Mit alten Freunden in der Frränggischn, oder: Erkundungen rund ums Aufseßtal
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Wenn der Herbst anklopft, ist's in der Fränggischn (Fränkischen Schweiz) besonders schön. Ich weilte im Oktober mal wieder in der alten Heimat Oberfranken und so ging es mit ebenso alten Freunden auf eine schöne Runde durchs Aufseßtal und zu ein paar waldigen Felsen dort in den Talhängen. Neben den prominent-freistehenden Felstürmen in der Fränkischen Schweiz, die gerne von Sportkletterern erkraxelt werden, stehen (ähnlich wie bei Felsgruppen aus Granit im Schwarzwald oder aus Buntsandstein im Pfälzer Wald) in der Fränkischen ebenfalls noch so einige schöne Felsschiffe aus Dolomit a weng verschdeggt im Wold drinna.
Mit diesem Wissen (und etwas ins Blaue hinein) legte ich uns eine Tour zurecht, die uns zunächst durchs schöne Tal der Aufseß führen würde und dann auch mal abseits von den Wegen durchs Unterholz auf vermutlich/hoffentlich schöne Felsgruppen rauf, die wiederum sich auf der topgraphischen Karte als auch der Open Street Map andeuteten, ohne als solche gekennzeichnet zu sein. Denn soviel wusste ich von früheren Ausflügen noch: eigentlich gibt es in der Fränkischen entlang der Täler mehr Felsiges, als in Wanderführern oder Karten überhaupt markiert oder benannt ist. Und noch etwas machte diese Tour besonders: als Revival-Idee in Anlehnung an unsere gemeinsamen Wanderungen als Kinder haben wir in den Rucksack noch Gaskocher und das superleckere Dosengericht "Mexikotopf" gepackt (als wir klein waren, hieß es "Feurzauber Texas"). Gibt es also unter anderem Namen immer noch und schmeckt noch recht ähnlich. Weil wir zwischenzeitlich schon erwachsen geworden sind, wurden in den Rucksack aa nuch a boor Fläschla Bier gelegt (natürlich von hiesigen Brauereien, die Region ist berühmt für ihre Biervielfalt).
Als Soundtrack für Anfahrt, Rückfahrt oder zum Betrachten der Bilder hier empfehlen wir Lookin' Out My Backdoor von Creedence Clearwater Revival (die wir als Jungs schon mochten).
Der Jörch, der Matze und der Schubi starten also an einem trüben Sonntagmorgen im verschlafenen Wüstenstein. Vom Wanderparkplatz zunächst direkt über das Flüßchen Aufseß und hoch zur malerisch gelegenen Dorfkirche. Von ihrem Vorplatz aus hat man einen ersten schönen Blick übers Tal. Wir wenden uns dort dann nach Südosten und wandern durch Feld, Flur und Wald wieder runter zur Aufseß, wo wir Fischzucht-Teiche passieren und erneut das Flüßlein queren. Auf markiertem Weg nun südwärts immer entlang der Aufseß durch ihr liebliches Tal, das von den vielen Laubbäumen herbstlich gefärbt ist. Entlang des Wegs und am Hang gegenüber tauchen die ersten Felsen aus dem für den Jura typischen Dolomit-Gestein auf. Die Aufseß mäandert gemütlich durch Wiesen und Gebüsch.
An einer Schutzhütte mit dem schönen Namen "Brotzeithütte" machen wir zwar keine Brotzeit, gönnen uns zur Stärkung jedoch flüssiges Brot: ein ungespundetes Lager aus dem Rucksack. Weiter geht es südöstlich, immer dem Tal folgend. Wir entdecken an einem Wegweiser, dass das beliebte Ausflugslokal Kuchenmühle gar nimmer weit weg ist. Das klingt verlockend, und obwohl wir ja eine Mahlzeit im Rucksack dabei haben, beschliessen wir, unsere Tour spontan dorthin zu erweitern. Es hat sich gelohnt, denn die dortige Räucherforelle ist ein rechter Traum. Da ich als nächstes eh ein paar weglose Erkundungen für die Tour eingeplant hatte, werden wir die zusätzlichen Kalorien bestimmt schnell wieder verarbeitet haben, so der Plan.
