Gross Schärhorn 3295m
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Weitwinkel-Aussichtsgipfel mit heiklem Abstieg via Griessfirn
Mit dem "Bubu-Blitz" zum Klausenpass und dadurch pünktlicher Start um 06.00 Uhr bei der Passhöhe (Kapelle). Auf gut markiertem, weiss-rot-weiss-Wanderweg vom Unt. Band über Mittl. Band zum Oberst Band und anschliessend den Steinmann-Markierungen nach vorbei am Rettungsmaterial-Kasten (schön gemauerter und dadurch windgeschützter "Frühstücksplatz") bis zum Beginn des legendären Iswändli 2872m.
Mit Seil, Steigeisen und Pickel unschwierig, aber dennoch konzentriert hoch zum Chammlijoch 3021m. Wir sind bereits mittem im Spaltenlabyrinth - dank der klaren Nacht und der Ausaperung jedoch kein Problem. Ein bisschen trickreicher dann der Abstieg (ca. 200hm) zum Südsporn des Chammlihoren, ca. 2800m, hier hat es vorallem im oberen Teil doch noch die eine oder andere breite und vorallem auch tiefe Spalte. Mit List und Tücke auch diese überwunden (und übersprungen) und schon sehen wir der 3. Etappe unserer Tour entgegen (1. Etappe = bis Iswändli, 2. Etappe = Gebiet Chammlijoch) - der Aufstieg über den Hüfifirn zur Chammlilücke 2854m. Auch hier gilt es noch einmal die Aufmerksamkeit den Spalten zu schenken und nach einem nicht mehr enden wollenden Firn-Wackel stehen wir am Nordost-Sporn des Gross Schärhorn.
Zur Zeit - da im oberen Bereich alles schnee- und eisfrei ist - kann das Seil, die Steigeisen und auch der Pickel ohne weiteres hier deponiert werden. Mit leichtem Gepäck somit den Pfadspuren hoch zum Gipfelkreuz des "Schutt- und Geröllberg" Gross Schärhorn 3295m, welchen wir nach 5,5h erreicht haben (inkl. Pausen).
Die Aussicht ist einmal mehr phänomenal - sie reicht über die Berner Riesen bis hin zu den Walliser Alpen, wo uns vorallem der Alphubel, die Mischabelkette sowie das Weisshorn ins Auge sticht. Immer wieder schön auch der Monument-Berg Tödi, welcher auch heute wolkenlos majestätisch thronte. Genussreich war vorallem auch, dass wir den Berg beinahe für uns alleine geniessen durften - nur vereinzelt gab es Besuch - wahrscheinlich hatte der prominente Nachbar Clariden heute mehr Betrieb.
Für den Abstieg, und damit meine ich von der Chammlilücke 2854m aus, gibt es 3 nennenswerte Möglichkeiten:
Wir wählten trotz "No-Go" im Plaisir Alpin Wandern (jedoch einer Beschreibung in der Führerliteratur) die 3. Variante über die ausgeaperte Spaltenzone nördlich der Chammlilücke. Gerade vorweg: Diese Variante mag - wenn alles klappt und wenn die Route bekannt ist - vielleicht schneller und bequemer sein, doch wirklich empfehlen können wir diesen Abstieg nicht. Einerseits besteht grosse Gefahr, auf dem ausgeaperten Gletscher auszurutschen (ein Absturz wäre die Folge davon) und andererseits besteht aktute Steinschlaggefahr - nicht nur durch weitere Seilschaften ausgelöst.
