Gross Schärhorn 3295

Dank meiner mittlerweile bewährten Kombination von einem Glas Rotwein, gefolgt eines Chrüters, dazu eine leichte Schlaftablette und Oropax, erhielt ich genau die Stunden Schlaf welche der folgende Tag abverlangte.

So standen wir, früher als vereinbart, frisch und munter vor der Planurahütte bereit zum Abmarsch. In einem weiten Nordwestbogen Richtung südlichstem Punkt des Chammlihoren überquerten wir den spaltenreichen Hüfifirn bis zur Chammlilücke P2854. Beim Übergang von Firn in Geröll bei P2941, blieben zwei unserer Gruppe zurück und warteten. Dieser lose, schifrige Untergrund war so gar nicht nach meinem Geschmack und mit den Steigeisen für die Fussgelenke alles andere als ein Vergnügen. So war ich entzückt und mit etwas Verschnaufung über den Grat, bereits über der dreitausender Marke, zu queren. Ein letztes steiles Schneefeld bezwungen, machten wir ein Steigeisen- und Pickeldepot.

In einfacher Grad I Kletterei bestiegen wir die letzten Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz des Grossen Schärhorns mit einer bombastischen Aussicht - WOW was für ein ON-TOP-GEFÜHL!!! Einige Stunden hätten nicht ausgereicht um sich ab diesen Blicken satt zu sehen. Relativ zügig entschloss sich Jürg für den Abstieg. Aus Gründen der starken Sonneneinstrahlung im steilen Schneefeld, hielten wir unsere Mittagspause nach der Gradquerung windgeschützt hinter einer Meterhohen Schneewechte.

Die Zwei wartenden Kameraden aufgeseilt, ging es von der Chammlilücke wieder südlich um das Chammlihoren mit Gegenauftieg zum Chammlijoch. Nach dem Abstieg über das Iswändli galt es die Steigeisen und den Klettergurt definitiv im Rucksack zu verstauen. Eine letzte Rast auf den aufgewärmten Felsen wurde genossen bis der lange Abstieg zum Ausgangspunkt - dem Klausenpass folgte.

Mit doch etwas müderen Beinen, verabschiedeten wir uns nach einem durstlöschenden Getränk auf der Passhöhe. Zwei tolle Tourentage waren zu Ende. Für Lisbeth und mich ein gelungener Auftackt auf das Kommende ;-)....

Fazit:
Beide Gipfelziele, ob Clariden oder Gross Schärhorn, können an einem Tag bestiegen werden. Doch lohnt es sich, schon ab der wunderschönen Gegend, dies in zwei Tagen vollends zu geniessen. Ein herzliches Dankeschön an die Tourenleitung Jürg und Hans!