Von unserer Einkehr nun wieder ca 300 m des gleichen Wegs zurück und dann weglos rechts in den Wald hoch (auf Open Street Map ist hier ein Pfad eingezeichnet, der aber nimmer sichtbar war). Wir nehmen uns die ersten Fels-Besteigung vor. Die geht von der Hangseite ja immer am bequemsten und bald schon haben wir unseren ersten namenlosen (und zugemoosten) Felsen erklommen. Die erhoffte Aussicht aufs Tal bleibt jedoch aus, alles ist zugewaldet. Worscht, sind ja noch genügend Felsen auf der Tour. Also auf dem kurzen Gratstück zurück und weiter. Erst weglos, dann auf einem Wirtschaftsweg, der uns bald an den Waldrand führt, wo wir einen schönen Blick auf weidende Pferde haben. Wir tauchen wieder in den Wald ein und gehen in Richtung einer Senke darin herab. Dabei passieren wir (wie erhofft) einige größere Felsgruppen, die natürlich von oben erkundet werden wollen. Wie Schiffe aus Dolomit liegen sie in den lichten Laubwald eingebettet. Auf alle konnten wir recht problemlos rustikal und ohne Kraxelei kommen und hatten dabei schöne "Tiefblicke", leider halt nur waldige. Auch beim bisher beeindruckend dicksten Felsschiff weiter unten beschliessen der Matze und ich, mal hochzusteigen, diesmal von ganz unten. Das geht durch zwei Rinnen auf der Nordseite mit Hilfe der Hände ganz ordentlich, wir wühlen uns wacker durch Laub und Geäst und kraxeln über bemoosten Dolomit. Oben angekommen kann man auf diesem Felstrumm ebenfalls ein kurzes Gratstück nach vorn laufen und hat links und rechts in den Wald runter erneut kleine Tiefblicke von vllt. 20 Metern.
Wieder herabgestiegen und kurz dem Wald-Tal westlich folgend, dann rechts in den Hang hoch, nördlich, zu einem weiteren (namenlosen) Felsen. Der ist mal nicht ganz so zugewaldet und zwischen den Bäumen sehen wir das Aufseßtal unter uns. Ein schöner Ort und eine nahe Felswand schaut nach dem perfekten Plätzla für eine erneute Pause aus. Wir sind nun hungrig genug für eine zweite Mahlzeit und der Gaskocher wird angeworfen (bedenkenlos Dank des feuchten Waldbodens). Der "Feuertopf Texas" köchelt bald und wir holen schonmal die ergänzende Flüssignahrung aus dem Rucksack, diesmal ist es ein süffiges Helles vom Mahrs Bräu. Passenderweise kommt grad in dem Moment die Sonne raus. Feuertopf und Helles munden vorzüglich, dazu wird fränkisches Holzofen-Brot gereicht. Su lässd sichs ausholdn.
Nun kurz ostwärts und wieder nördlich. Wir verlassen den Wald und gehen über die Felder. Eine der typischen Karst-Hochflächen in der Fränkischen, mit trockenen Böden und vielen Steinen im Acker. Unterwegs beobachten wir lange einen Turmfalken, der im Himmel steht und nach Beute Ausschau hält. Das Dorf Seelig wird passiert, dann weiter nördlich durch Flur und Wald. Zwischendurch wendet sich unsere Tour nach Westen, taucht erneut in den Wald ein und wir suchen darin den letzten Fels auf unserer Route. Leider ist auch er recht zugewuchert. Nun kurz durch den Waldhang herab abgekürzt und über einen aufgelassenen Forstweg ein bissel umständlich runter zum markierten Wanderweg im Aufseßtal. Dessen restliches Stück nordwärts bis Wüstenstein haben wir auf dem Hinweg noch nicht gelaufen, was wir nun nachholen. Eben und bequem führt es der Weg, begleitet von der Aufseß, zurück zum Startpunkt unserer Wanderung.
