im Schnee via Wasserfallweg zum Napf - leider ohne Eisfälle


Publiziert von Felix , 12. Dezember 2020 um 19:59. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum: 8 Dezember 2020
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   Napf   CH-LU 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 470 m
Abstieg: 470 m
Strecke:Parkplatz Änziwald - Fluehütte - P. 1048 - Eisfallweg Änziwigger - HP-Alperosewäg - P. 1358, Hengst Südwest - Napf - Fluehütte - Parkplatz Änziwald
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Willisau - Hergiswil und Hübeli zum Parkplatz Änziwald
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW via Hübeli - (Hergiswil) - Kreuzstiegen - Hofstatt - Flühlen und Eriswil nach Wyssachen
Kartennummer:1149 - Wolhusen

Die anhaltend relativ tiefen (allerdings doch zu wenig eisigen) Temperaturen verleiten uns, endlich wieder mal auf dem  Napf - Eisfall-Weg zum Napf aufzusteigen. Nach längerer Fahrt durchs mittelländische Nebelmeer finden wir uns bereits beim Startpunkt auf dem Parkplatz Änziwald unter einem blauem Himmelsdach zum Start ein.

 

Die teils bereits leicht vereisten Zustiegswege (und die nachfolgenden Etappen) bewegen uns, bereits hier die Steigeisen zu montieren; leichthin wandern wir an der Fluehütte vorbei zum Abzweig zum verschneiten Bachbett der Änziwigger. Über das verschneite breite Geröllfeld des Baches erreichen wir die erste Schlüsselstelle bei P. 1048.

Sie - wie auch zwei weitere, vergleichbare Verhältnisse aufweisende - stellen die Knacknüsse der diesjährigen Begehung dar (vor einer vierten müssen wir den Rückzug antreten). Die wenig üppige Schneepracht sowie die fehlende Vereisung der Änziwigger lassen die schmalen, steilen und abschüssigen (zwar nur kurzen) Passagen am kaum griffigen und nassen Nagelfluhgestein zur Herausforderung und Lotterie werden - schaffen wir die kurzen Aufstiege, oder rutschen wir in den teils halbmetertiefen Bachlauf ab? (vergleiche die Fotodokumentationen - wie auch bei der Passage des Schneerutsches)

So verdient der Eisfallweg heute seinen Namen nicht, bietet jedoch Spannung und eine ausnehmend urtümliche Landschaft; so durchmessen wir (bis auf eine ältere Spur) unberührte, urige Geländekammern im engen Bachgraben - und weichen bei der zu hohen Felsbarriere aus in den Steilhang am rechten Bachufer.

 

Im tieferen Schnee stapfen wir hoch zum knapp ersichtlichen Trassee des HP-Alperosewägs; diesem folgen wir bis nach der Bachquerung und schalten kurz danach eine kurze Rast ein, um hier die fantastischen Hochblicke zu den Flühen von Hengst, welche in ihren obersten Bereichen von der Sonne angestrahlt werden, zu bewundern - Bilder von eindringlicher Schönheit ergeben sich …

Unter den steil aufragenden Flühen von Hängst Südwest marschieren wir durch die Schneeauflage zur kurz leicht rutschigen Aufstiegspassage zu Grat (welcher sich Richtung P. 1048 hinunterzieht).

 

Nach wie vor, seit Anbeginn unserer Tour, sind wir im Schatten der wilden Napfflüe unterwegs, und streben nun am oft sehr steilen (nicht immer ersichtlichen) verschneiten Gratpfädlein (mit etwelchen bis 40° Hangneigung aufweisenden Abschnitten) aufwärts. Dabei passieren wir den bekannten (auch namensgebenden Alpenrosenstrauch) und können gelegentlich schöne Ausblicke hinüber zum Hängst gewinnen. Endlich schimmert im finalen Anstieg leichtes Sonnenlicht durch; bald ist der Durch-und Übergang zur offenen Fläche von Hängst Südwest geschafft: eine herrliche, in der Sonne glänzende Erhebung (nur von Hasenspuren gekennzeichnet) begrüsst uns hier.

 

Wir ziehen nach Bewunderung der feinen Ausblicke in den Süden doch gleich weiter, hinunter zum WW, und auf diesem hoch auf bekannter Route bis zum Napf. Nach der obligaten, geschätzten Fernsicht (sofern dies die Wetterverhältnisse - so wie heute zulassen) wechseln wir hinüber zur Dependance, zum Massenlager, des Hotels - hier ist heute einzig (Mr) Finnley anwesend. Es ist beinahe schon üblich, dass wir hier den Fütterungshalt für die neu anwesende rote Katze (und die heute abwesende Prinzessin Black) einlegen. Nicht nur das Röteli, sondern auch wir werden verpflegt - alle verweilen wir während des gemütlichen Beisammenseins länger.

 

Wir behalten (wie im Aufstieg) die Steigeisen für den Abstieg auf dem Beginn des Normalzustieges an; sie leisten gute Dienste. Rasch leitet mich Ursula auf den, wie sie sagt, jeweils von Hans Prosl bevorzugt begangenen Alternativweg - zu seinem Gedenken ist unsere eben begangene Aufstiegsroute eben als HP-Alperosewäg bezeichnet …

Vergleichbar steil, leicht ruppig und mit mehr Schnee gefüllt, steigen wir auf diesem Pfadtrassee ab bis zur Einmündung in den WW nach der Querung der Rinne der hier entspringenden Rinne Luthern auf 1300 m.

Im nach wie vor steilen Zickzack führt der WW zu leicht moderateren Abschnitten, bevor wir auf 1139m von diesem abbiegen. Ein nicht mehr ausgeschilderter, unmarkierter, doch gut erkennbarer, wohl oft begangener Weg leitet nun im oft auch bis 40° (kurz auch mehr) steilen Hang gut angelegt, zuletzt über eine kurze Nagelfluhstufe hinunter zur Einmündung in unsere vormittags gewählte Begehung des urigen Bachlaufs der Änziwigger.

An der Fluehütte vorbei kehren wir, bei nun bewölktem Himmel, zurück zu unserem Startpunkt Parkplatz Änziwald.

 

2 h 25 min (inkl. ¼ h Pause)

 

¾ h


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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TLU89 hat gesagt: Abstieg
Gesendet am 19. August 2021 um 07:50
Hallo Zusammen,
toller Tourenbeschrieb und schöne Fotos :-)
Ich kenne mich im Napfgebiet eigentlich sehr gut aus, jedoch ergibt sich mir die Abstiegsroute nicht ganz? Wo seid ihr vom Gipfel genau runter? Den Schlussteil zur Fluhhütte kenne ich.
Danke und Gruss :-)

Felix hat gesagt: RE:Abstieg
Gesendet am 23. März 2022 um 21:01
unser Abstieg verläuft erst direkter, auf schwacher Spur hinunter bis zum Quellgebiet der Luthern, danach auf dem offiziellen WW weiter bis zum Abzweig auf ca. 1140 m des (auf der LK) nur schwarz eingetragenen Steigleins hinunter zur Fluehütte.

Gruss, Felix


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