Wer wie wir die Route dennoch wählt, dem sei folgendes geraten: Von der Chammlilücke aus gesehen zuerst sanft hinunter nach links über die Spaltenzone traversieren. Vorsicht, auch ich hatte hier ein Bein in der Spalte, es geht schneller, als man denkt... Sobald das grosse und steile Firnfeld auf der linken Seite erscheint, diesem nach rechts hinunter folgen. Wenn jetzt alles geklappt hat, so kann man auf der rechten Seite über ein weiteres Firnfeld absteigen und wenig später dann ohne Steigeisen hinunten in die Ebene "düsen". Weiter sei gesagt, dass sich ein Ausweichen in den Schutt nicht lohnt, dieser hat eine fette Schicht Blankeis darunter und rutscht regelrecht unter den Steigeisen davon - besser also, man bleibt, auch wenn steil und nicht ungefährlich, im Firn und hat so mindestens einen sicheren Tritt. Thema Sicherung: No Chance! Weder Eisschrauben noch Zackenschlingen - einzig das kurze Seil mag hier helfen, wobei die Mitreissgefahr miteingerechnet werden sollte. Wer wie wir beim Firnfeld links aussen nicht nach rechts traversiert und so bis zu guter Letzt diesem hinuntersteigt, der kommt nicht darum herum, nach rechts auszuweichen und so wieder einen kurzen Gegenanstieg in Kauf zu nehmen. Je nach Wassermenge der Wasserfälle können auch hier noch weitere Schwierigkeiten dazukommen. Rechts angekommen, steigt man dann wie oben beschrieben hinunter.
Vom Griessfirn selbst ist nicht mehr viel zu sehen - eher gleicht die Gegend dort einem "Neverland" - eine Steinwüste par Excellance. Der richtige Weg "talauswärts" führt dem Bach entlang, welcher direkt richtung "Leiterli" fliesst. Folgt man diesem, so erreicht man etwa 200hm oberhalb des Leiterli den markierten Weg, welchen einem via Chammli-Alp zum Klausenpass führt.
Mein Vorschlag, wenn auch nicht selbst ausprobiert, jedoch beobachtet und auch empfohlen bekommen: Durch die Lücke bei P2977 und via Chammlijoch und Iswändli zurück zum Klausenpass.
Auch trotz Zeitdauer und trickreichem Abstieg - es war eine sehr schöne Tour auf einen längst gewünschten Gipfel. Danke
Bubu für Deine Begleitung.
Mit dem "Bubu-Blitz" zum Klausenpass und dadurch pünktlicher Start um 06.00 Uhr bei der Passhöhe (Kapelle). Auf gut markiertem, weiss-rot-weiss-Wanderweg vom Unt. Band über Mittl. Band zum Oberst Band und anschliessend den Steinmann-Markierungen nach vorbei am Rettungsmaterial-Kasten (schön gemauerter und dadurch windgeschützter "Frühstücksplatz") bis zum Beginn des legendären Iswändli 2872m.
Mit Seil, Steigeisen und Pickel unschwierig, aber dennoch konzentriert hoch zum Chammlijoch 3021m. Wir sind bereits mittem im Spaltenlabyrinth - dank der klaren Nacht und der Ausaperung jedoch kein Problem. Ein bisschen trickreicher dann der Abstieg (ca. 200hm) zum Südsporn des Chammlihoren, ca. 2800m, hier hat es vorallem im oberen Teil doch noch die eine oder andere breite und vorallem auch tiefe Spalte. Mit List und Tücke auch diese überwunden (und übersprungen) und schon sehen wir der 3. Etappe unserer Tour entgegen (1. Etappe = bis Iswändli, 2. Etappe = Gebiet Chammlijoch) - der Aufstieg über den Hüfifirn zur Chammlilücke 2854m. Auch hier gilt es noch einmal die Aufmerksamkeit den Spalten zu schenken und nach einem nicht mehr enden wollenden Firn-Wackel stehen wir am Nordost-Sporn des Gross Schärhorn.
Zur Zeit - da im oberen Bereich alles schnee- und eisfrei ist - kann das Seil, die Steigeisen und auch der Pickel ohne weiteres hier deponiert werden. Mit leichtem Gepäck somit den Pfadspuren hoch zum Gipfelkreuz des "Schutt- und Geröllberg" Gross Schärhorn 3295m, welchen wir nach 5,5h erreicht haben (inkl. Pausen).
Die Aussicht ist einmal mehr phänomenal - sie reicht über die Berner Riesen bis hin zu den Walliser Alpen, wo uns vorallem der Alphubel, die Mischabelkette sowie das Weisshorn ins Auge sticht. Immer wieder schön auch der Monument-Berg Tödi, welcher auch heute wolkenlos majestätisch thronte. Genussreich war vorallem auch, dass wir den Berg beinahe für uns alleine geniessen durften - nur vereinzelt gab es Besuch - wahrscheinlich hatte der prominente Nachbar Clariden heute mehr Betrieb.