Mit auf Tour: Jörch und Matze.
Fazit: eine erlebnisreiche Runde in bester Gesellschaft, inklusive wegloser Mini-Abenteuer, gemütlicher Einkehr und einer sogar noch gemütlicheren Mahlzeit im Wald. Schee wors!
Mit diesem Wissen (und etwas ins Blaue hinein) legte ich uns eine Tour zurecht, die uns zunächst durchs schöne Tal der Aufseß führen würde und dann auch mal abseits von den Wegen durchs Unterholz auf vermutlich/hoffentlich schöne Felsgruppen rauf, die wiederum sich auf der topgraphischen Karte als auch der Open Street Map andeuteten, ohne als solche gekennzeichnet zu sein. Denn soviel wusste ich von früheren Ausflügen noch: eigentlich gibt es in der Fränkischen entlang der Täler mehr Felsiges, als in Wanderführern oder Karten überhaupt markiert oder benannt ist. Und noch etwas machte diese Tour besonders: als Revival-Idee in Anlehnung an unsere gemeinsamen Wanderungen als Kinder haben wir in den Rucksack noch Gaskocher und das superleckere Dosengericht "Mexikotopf" gepackt (als wir klein waren, hieß es "Feurzauber Texas"). Gibt es also unter anderem Namen immer noch und schmeckt noch recht ähnlich. Weil wir zwischenzeitlich schon erwachsen geworden sind, wurden in den Rucksack aa nuch a boor Fläschla Bier gelegt (natürlich von hiesigen Brauereien, die Region ist berühmt für ihre Biervielfalt).
Als Soundtrack für Anfahrt, Rückfahrt oder zum Betrachten der Bilder hier empfehlen wir Lookin' Out My Backdoor von Creedence Clearwater Revival (die wir als Jungs schon mochten).
Der Jörch, der Matze und der Schubi starten also an einem trüben Sonntagmorgen im verschlafenen Wüstenstein. Vom Wanderparkplatz zunächst direkt über das Flüßchen Aufseß und hoch zur malerisch gelegenen Dorfkirche. Von ihrem Vorplatz aus hat man einen ersten schönen Blick übers Tal. Wir wenden uns dort dann nach Südosten und wandern durch Feld, Flur und Wald wieder runter zur Aufseß, wo wir Fischzucht-Teiche passieren und erneut das Flüßlein queren. Auf markiertem Weg nun südwärts immer entlang der Aufseß durch ihr liebliches Tal, das von den vielen Laubbäumen herbstlich gefärbt ist. Entlang des Wegs und am Hang gegenüber tauchen die ersten Felsen aus dem für den Jura typischen Dolomit-Gestein auf. Die Aufseß mäandert gemütlich durch Wiesen und Gebüsch.
An einer Schutzhütte mit dem schönen Namen "Brotzeithütte" machen wir zwar keine Brotzeit, gönnen uns zur Stärkung jedoch flüssiges Brot: ein ungespundetes Lager aus dem Rucksack. Weiter geht es südöstlich, immer dem Tal folgend. Wir entdecken an einem Wegweiser, dass das beliebte Ausflugslokal Kuchenmühle gar nimmer weit weg ist. Das klingt verlockend, und obwohl wir ja eine Mahlzeit im Rucksack dabei haben, beschliessen wir, unsere Tour spontan dorthin zu erweitern. Es hat sich gelohnt, denn die dortige Räucherforelle ist ein rechter Traum. Da ich als nächstes eh ein paar weglose Erkundungen für die Tour eingeplant hatte, werden wir die zusätzlichen Kalorien bestimmt schnell wieder verarbeitet haben, so der Plan.
