Wintertour zum Sankenbachsee, -wasserfall, und Bucheck (891 m / +320 hm)


Publiziert von WolfgangM , 14. Februar 2021 um 19:11.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:13 Februar 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 320 m
Abstieg: 320 m
Strecke:Baiersbronn - Sankenbachsee - Sankenbachwasserfall - Bucheck - Wasenhütte - Skihang Stöckerkopf - Baiersbronn
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahnhof Baiersbronn an der Murgtal-S-Bahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Gleich wie Anreise
Kartennummer:opentopomap.org

Der Sankenbachsee bei Baiersbronn ist ein Karsee, also ein in der Eiszeit entstandener runder See in einem engen Talkessel. Einige solcher Karseen gibt es im Nordschwarzwald, in der Nähe liegen beispielsweise der Schurmsee, den ich kürzlich besuchte (*Bericht), der Huzenbacher See, der Ellbachsee oder der Glaswaldsee. Als Besonderheit gibt es beim Sankenbachsee einen die steile Karwand hinabstürzenden Wasserfall, der beim heutigen kalten Winterwetter besonders spektakulär zu werden versprach.

Ich startete am Bahnhof Baiersbronn, das von den S-Bahn Zügen der Murgtalbahn bedient wird. Gleich neben dem Bahnhof gäbe es auch Parkplätze für autofahrende Wanderer. Nach kurzer Strecke duch den Ort folgte ich dem beschilderten Weg Richtung Sankenbachsee, der immer am Sankenbach entlanggeht, teilweise direkt am Ufer, teilweise etwas erhöht am Hang. Der Schnee war hier zwar noch nicht so hoch, aber der Weg war etwas zertreten, deshalb erleichterte ich mir das Fortkommen durch Schneeschuhe und Stöcke. Die eigentliche Bewährungsprobe für meine Ausrüstung sollte aber erst noch folgen.

Der winterlich zugefrorene Sankenbachsee war heute weniger eindrucksvoll als ein solcher See im Sommer ist, wenn sich der blaue Himmel und die grüne Bäume darin spiegeln. Aber ich wollte ja noch zum Wasserfall, der über einen schmalen steilen und steinigen Pfad durch die Karwand erreichbar ist. Gleich am Anfang dieses Pfades hing allerdings ein quer darüber hinweg gespanntes Banner, wonach der Zugang "wegen Baumfällarbeiten" gesperrt sei. Nanu, dachte ich, das kann ja nicht sein, in dieser Steilwand kann man doch keine Bäume fällen? Das war auch gar nicht der Fall, sondern - wie ich dann später am oberen Ende des Steiges auf einem Zusatzschild las - war der Weg eigentlich wegen der Vereisung gesperrt, um unvorsichtige Besucher fernzuhalten, und man hatte bloß kein passendes Banner gehabt.

Um das Banner herum waren jedenfalls frische Trittspuren zu sehen, und kurz vor mir stiegen auch zwei rüstige ältere Damen hinauf, die, wie sich später im Gespräch herausstellte, Einheimische waren, die fast jede Woche hier oben unterwegs sind. Der Steig war allerdings im heutigen Zustand ziemlich schwierig und nicht ungefährlich, teilweise gab es großflächiges auf den Felsstufen festgefrorenes Blankeis. Ich war jedenfalls froh über meine Ausrüstung mit Stöcken und Schneeschuhen, die ich hier als Steigeisen einsetzte. So gelangte ich problemlos zum Wasserfall. Dieser war fast vollständig eingefroren und sah sehr eindrucksvoll aus, wie eine Kirchenorgel aus Eis.

Vom oberen Ende des Steigs, wo ich ein Gespräch mit den beiden Damen hatte, ging ich dann auf gemäßigteren Wegen noch hinauf zum höchsten Punkt der Gegend, dem Bucheck. Dies ist jedoch nur eine unscheinbare flache Kuppe in der Hochfläche, die sich von hier aus bis zum Örtchen Kniebis fortsetzt. Den Rückweg nahm ich dann nicht wieder durch das Sankenbachtal, sondern auf dem Höhenrücken Gruberkopf - Stöckerkopf, der erst kurz oberhalb von Baiersbronn endet. Die Wege hier waren breit und etwas ereignisarm, von wenigen Stellen mit Ausblicken abgesehen, aber dafür gab es teilweise ungespurten Schnee, so dass ich meine Schneeschuhe auch mal für ihren eigentlichen Zweck nutzen konnte.

Der Abstieg vom oberen Ende des Skihangs am Stöckerkopf hinunter nach Baiersbronn ging dann wieder über einen steilen, stufigen und teilweise gefronenen Steig, und hier zeigten sich dann heute erstmals die Grenzen der Schneeschuhe. Während man damit bergauf gut steigen und die Fuß-Krallen wie Steigeisen einsetzen kann, ist es bergab nicht so einfach. Man könnte rückwärts absteigen, aber dann stören die nach hinten herunterhängenden Enden der Schneeschuhe. Oder man setzt irgendwie seitlich auf die Stufen auf, wo dann aber die Breite der Scheeschuhe stört. Ganz ausziehen wollte ich sie wegen der Glätte und Vereisung aber auch nicht. Jedenfalls hatte ich schließlich, als ich weiter unten wieder auf einen breiten Weg traf, genug von der Kletterei und kürzte den Rest des Abstiegs direkt über den Skihang ab, was für die Schneeschuhe und den darin steckenden Wanderer deutlich angenehmer war.

Tourengänger: WolfgangM


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