Es durfte wieder einmal das Schärhorn sein.
Ein Klassiker ab Klaussenpass, der im Gegensatz zum Clariden bedeutend weniger überlofen ist wenn die Passstrasse geöffnet ist. Etwas mehr Zeit muss man auch mitbringen da die Tour weitläufiger ist, dafür gibt es keinen Stau an den Ketten.
Schon vor fünf emsiges Treiben auf dem Klausenpass, Parkplätze hat es aber noch genug. Alle nehmen gleich den steilen Hang Richtung Clariden in Angriff, ich hab es da noch gemütlicher und laufe realiv flach über die Hütten bei Chamli auf den Griessfirn bei P2312. Von da an beginnt es nun zu steigen, wird immer steiler, den Gletscher hoch bis es zur Chammlilücke wieder abflacht. Einsam zieh ich meine Spur und geniesse den Tag. Schön hat es noch so viel Schnee, das verlängert die Skitourensaison wunderbar.
Der Aufstieg zum Chamlilücke ist zwar steil aber gut zu meistern, an einem Ort muss ich kurz die Ski über Felsgeröll tragen. Auf dem Joch lauf ich dann in der Sonne und mach mich dran den Gipfelhang zu besteigen. Nun kommen auch die ersten Tourer vom Chamlijoch her, auch sie mit dem Ziel Schärhorn. Bis hier gut tragende Schneedecke, unten etwas weich aber kein störendes einsinken. Auf dem Gletscher sogar hart, es ging grad ohne Harrscheisen. Der Gipfelhang ist von der Sonne schon weich, dafür gibt es eine gute Spur und die Harrscheisen werden hier ebenfalls nicht benötigt. Der Aufstieg ist schweisstreibend und der Gipfel rückt näher, das wenige Gewölk das am Morgen noch für schönes Morgenrot sorgte ist weg und der Tag gibt sein Bestes für eine tollen Skitourentag Ende der Saison. Ab dem Sattel wurde ich dann nochmals gefordert, ein eisiger Wind pfiff mir plötzlich um die Ohren, das T-Shirt war sofort zu wenig. Knapp unter dem Gipfel dann das Skidepot und in gutem Trittschnee auf den Gipfel. Oben noch eine kurze aber luftige Gratquerung und ich stand da, beim schönen Gipfelkreuz. Nun ist Zeit zum schauen und geniessen und im Wissen dass die Skisaison langsam und sicher zu Ende geht die Eine oder andere Tour nochmals im Kopf Revue passieren zu lassen. Allen vorn der Tödi welcher von hier wunderbar zu betrachten ist.
Für die Abfahrt wählte ich dann den Weg über das Chamlijoch, die klassische Rundtour eben. Die Abfahrt war im weichen Schnee dann sehr gut zu fahren und ich konnte in einigen Schwüngen meine Spuren wie im Bilderbuch in den Schnee ziehen. Am südlichen Ende des Chamlihoren die Felle drauf und schön bedächtig zum Joch aufsteigen. Ich war zeitig dran, meine Vorläufer haben eine schöne Spur hingelegt, so konnte ich das tun was ich sehr gern mache, in schöner Bergwelt einsam laufen. Sich aus eigener Kraft vorwärts bewegen und die grandiosen Eindrücke auf mich zu einwirken zu lassen.
Schön.
Ab dem Chamlijoch dann emsiges Treiben der Claridenbesteiger. Dank Nordhang war der Schnee nicht so stark aufgeweicht wie am Schärhorngipfel und die Tourer haben eine gute Piste hingelegt. Diese Offerte nahm ich natürlich gerne an, genoss die Abfahrt in vollen Zügen mit vielen Schwüngen bis kurz vor dem Pass. An einer aperen Stelle die Ski ausziehen auf das warme Gras liegen und die Sonne auf den Pelz brennen lassen.
So guet.
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