Zwischen Waischenfeld und Aufseß - der lange Weg zum guten Bier


Publiziert von klemi74 , 2. Mai 2017 um 14:14.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Fränkische Alb
Tour Datum:30 April 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 9:45
Aufstieg: 220 m
Abstieg: 220 m
Strecke:31km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rabeneck; die Ansammlung einiger Häuser liegt direkt im Wiesenttal zwischen Beringersmühle und Waischenfeld
Unterkunftmöglichkeiten:In den meisten Orten am Weg vorhanden, an Wochenenden unter Umständen gut belegt.

Die kleine Gemeinde Aufseß in der Fränkischen Schweiz steht im Guiness-Buch der Rekorde: Vier Brauereien bei bloß knapp mehr als 1.400 Einwohnern stellen einen Weltrekord dar. Die auf die zur Gemeinde gehörenden Dörfer verteilten Brauereien werden natürlich auch durch einen gepflegten Wanderweg miteinander verbunden... Ich habe mich aber für eine lange Runde durch Wiesent- und Aufseßtal entschieden, da liegen immerhin drei der Aufseßer Brauereien am Wegrand, dazu noch eine in Breitenlesau und eine in Waischenfeld.

Der Genuss will aber erstmal hart verdient werden! Von der Unterkunft aus folge ich dem Lauf der Wiesent, einem meist nur recht träge dahinfließenden, klaren Flüsschen. Der Weg verläuft immer auf der linken Seite des Tales, neben dem Weg steigen steile, oft felsdurchsetzte Hänge an. Jenseits der ebenen, grasigen Talsohle schaut das Gelände genauso aus, leider hat es auch eine Straße, die am Wochenende bei Motorradfahrern extrem beliebt ist. Nach einer guten halben Stunde bei den wenigen Anwesen von Doos mündet die Aufseß in die Wiesent, ich folge dieser nun flussaufwärts.
An sich ist das Aufseßtal dem Wiesenttal sehr ähnlich, da es aber keine durchgehende talnahe Straße gibt, gefällt es mir hier noch etwas besser. Der das Tal begleitende Weg ist nur recht schmal, erst ab der Ortschaft Wüstenstein ist man ab und an auch auf breiten Wirtschaftswegen unterwegs und nach Draisendorf verlässt die Route dann auch kurzzeitig mal den Talboden. Verlaufen kann man sich auf dem Weg bis Aufseß eigentlich nicht, und so kommt man nach 15km Strecke endlich in Aufseß an - dort ist die Hälfte der Strecke fast schon geschafft, allerdings erst ein Viertel der Zeit.

In Aufseß wartet endlich die erste Brauerei, die dazugehörige Wirtschaft ist aufgrund der relativ frühen Uhrzeit (11:30h) noch nicht ganz gefüllt, die Halbe schmeckt - ich bin ja schon ein gutes Stück unterwegs - natürlich trotzdem. Da der Weg noch lang ist, nehme ich mir aber nicht gar so viel Zeit und gehe bald weiter. Gegenüber der Wirtschaft ist schon der "Brauereienweg" beschildert, der die vier Brauhäuser der Ortsteile miteinander verbindet. Diesem Weg folge ich durch das Dorf spürbar bergauf, bis die freien Hochflächen der Alb erreicht sind. Zum Weiler Heckenhof mit der Wirtschaft Kathi-Bräu ist es nicht mehr weit, der Parkplatz ist wie jeden Sonntag gut mit Motorrädern gefüllt. Auch drinnen geht's ziemlich zu, im großen Biergarten ist aber noch einiges an Platz vorhanden.
Auch hier gibt's genau ein Bier. Danach folge ich wieder dem Brauereienweg in Richtung Hochstahl. Markierungen sind in diesem Abschnitt eigentlich überflüssig, einfach der Menge folgen. In Hochstahl steht die Brauerei Reichold, hier hat es nicht ganz so viel Platz wie an den anderen Biergärten, dementsprechend voll ist es.
Irgendwo dazugequetscht gab es das nächste Bier, im Anschluss stehen die ca. 3km nach Breitenlesau an. Man hat wohl mehrere Möglichkeiten, um dorthin zu kommen. Am einfachsten ist es, ein paar hundert Meter zurück in Richtung Heckenhof zu gehen und dann den Schildern zu folgen - die Strecke über Zochenreuth ist in der Karte allerdings nicht bzw. erst ab Zochenreuth als Wanderweg eingezeichnet.

In Breitenlesau beim Gasthof Krug ist der Teufel los, das dortige Bier ist aber auch gut... Jetzt muss auch ein Mittagessen sein, deshalb gönne ich mir auch noch eine zweite Halbe, es ist ja nicht nur das Helle gut. Da mir hier auch noch die Verwandtschaft über den Weg läuft, dauert die Pause länger...
Irgendwann raffe ich mich aber doch auf und marschiere gen Waischenfeld. Der Weg ist zunächst wenig interessant, erst im Wald wird aus dem gepflasterten Weg ein zumindest etwas kleinerer. Der führt hinab ins Wiesenttal, wo ich ein paar Minuten später in Waischenfeld ankomme. Hier gäbe es auch eine Brauerei, ich muss aber nicht unbedingt noch ein Bier trinke und gehe so nur durch den Ort durch. Nach einer halben Stunde Marsch entlang der Wiesent komme ich kurz vor 19:00h an der Unterkunft an, gerade noch rechtzeitig, weil die Küche recht früh schließt. Zum Abendessen trinke ich... ...genau, a Spezi!

Fazit:
Weitgehend flache Runde, dadurch ist sie trotz ihrer Länge nur wenig anstrengend. Während die erste Hälfte der Wanderung vor allem durch landschaftliche Reize besticht, so überzeugt die zweite Hälfte durch die am Wegrand liegenden Brauereien. Aber Achtung: wenn man es irgendwie hinkriegt, so sollte man die Wochenenden dringend meiden - gerade die "Bierwanderungen" in der Fränkischen Schweiz sind auch bei größeren Gruppen außerordentlich beliebt und die vielen Motorradfahrer auf den Straßen sorgen oft genug für eine nervige Geräuschkulisse.

Gehzeiten
Nach Aufseß: 2h30
Nach Heckenhof 20min
Nach Hochstahl 20min
Nach Breitenlesau 35min
Nach Rabeneck 1h30

Tourengänger: klemi74


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Kommentare (3)


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ZvB hat gesagt: Wow,
Gesendet am 2. Mai 2017 um 15:31
zuerst zum Wandern und dann auf Entziehungskur!
Gibts davon auch einen Bericht? :-D

klemi74 hat gesagt: Hehe,...
Gesendet am 2. Mai 2017 um 15:48
...soo schlimm, dass man da eine Entziehungskur braucht, war es dann auch wieder nicht, auf dem 13-Brauereien-Weg bei Bamberg (39km, 2Tage) mag das andees sein..
Übrigens liegt auch bei dieser Runde ein Wohnheim für Alkoholkranke an der Strecke, samt alkoholfreier Kneipe.

Gruß,
Karsten

ZvB hat gesagt: So stelle ich mir die Hölle vor:
Gesendet am 2. Mai 2017 um 17:03
Alkoholfreie Kneipe mit Rauchverbot und veganer Bratwurst, aber defektem Kondomautomaten aufm Klo.


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