hofes Eggen musste die geräumte Strasse überquert werden. Auf der anderen Seite verlor sich die Aufstiegsspur und ich konsultierte die Karte. Gemäss Routenbeschrieb sollte der Aufstieg unmittelbar beim Hof durchgehen. Also ca. 50-100m auf der Strasse aufwärts, aber beim Hof war keine Spur auszumachen.
Ok, es muss ja da irgendwo hinaufgehen. Also selber gespurt, etwas gequert und dann gesehen, dass die vier Mädels, welche ich bereits am Bahnhof gesehen hatte, wohl auf dem «richtigen» Weg waren. Und sie wunderten sich ihrerseits, woher ich kam …
Kurz darauf machten sie bei einer Hütte Pause. Und oberhalb dieser Hütte habe ich mich dann so richtig verfranst: eine deutliche Spur folgte zwar bis zum Waldrand, verlor sich dann aber – zudem sah es dort etwas steil aus. Ob jemand nur bis hierher aufsteigen wollte, um dann abzufahren?
Wieder ein Blick auf die Karte. Ev. war ich jetzt etwas zu weit westlich – sollte ich unterhalb des Waldrandes etwas nach Osten queren, wo es aussah, als würde sich das Gelände öffnen? Zunächst war ich etwas unschlüssig, dann fuhr ich wieder etwas ab und querte.
Mein Fehler war, dass ich mich auf die Smartphone-App verlassen hatte, welche ganz offensichtlich ziemlich ungenau ist. Wieder etwas gelernt ...
Währenddessen sind die Mädels ebenfalls wieder aufgebrochen, haben mich gesehen und vermutlich gedacht «der spinnt» … - womit sie ja schliesslich recht hatten. Das vermeintlich offene Gelände war nämlich nicht vorhanden; im Gegenteil: ich fand mich alsbald in ähnlich steilem Waldgelände wieder …
Aber ich verspürte keine Lust, nochmals zurückzugehen. Auf der Karte konnte ich weder Wildruhezone noch Wildschutzgebiet ausmachen. Es war natürlich trotzdem nicht die beste Idee, aber ich zog die Ski aus und stapfte zu Fuss ca. 50-100 HM in der Direttissima und ziemlich steil hinauf. Schliesslich fand ich wieder auf den richtigen Weg zurück; kurz darauf konnte ich die Mädels etwas oberhalb erneut entdecken …
Der Fussaufstieg hat allerdings enorm Kraft gekostet, was sich rächen sollte. Immerhin durfte ich ab jetzt Sonne pur geniessen. Es wurde sogar richtig schweisstreibend und frühlingshaft, von Kälte keine Spur. Und das schöne Albristhorn immer im Blickfeld.
Der Aufstieg zog sich ziemlich in die Länge und meine Kräfte schwanden. Ich überlegte mir sogar, ca. 200m unterhalb des Gipfels abzubrechen und abzufahren. Aber der Ehrgeiz liess es dann doch nicht zu und ich quälte mich hinauf. Schliesslich erreichte ich den Gipfel des Albristhubel, 2124m nach ca. 4 Std. – üblich wären wohl eher ca. 3 Std. …
Gemäss SAC-Führer heisst es: «Der etwas höhere E-Gipfel (2139m) befindet sich schon im Wildschutzgebiet Albristmeder und sollte deshalb nicht betreten werden; das gilt auch für die noch weiter östlich liegenden Wannigrat (2143m) und Luegle (2223m) sowie den gegenüber sich erhebenden Galm (2187m) mit seinen verlockenden Nordhängen.»
Allerdings konnte ich auf map.geo.admin.ch im ganzen Albristhubel-Gebiet keine Schutzzonen ausmachen. Ich habe dann nachgeforscht und gelesen, dass u.a. «die Wildruhezonen Dürrenwald (St. Stephan und Lenk) seit dem 1.8.2020 rechtsverbindlich ausgeschieden sind.»
Die Mädels machten sich nach ausgiebiger Rast gerade bereit für die Abfahrt, als ich erst mal Pause machen musste. Und natürlich das sehr schöne Panorama genoss. Kalt war’s auch auf dem Gipfel nicht; sogar überraschend windstill. Wogegen es offensichtlich zur gleichen Zeit ziemlich windig auf den gegenüberliegenden Rauflihorn / Männliflue war …
Da die Zeit schon fortgeschritten war, hielt ich die Pause trotzdem relativ kurz und fuhr bald wieder ab. Natürlich waren die Hänge schon arg zerfahren, die ersten Meter machten noch nicht so viel Spass. Es folgten dann jedoch ein paar schöne Pulverhänge, wo man sogar noch in unberührtem Schnee seine Spuren ziehen konnte.
Die weitere Abfahrt durch den Wald, zwischen Stacheldrahtzäunen und Höfe ging besser als befürchtet. Im untersten Abschnitt, wo sehr wenig Schnee lag, wurde es dann erwartungsgemäss mühsamer und ich erwischte nebst vielen Kleinen doch noch einen gröberen Stein, welcher mir den Belag ruinierte … :-(
Leider verpasste ich den nur stündlich fahrenden Zug um ca. 10 Min., weshalb ich doch etwas lange auf den nächsten Zug warten musste. Immerhin war diesmal die ÖV-Rückreise etwas entspannter, trotz vollem Zug bis Bern.
Fazit:
eine eher einsame Tour in schönem Ambiente sowie grossartiger Aussicht auf dem Gipfel. Noch dazu bei Kaiserwetter; was will man mehr? Nicht ganz einfach ist die Orientierung rund um die Höfe; die vielen Stacheldrahtzäune sind ebenfalls zu beachten.
Während des ganzen Aufstieges niemanden gesehen – ausser den erwähnten 4 Mädels; damit konnte ich leben … ;-)). Diese Mädels hatten ihre Kräfte besser eingeteilt, hatten mich durch die richtige Routenwahl zweimal überholt und schliesslich stehen gelassen … ;-)
Schwierigkeit:
die offizielle Bewertung von L+ mag wohl insgesamt zutreffen, durch meinen Fussaufstieg durch den Wald war es doch etwas schwieriger …
Bemerkungen:
wie aus dem obenerwähnten Bericht zu entnehmen ist, sollte der GPS-track nicht zum Nachlaufen verwendet werden.
SLF: mässig
Tourengänger:
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