Für den Abstieg, und damit meine ich von der Chammlilücke 2854m aus, gibt es 3 nennenswerte Möglichkeiten:
- Zurück über den Südsporn des Chammlihoren und rauf zum Chammlijoch und via Iswändli hinunter richtung Klausenpass
- Via "Abkürzungs-Lücke" P2977 über ein Schneecouloir an der linken Seite hinauf und später dann in 40 bis 45 Grad Neigung steil und brüchig hinauf zur Lücke. Der Abstieg auf der Ostseite verläuft dann ganz kurz im Schutt, bevor's dann sogleich in Schnee bzw. Firn wechselt - vorsicht hier auf den Bergschrund und die Spalten (diese sollte man schon im Abstieg vom Chammlijoch zum Chammlihoren-Südsporn gut studieren). Weiter dann via Chammlijoch, Iswändli runter zum Klausenpass
- Von der Chammlilücke steil und rutschig auf den Griessfirn und via Chammli-Alp 2054m auf markiertem Wanderweg zum Klausenpass
Wir wählten trotz "No-Go" im Plaisir Alpin Wandern (jedoch einer Beschreibung in der Führerliteratur) die 3. Variante über die ausgeaperte Spaltenzone nördlich der Chammlilücke. Gerade vorweg: Diese Variante mag - wenn alles klappt und wenn die Route bekannt ist - vielleicht schneller und bequemer sein, doch wirklich empfehlen können wir diesen Abstieg nicht. Einerseits besteht grosse Gefahr, auf dem ausgeaperten Gletscher auszurutschen (ein Absturz wäre die Folge davon) und andererseits besteht aktute Steinschlaggefahr - nicht nur durch weitere Seilschaften ausgelöst.
Wer wie wir die Route dennoch wählt, dem sei folgendes geraten: Von der Chammlilücke aus gesehen zuerst sanft hinunter nach links über die Spaltenzone traversieren. Vorsicht, auch ich hatte hier ein Bein in der Spalte, es geht schneller, als man denkt... Sobald das grosse und steile Firnfeld auf der linken Seite erscheint, diesem nach rechts hinunter folgen. Wenn jetzt alles geklappt hat, so kann man auf der rechten Seite über ein weiteres Firnfeld absteigen und wenig später dann ohne Steigeisen hinunten in die Ebene "düsen". Weiter sei gesagt, dass sich ein Ausweichen in den Schutt nicht lohnt, dieser hat eine fette Schicht Blankeis darunter und rutscht regelrecht unter den Steigeisen davon - besser also, man bleibt, auch wenn steil und nicht ungefährlich, im Firn und hat so mindestens einen sicheren Tritt. Thema Sicherung: No Chance! Weder Eisschrauben noch Zackenschlingen - einzig das kurze Seil mag hier helfen, wobei die Mitreissgefahr miteingerechnet werden sollte. Wer wie wir beim Firnfeld links aussen nicht nach rechts traversiert und so bis zu guter Letzt diesem hinuntersteigt, der kommt nicht darum herum, nach rechts auszuweichen und so wieder einen kurzen Gegenanstieg in Kauf zu nehmen. Je nach Wassermenge der Wasserfälle können auch hier noch weitere Schwierigkeiten dazukommen. Rechts angekommen, steigt man dann wie oben beschrieben hinunter.
Vom Griessfirn selbst ist nicht mehr viel zu sehen - eher gleicht die Gegend dort einem "Neverland" - eine Steinwüste par Excellance. Der richtige Weg "talauswärts" führt dem Bach entlang, welcher direkt richtung "Leiterli" fliesst. Folgt man diesem, so erreicht man etwa 200hm oberhalb des Leiterli den markierten Weg, welchen einem via Chammli-Alp zum Klausenpass führt.
Mein Vorschlag, wenn auch nicht selbst ausprobiert, jedoch beobachtet und auch empfohlen bekommen: Durch die Lücke bei P2977 und via Chammlijoch und Iswändli zurück zum Klausenpass.
Auch trotz Zeitdauer und trickreichem Abstieg - es war eine sehr schöne Tour auf einen längst gewünschten Gipfel. Danke

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