Von unserer Einkehr nun wieder ca 300 m des gleichen Wegs zurück und dann weglos rechts in den Wald hoch (auf Open Street Map ist hier ein Pfad eingezeichnet, der aber nimmer sichtbar war). Wir nehmen uns die ersten Fels-Besteigung vor. Die geht von der Hangseite ja immer am bequemsten und bald schon haben wir unseren ersten namenlosen (und zugemoosten) Felsen erklommen. Die erhoffte Aussicht aufs Tal bleibt jedoch aus, alles ist zugewaldet. Worscht, sind ja noch genügend Felsen auf der Tour. Also auf dem kurzen Gratstück zurück und weiter. Erst weglos, dann auf einem Wirtschaftsweg, der uns bald an den Waldrand führt, wo wir einen schönen Blick auf weidende Pferde haben. Wir tauchen wieder in den Wald ein und gehen in Richtung einer Senke darin herab. Dabei passieren wir (wie erhofft) einige größere Felsgruppen, die natürlich von oben erkundet werden wollen. Wie Schiffe aus Dolomit liegen sie in den lichten Laubwald eingebettet. Auf alle konnten wir recht problemlos rustikal und ohne Kraxelei kommen und hatten dabei schöne "Tiefblicke", leider halt nur waldige. Auch beim bisher beeindruckend dicksten Felsschiff weiter unten beschliessen der Matze und ich, mal hochzusteigen, diesmal von ganz unten. Das geht durch zwei Rinnen auf der Nordseite mit Hilfe der Hände ganz ordentlich, wir wühlen uns wacker durch Laub und Geäst und kraxeln über bemoosten Dolomit. Oben angekommen kann man auf diesem Felstrumm ebenfalls ein kurzes Gratstück nach vorn laufen und hat links und rechts in den Wald runter erneut kleine Tiefblicke von vllt. 20 Metern.
Wieder herabgestiegen und kurz dem Wald-Tal westlich folgend, dann rechts in den Hang hoch, nördlich, zu einem weiteren (namenlosen) Felsen. Der ist mal nicht ganz so zugewaldet und zwischen den Bäumen sehen wir das Aufseßtal unter uns. Ein schöner Ort und eine nahe Felswand schaut nach dem perfekten Plätzla für eine erneute Pause aus. Wir sind nun hungrig genug für eine zweite Mahlzeit und der Gaskocher wird angeworfen (bedenkenlos Dank des feuchten Waldbodens). Der "Feuertopf Texas" köchelt bald und wir holen schonmal die ergänzende Flüssignahrung aus dem Rucksack, diesmal ist es ein süffiges Helles vom Mahrs Bräu. Passenderweise kommt grad in dem Moment die Sonne raus. Feuertopf und Helles munden vorzüglich, dazu wird fränkisches Holzofen-Brot gereicht. Su lässd sichs ausholdn.
Nun kurz ostwärts und wieder nördlich. Wir verlassen den Wald und gehen über die Felder. Eine der typischen Karst-Hochflächen in der Fränkischen, mit trockenen Böden und vielen Steinen im Acker. Unterwegs beobachten wir lange einen Turmfalken, der im Himmel steht und nach Beute Ausschau hält. Das Dorf Seelig wird passiert, dann weiter nördlich durch Flur und Wald. Zwischendurch wendet sich unsere Tour nach Westen, taucht erneut in den Wald ein und wir suchen darin den letzten Fels auf unserer Route. Leider ist auch er recht zugewuchert. Nun kurz durch den Waldhang herab abgekürzt und über einen aufgelassenen Forstweg ein bissel umständlich runter zum markierten Wanderweg im Aufseßtal. Dessen restliches Stück nordwärts bis Wüstenstein haben wir auf dem Hinweg noch nicht gelaufen, was wir nun nachholen. Eben und bequem führt es der Weg, begleitet von der Aufseß, zurück zum Startpunkt unserer Wanderung.
Mit auf Tour: Jörch und Matze.
Fazit: eine erlebnisreiche Runde in bester Gesellschaft, inklusive wegloser Mini-Abenteuer, gemütlicher Einkehr und einer sogar noch gemütlicheren Mahlzeit im Wald. Schee wors!
Tourengänger:
Schubi

Communities: Photographie, Unbekannte Touren
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (4)