Felsenmeer (mit Menschenmassen), Borstein und Hohenstein (+450 hm)


Publiziert von WolfgangM , 28. Oktober 2020 um 15:17.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Odenwald
Tour Datum:25 Oktober 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Strecke:Reichenbach - Felsenmeer - Felsberg - Borstein - Reichenbach - Hohenstein - Reichenbach
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Linienbus von Bensheim nach Reichenbach, Haltestelle Reichenbach Markt.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Gleich wie Anreise.
Kartennummer:opentopomap.org

Westlich von Bensheim, beim Ort Reichenbach im Odenwald, liegt der Felsberg, an dessen Hang sich eine große Blockfeld-Rinne befindet, "Felsenmeer" genannt. Diese wollte ich am heutigen schönen Herbsttag besuchen, und mir anschließend auch noch die in der Nähe stehenden kleineren Felsen "Borstein" und "Hohenstein" ansehen.

Start- und Endpunkt der Tour war der Ort Reichenbach, den ich mit dem stündlich verkehrenden Linienbus von Bensheim erreichte. Die Bushaltestelle "Reichenbach Markt" liegt in der Ortsmitte, von hier aus muss man noch etwa einen Kilometer durch den Ort laufen, um zum unteren Eingang des Felsenmeers zu gelangen. Dort gibt es zwar auch eine Bushaltestelle, die aber am Wochenende nicht bedient wird. Und natürlich gibt es dort einen großen Autoparkplatz, der heute vollkommen gefüllt war. Ich erwartete deshalb nicht nur Felsmassen, sondern auch Menschenmassen, und die gab es dann auch. Teilweise hatte ich den Eindruck, dass im Felsenmeer mehr Menschen als Felsblöcke waren, und es sind wirklich sehr viele Felsblöcke dort.

Das Felsenmeer besteht aus großen rundlichen Felsblöcken von etwa 1 bis 4 m Durchmesser, die entlang einer breiten Rinne vom Berg hinab bis ins Tal reichen. Man kann und darf hier überall klettern, und das taten dann auch alle Besucher ausgiebig. Die meisten Kletterer waren Kinder, die unter Begleitung ihrer Eltern in dem Gelände herumturnten und mit Begeisterung Kletterer- und Körperfahrungen sammelten. Dies freute mich ganz besonders, die Jugend sitzt also doch nicht nur zu Hause am Computer oder Smartphone. Ich selbst (ü60) war wahrscheinlich mit Abstand der älteste Besucher. Die Felsen sind so rundlich und haben so ebene Oberflächen, dass man keine brauchbaren Handgriffe findet, man muss also auf Reibung klettern und über die Blöcke hinweg balancieren, man kann aber an gegenüber stehenden schrägen Flächen auch Spreiztechniken einsetzen. Wenn man die Lust am Klettern verliert, kann man rechts oder links der Felsen auch auf parallel verlaufende Wanderwegen ausweichen.

Am oberen Ende des Felsenmeers gibt es einen Kiosk, wo ich mir einen Imbiss holte. Daneben liegt eine einst von den Römern bearbeitete und dann hier zurückgelassene Steinsäule. Es gibt auch noch weitere Relikte der Römer, die die Felsen als Steinbruch nutzten. Weiter ging ich zum Gipfel des Felsbergs, der aber etwas enttäuschend ist: Es gibt dort nur einen großen Parkplatz und einen Aussichtsturm, der leider dauerhaft geschlossen ist.

Anschließend ging ich in einem westlich verlaufenden Bogen auf Waldwegen wieder hinab zum Borstein, einem kleinen und wenig attraktiven Kletterfelsen am unteren Ende des Felsbergs, und kehrte in der benachbarten Hüttenwirtschaft "Borstein" zum Essen ein. Man kann dort schön draußen sitzen, das Essen war auch gut, aber ich musste von der Bestellung bis zum Abholen des Essens eine volle Stunde warten. Spendiert dem Koch doch mal einen zweiten Herd und ein paar zusätzliche Pfannen und Töpfe!

Durch die ungeplant lange dauernde Einkehrpause war die Zeit bis zum Sonnenuntergang jetzt schon soweit verkürzt, dass für den letzen Felsen, den Hohenstein nur noch ein kurzer Besuch möglich war. Diesen Felsen erreicht man, indem man zunächst wieder in die Ortsmitte von Reichenbach geht und dann in östlicher Richtung den Berg hinauf. Neben einigen Routen für Sportkletterer gibt es dort auch zwei Aufstiegswege im Schwierigkeitsbereich I bis II, die vielleicht auch ungesichert begangen werden könnten. Aber nicht heute von mir, denn es dämmerte bereits, und ich hatte auch keine Handschuhe mit, die man hier bei diesem rauhen und zerklüfteten Felsen nutzen sollte. So ging ich dann mit dem Sonnenuntergang wieder zurück nach Reichenbach zur Heimfahrt mit dem Bus.

Tourengänger: WolfgangM


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