Nochmal Gefrierschrank: Seelekopf Überschreitung


Publiziert von simba , 20. Februar 2021 um 11:28.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:14 Februar 2021
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 820 m
Abstieg: 820 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PP Hochgrat (4 EUR / Tag)

Mit einigen Tagen Nachlauf sind wir uns sicher - der nochmalige Ausflug in den Gefrierschrank "Seelenwanne" unter dem Seelekopf - war die richtige Entscheidung. Denn aktuell sieht es für die nächste Zeit eher nach Frühling, als nach noch ein wenig Winter aus. Gut, dass wir die Kälte - gute -14° am PP und dazu noch recht schattig - nochmals mitgenommen haben. 

Neben dem Hochgrat über die Brunnenauscharte ist die "Seelenwanne" wohl der schwierigste Skianstieg von Norden auf einen Berg der Nagelfluhkette - und daher gottseidank nicht so überrannt wie seine Nachbarn Hochgrat und Eineguntkopf. Durchweg schattig gingen wir zunächst mit allen zusammen, bald aber nur noch mit wenigen - die Hochgratgeher biegen bald nach links, die Eineguntkopfgeher nach rechts ab - nur anfangs über einen Forstweg dann über meist freies Gelände gemächlich steigend bis zum Waldrand oberhalb der Alpe Schilpre. Hier kurz nach links durch den Wald und über eine steile Waldschneise und eine nochmals kurze Waldpassage an deren rechten oberen Ende erreichten wir die Seelealpe. Eine immer steiler werdende, zuletzt etwas abschüssige und eisige Querung führt dann links an der folgenden Nagelfluhstufe vorbei und dann immer weiter nach rechts bis zum versteckten Ausstieg, der zwei ziemliche steile Spitzkehren erfordert, bevor ein überraschend breites Band in der Steilstufe zum Ausstieg auf dem Grat leitet. Dieser ist nach links zum Gipfelhang noch kurz schmal, danach geht es einfach noch wenige Meter über zum Gipfel.

Die Hänge der Seelenwanne waren in den Steilpassagen schon ziemlich zerfahren, zudem erfordert die Abfahrt hier mehr Querungen als Schwünge im lohnenden oberen Bereich. Dank LWS 1 und sehr stabiler Pulver-Schneeverhältnisse entschieden wir uns für eine Abfahrtsvariante über die NW-Seite des Seelekopfs. Den ziemlich versteckten, von zwei sehr steilen und absturzgefährdeten Querungen unterbrochenen "Nagelfluhschlauch" erreicht man, wenn man kurz nördlich unterhalb des Kamms etwa in Richtung Staufner Haus / Hochgrat abfährt, bevor man nach links in den Schlauch mit zwei kurzen Steilstufen und den beschriebenen Querungen "abbiegen" kann. Bei Hartschnee wie auch lawinenträchtigeren Verhältnissen lässt man hiervon tunlichst die Finger: Ein Sturz oder Schneerutsch führt bis zum Ende Querung mit großer Wahrscheinlichkeit zum Absturz über die Felsstufen unterhalb. In unserem Fall war die Querung im stabilen Pulver entspannt zu fahren, bei Hartschnee braucht man da sicher andere Nerven. Der tolle offene Hang am Ende der Querung belohnte uns mit unverspurtem Pulver. Es folgen allerdings nochmal zwei Felsstufen bis zur "Normalabfahrt" vom Hochgrat, von denen die erste links und die zweite rechts (über eine kurze Querung durch lichten Wald und einen Steilhang) umfahren wird. Der Rest hinab ins Tal auf der massiv eingefahrenen "Hochgratpiste" dann schon beinahe wie zum Saisonende in einem offenen Skigebiet ;)

Aufstieg: ZS
Abfahrt: ZS+ / S-

LWS: Gering (Triebschnee ab 1800m)

Tourengänger: simba, Nala


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