Piz Curvér 2971,8m


Publiziert von Sputnik Pro , 26. November 2020 um 20:39.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:25 November 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2020 m
Abstieg: 2020 m
Strecke:26½ km (total)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Chur mit der Bahn nach Thusis. Von dort mit dem Bus nach Pignia Station Bogn.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Analog Zufahrt zum Ausgangspunkt.
Unterkunftmöglichkeiten:Keine unterwegs, entweder Biwak oberhalb Bavugls (gute Plätze mit Wasser auch Bächen auf etwa 2070m) oder Wanderschutzhütte (ausser Tisch und Bank nichts vorhanden) bei P.2138m am Weg zur Alp Neaza.
Kartennummer:LKS 1:25000 Andeer (Nr.1235)

NICHT GANZ EIN DREITAUSENDER - DENNOCH EINE TRAUMTOUR.

Vor einer Woche als ich den Piz Timun bestieg fiel mir der formschöne Piz Curvér auf. Dieser stand zwar irgendwo im hinteren Bereich meiner Gipfelwunschliste, doch bei den überaus guten Bedingungen für Ende November in der Region war ich mit sicher diesen Berg zu besuchen. Da die Tage kurz sind und 2000 Höhenmeter Aufstieg zu bewältigen sind, plante ich die Bergwanderung in zwei Tagen mit einem Zeltbiwak auf halber Strecke. Die Schneeschuhe blieben zu Hause wegen dem südseitigen Aufstieg, sogar die Steigeisen brauchte ich nicht da ich im Gipfelbereich, sofern nicht aper, grösstenteils bequemen Trittschnee antraf.

Allgemeines zum Piz Curvér

Der Piz Curvér ist ein 2971,8m hoher Berg östlich von Pignia westlich von Riom-Parsonz und Salouf im Kanton Graubünden. Er bildet das Südende eines lang gestreckten, breiten und gegen die Spitze hin schärfer werdenden Schuttgrates, er trennt das Oberhalbstein im Osten vom Schams im Westen.. Auf demselben Schuttgrat befinden sich westlich der Curvér Pintg da Neaza (2720,8m) und am besagten langen Nordgrat der Curvér Pintg da Taspegn (2730,6m). Die Berggruppe gehört zu den Oberhalbsteiner Alpen von denen der Piz Curvér mit einer Schartenhöhe von 455mH einer der selbstständigsten Gipfel ist. Der nächst höhere Berg ist im Süden der 8,2km entfernte Piz Grisch (3062,0m). Erstmals wurde der Berg nachweislich am 1.7.1843 durch Johann Wilhelm Fortunat Coas bestiegen, wurde aber wahrscheinlich schon früher durch Jäger besucht. Zwei gleich schwierige alpine Wanderrouten (Schwierigkeit T3) führen auf den Berg, der Normalweg über den Osthang und Nordgrat sowie der Nordwestgrat von der Alp Neaza her. Schwieriger ist der Südgrat welcher eine kaum begangene Klettertour (ZS) ist. Im Winter wird der Berg eher spärlich besucht (Skischwierigkeit S).

Die Tour

TAG 1 (24.11.): Kurz vor 10 Uhr begann ich mit dem Aufstieg von der Bushaltestelle Pignia Bogn (955m) zur Alp Bavugls (1940m). Zuerst gin es einem Bach entlang zum etwa hundert Meter höher gelegnene Dorf Pignia und bald darauf in den schattigen Bergwald. Dort beutzte ich an Stelle des Bergwanderweges das Strässchen, erstens ist dieses kaum länger als der Wanderweg und zweitens konnte ich mit dem schweren Rucksack stets im gleichen Tempo laufen. In unzähligen Kehren ging es ohne grosse Aussicht etwas eintönig bergauf bis zur Lichtung Selvanera (1760m) wo ich erstmals den Piz Curvér erblickte. Danach folgte nochmals Wald bis ich endlich an der Sonne auf der malerischn Alp Bavugls stand. Eigentlich plante ich hier das Zelt aufzustellen, doch etwas weiter oben schien es bessere Plätze zu haben in der Sonne auf Alpweiden. So wanderte ich noch höher bis 2070m bei der Alphütte Plattascha wo ich meinen perfekten Nachtlagerplatz neben einer Quelle auf einem kleinen ebenen Rasenstück fand.Es war nun halb Zwei Uhr und während ich das Zelt aufstellte köchelte schon die Suppe. Ich genoss die Sonnenstrahlen, kochte noch das Abendessen und warmen Tee für den Gipfeltag. Nach Sonnenuntergang wurde es rasch kühl und ich verzog mich für die sehr lange Nacht im Zelt.

TAG 2 (25.11.): Um 6 Uhr morgens brach ich auf und gelangte auf einem Fahrsträsschen in einer halben Stunde zu den Alphütten Neaza (2229m). Dort zweigt ein steilerer Fahrweg ab bis er beim P.2298m an einem Bach endet. Hier frühstückte ich kurz vor dem Aufstieg in die etwa 2670m hohe Lücke östlich vom Felsgipfel Curvér Pintg da Neaza. Bis auf die zwei kleinere Ebenen, die erste ist Plan las Turs auf 2500m, die Zweite unterhalb der Lücke, stieg ich meistens ohne Schneeberührung auf.Während des Aufstiegs wurde es Tag und etliche Gipfel zeigten sich in den schönsten Farbtönen. Nach zwei Stunden war ich schliesslich in der Lücke und vor mir stand der 200m hohe Nordwestgrat. Im unteren, etwas fesigen Teil konnte ich meistens um die Felsküpfe auf guten Trittschnee hochsteigen und brauchte nur einmal die Hände für einige Meter leichte Kletterei. Danach folgte ein flacheres, meist vom Schnee abgeblasenes Teilstück wo der Sommerweg hervorkam. Schlisslich wurde es nochmals steiler zum Gipfel hin mit perfektem Trittschnee. Am Gipfel stand ich nun endlich in der Sonne, die aber bei einem eisigen Wind nicht so richtig wärmen wollte. Nach 20 Minuten machte ich mich schon wieder auf den Rückweg. Der Abstieg ging zügig von sich und so war ich um halb elf schon wieder beim Zelt. Ich packte alles zusammen und benötigte für den langweiligen Talabstieg durch den ewigs langen Bergwald lediglich zwei Stunden.

Tour im Alleingang.

Genaue Route: Siehe beigelegte Karte.

Tourengänger: Sputnik


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