Malpaso - höchster Gipfel El Hierro's (1501 m)


Publiziert von cardamine , 10. Februar 2021 um 22:17.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » El Hierro
Tour Datum: 1 Februar 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1790 m
Strecke:31,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bushaltestelle Estación de Frontera
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bushaltestelle Plaza Sabinosa
Unterkunftmöglichkeiten:Frontera

El Hierro ist die westlichste und kleinste der Kanarischen Inseln. Ihren höchsten Punkt erreicht die Insel bei 1501 Metern. Damit ist der Pico de Malpaso nach Teide, Roque de los Muchachos und Pico de las Nieves der vierthöchste Hauptgipfel der Kanaren. Man kann sogar mit dem Auto hinauffahren, schöner ist allerdings die lange Überschreitung des zentralen Bergrückens, die ich hier vorstelle.

Am besten man parkt oder übernachtet im Zielort der Tour La Frontera, der zweitgrössten "Stadt" auf El Hierro. Dort nimmt man um 8.15 ± x den ersten Bus nach Sabinosa. Dann hat man keinen Stress, am Ende der Tour den Bus zurück erwischen zu müssen. In Sabinosa steigt man an der zweiten Haltstelle aus. Gegenüber der Bushaltestelle sieht man schon den Wanderwegweiser.

Obacht, am Anfang nicht den gelben Markierungen nach rechts folgen, sondern geradeaus weitergehen. Dann trifft man auf einen zweiten Wegweiser, dem man Richtung Eremita de los Reyes/Camino de la Dehesa folgt. Der gut ausbebaute, teilweise mit Steinen gepflasterte Weg führt in zahlreichen Kehren auf den Bergrücken hinauf. Vom Mirador de Sabinosa an der Wegkreuzung hat man einen schönen Ausblick auf die grüne La Dehesa Hochebene. Wären da nicht die Vulkankegel, man könnte meinen man wäre in Irland. Nun folgt man dem "Camino de la Virgin" durch mit Steinmauern gesäumte Weiden, dabei hat man immer die Südwestküste im Blick. Unterhalb des Vulkans Tajasura (1275) ändert sich das Landschaftsbild: Statt durch grüne Weiden läuft man nun über eine schwarze Lapillipiste. Der federnd weiche Untergrund macht die Wanderung sehr angenehm. Ein Abstecher zum Gipfel des Tajasura lohnt sich wegen der schönen Aussicht auf die steil abfallende Felswand nach El Golfo und die Inseln La Palma und Teneriffa. Den besten Ausblick hat man westlich vom Sendemast. Danach geht es über den Höhenweg weiter zur nächsten Kreuzung. Wer mag, kann hier noch einen Abstecher zu den Vulkankegeln von Tanganasoga machen.

Exkurs Tanganasoga (T3, + ca. 1h)
Man steigt ca. 150 Höhenmeter auf dem Weg nach Sabinosa ab. Der Weg führt im unteren Teil durch schönen moosbehangenen Lorbeerwald. Der Weg zu den Vulkankegeln ist nicht ausgeschildert, man findet den Pfad zu den Kratern anhand von Steinmännchen. Ein gps ist allerdings sehr hilfreich, da der Weg im Dickicht des Walds erst nicht so leicht zu finden ist. Aus dem Wald gelangt man auf den westlichen Kraterrand des Tanganasoga. Von dort kann man noch weiter nach Norden bis zu einem Aussichtspunkt laufen, dann kehrt man am besten auf dem gleichen Weg zurück. Es gibt laut Karte noch einen östlichen Pfad, den habe ich allerdings nicht gefunden.

Zurück auf dem Camino de la Virgin sind es nur noch 1,4 km bis zum Malpaso, den man schon von weitem am Sendemast erkennt. Auf dem fahrtauglichen Weg legt man die Strecke schnell zurück. Bei gutem Wetter ist die Aussicht wunderschön: Man sieht die Nachbarinseln La Palma, La Gomera und Teneriffa und das halbmondförmige Tal von El Golfo. Zum Aussicht-Geniessen gibt es einige Steinbänke und ein "Gipfeltürmchen" zu besteigen (wahrscheinlich der 1500 +1 m). Nach der Gipfelpause geht es weiter über die Aschepiste hinab zum Cruz de los Reyes, wo man auf die Höhenstrasse trifft. Der Wanderweg geht hinter dem Kreuz weiter. Den Gipfel Tenerista (1417) nehme ich noch mit, obwohl der Weg unten vorbeiführt. Über die Ascheflanke ist der weglose Aufstieg aber kein Problem. Von dort bietet sich ein schöner Rückblick auf den Malpaso. Eigentlich wollte ich nach dem Tenerista über den Camino San Salvador nach Frontera (Tigaday auf dem Wegweiser) absteigen. Auf dem Gipfel hat mir jedoch ein Einheimischer gesagt, dass der Abstieg über den Camino Jinama viel schöner ist. Nachdem es erst 15 Uhr ist und es sich auf der Aschepiste so leicht läuft, beschliesse ich noch bis zum Mirador de Jinama weiterzuwandern.

Dazu geht es zunächst ein Stück über die wenig befahrene Strasse, vorbei am Gleitschirmstartplatz, bis zum Parkplatz des Camino de la Llanía. Dort folge ich dem Weg in den Lorbeerwald hinein zum Mirador de la Llanía und weiter zum Bailadero de Las Brujas, einen von grossen Kiefern bestandenen "Hexentanzplatz". Danach geht es wieder ein kurzes Stück hoch zum Mirador de Fireba, ein weiterer Vulkankrater. Am Kraterrand entlang geht es zum Mirador de la Hoya de Fireba. Dann folge ich nicht weiter dem Camino de la Virgin, sondern dem Trampelpfad an der Felskante entlang. Viel Ausblick hat man wegen der dichten Vegetation hier allerdings nicht. Es geht am Observatorium vorbei, doch dann schneidet ein Zaun mit Verbotstafel den Weg ab. Der Zaun ist allerdings alt und niedergedrückt und man sieht deutliche Begehungsspuren, also beschliesse ich mal das Schild wie meine Vorgänger zu ignorieren. Die Alternative würde nämlich nicht weiter am aussichtsreichen Grat, sondern entlang der Strasse im Tal führen. Was das Verbot sollte, stellt sich erst ganz am Ende des Wegs heraus: Um zum Mirador de Jinama zu kommen, muss man dann nämlich durch die Weide absteigen, was der Bauer vermutlich nicht so gut findet. Naja, zum Glück hat er mich nicht gesehen...

Vom Mirador de Jinama, der sich am Rand der grünen Meseta de Nisdafe Hochebene befindet, führt ein steiler, aber sehr gut angelegter Weg die Felswand hinab. Echt unglaublich, was die historischen Wegebauer hier vollbracht haben, von unten sieht diese grüne Wand komplett unzugänglich aus! Bei Nässe ist allerdings Achtung geboten, teilweise besteht der Weg aus Steinpflastern, die sehr rutschig sind. Nach unzähligen Kehren erreicht man die Weinberge von Los Corchos. Über das Strässchen geht es hinab zur Eremita de la Candelaria, die auf einem Vulkankegel thront. Über den Camino El Hoya und die Calle Amador geht es ins Zentrum von La Frontera.

Tourengänger: cardamine
Communities: Ultras


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Kommentare (1)


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Luidger hat gesagt: Schöne Tour
Gesendet am 11. Februar 2021 um 15:37
In diesen Lockdown Zeiten schwelgt man ja gerne in Erinnerung. Das ist ja eine schöne Tour auf den Gipfel, den ich mit dem Radl erreicht habe.


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