Hochschober - 3240m - Hoher Prijakt - 3064 m


Publiziert von Woife , 24. September 2020 um 20:56.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Schober-Gruppe
Tour Datum: 9 August 1994
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 3120 m
Abstieg: 3120 m
Kartennummer:AV-Karte Nr. 41 . Schobergruppe

Am 9.08.1994 fuhr ich mit einem Bergspezi über den Felbertauern nach Oberlesach (1440 m). Dort parkten wir und gingen zur Lesacherhütte (1828 m) hinauf. Die  Hütte war voll belegt. Aber wir bekamen noch Notlager: Um 22 Uhr schoben wir mit der Hüttenwirtin im Wirtsraum die Tische zusammen, auf die wir Matrazen legten. Darauf schliefen wir erstaunlich gut. Am 10.08.1994 stiegen wir nach einem kräftigen Frühstück das Ralftal hinauf in einen großen Talkessel und dann weiter steil hinauf zum Schobertörl. Dann in leichter Kletterei nach rechts über einen Blockgrat  - wenig Schnee und wenig Eis - über den Kleinen Schober hinauf zum Hochschober (3242 m). Steigeisen brauchten wir nicht. Das Wetter war ganz gut: recht wolkig. Schöner Blick zu Großglockner und Großvenediger. Dann zügiger Abstieg über die Staniskascharte (2936 m) steil hinunter zu der idyllisch gelegenen Hochschoberhütte (2322 m). Dort bekamen wir ein sehr schönes Lager. Kaum Leute. In der Nacht schlug das Wetter um. Regen und Hagel! Am Morgen des 11.08.1994 begann es wieder aufzuklaren.So entschlossen wir uns, den Hohen Prijakt (3064 m) zu machen. Bis zum Bereich des Kleinen Barren (ca. 2500 m) ganz guter Steig. Dann aber Richtung Barrensee eine mühselige Schotterflanke. Viele recht wacklige Felsblöcke. Vom Gipfel schöner Blick nach Süden über viele Seeaugen. Die Hohen Tauern im Norden versteckten sich in dichten Wolken. Dann recht steil am Barrensee vorbei zurück zur Hochschoberhütte. Dort kurze Rast und über das Leibniztörl zum schön gelegenen Gartlsee mit vielen Fischen und wieder hinauf zum Schobertörl. Leider wurde das Wetter wieder schlechter. Es begann leicht zu regnen. Als wir vom Schobertörl  etwa 100 hm abgestiegen waren, entlud sich plötzlich ein heftiges Gewitter und nicht weit von uns schlug mit lautem Krachen ein Blitz ein. Wir schmissen unsere Rucksäcke mit Pickel und Steigeisem auf den Boden und gingen in einiger Entfernung von unserer Ausrüstung in Deckung. Das Gewitter kreiste regelrecht in diesem Eck unter dem Schobertörl. Als wir das Gefühl hatten, daß das Gewitter im hintersten Teil des Bergkessels
hängen blieb, packten wir unsere Ausrüstung und rannten wie die Wilden das Ralftal hinunter. Auf etwa 2300 m waren wir wohl aus der akuten Gefahrenzone heraus. Wir stiegen aber weiter recht schnell bis zur Lesachhütte ab. Da wir bei unserem schnellen Abstieg wahnsinnig geschwitzt hatten, tranken  wir auf der Hütte sehr viel. Zudem mußte ich meine Blasen, die blutig aufgegangen waren (neue Bergschuhe!), versorgen. Dann liefen wir recht zügig das Ralftal hinaus bis zum Auto. Auf der Heimfahrt durchfuhren wir noch mehrere Gewitterzonen. Es war eine eindrucksvolle Tour in einer sehr kargen Berglandschaft.

Tourengänger: Woife


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