Lej da la Tscheppa


Publiziert von Krokus , 22. September 2020 um 00:48.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:19 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 715 m
Abstieg: 960 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über den Julier bis Bonariva, Haltestelle Lej Tscheppa
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Sils Maria mit Postauto bis St.Moritz, mit RhB durch den Vereina nach Landquart
Unterkunftmöglichkeiten:Veduta am Julier und div. in Silvaplana und Sils

Frühmorgens geht’s mit den ÖV nach Chur, wo ich eine halbe Stunde Zeit habe für Brötchen und Kaffee. Im Postauto geht es dann in sanfter Fahrt ( dem Chauffeur sei gedankt) über Lenzerheide und Julier bis Bonariva mit der Haltestelle Lej Tscheppa. Als einziger Passagier steige ich hier aus und beginne um 10.20 Uhr die schöne Wanderung.

Zuerst auf separatem Weg einige Minuten zurück Richtung Julier,  dann über die Brücke des Ova da Vallun und auf breitem Naturweg bis ca 2020m. Hier rechts hinauf auf dem schön angelegten Bergweg, der in gleichmässigen Serpentinen durch den herrlichen Arven-Lärchenwald hinaufführt. Tannenhäher haben fleissig Arvennüsschen geammelt und die harztriefenden Zapfenresten verströmen den betörenden Arvenduft.

Manchmal geht für mich die technische Entwicklung vieler Dinge zu rasant, trotzdem kann ich es kaum erwarten, bis es eine Kamera gibt, die nicht nur Bilder, sondern auch Düfte aufnimmt und wiedergibt.

In vielen Kehren geht’s bergauf. Auf 2100 m lichtet sich der Wald. Abwechslungsreich steigt man jetzt über Felsplatten, mit rutschsicheren Sohlen ein herrliches Gehen. Meine Schuhe bewähren sich auch hier. Ich frage mich aber, ob das bei Nässe auch so wäre.

Zur Erholung gibt es jetzt ein flacheres Wegstück vorbei an Heidelbeerstauden, doch gleich geht’s wieder ruppig hinauf bis auf 2300 Meter. Hier im offenen Gelände könnte man die Oberengadiner Bergriesen sehen, sie halten sich aber bedeckt in Dunst und teils dichten Wolken.

Plötzlich leuchten links zwei blaue Augen, liebliche Bergseelein, umgeben von herbstfarbenen Gräsern und Büschen. Neun so kleine Seelein zähle ich während des weiteren Aufstieges, der stets kurzweilig über Felsplatten, hohe Tritte, Schutthalden und Alpweiden führt. Ganz unverhofft steht man plötzlich vor dem tiefblauen Lej da la Tscheppa, umgeben von Moränenschutt, den Spitzen der Crasta Tscheppa und dem Piz Polaschin.

Halb eins, gerade richtig für die Mittagspause. Im Aufstieg sind mir zwei Personen begegnet, hier oben hat es etwa acht, also kein Gedränge. Ich präge mir die Landschaft ein, denn beim nächsten Besuch hier möchte ich noch weiter hinaufsteigen, vielleicht zum Lej Lagrev. Die Mittagsrast halte ich eher kurz, denn von Maloja her bläst ein giftigkalter Wind.

Der Abstieg ist steil, sozusagen in der Falllinie im Zickzack dem Ova da Tscheppa nach hinunter zum Silvaplanersee. Im oberen Bereich über sandigen Moränenschutt, dann Geröll und wieder grosse Felsplatten. Eine Stelle ist mit Seilen gesichert. Die Stöcke waren sehr hilfreich. Und obwohl ich wegen den Knien so steile Abstiege sonst nicht liebe, habe ich  hier jeden Meter bis hinunter auf die Via Engiadina genossen. Auf dieser sind auch Biker unterwegs und die Spuren davon sind für die Wanderer nicht besonders angenehm.

Dem oberen Ende des Silvaplanersees entlang wandere ich nach Sils Maria, wo ich mich im reichlich blumengeschmückten Hotel Seraina  verwöhnen lasse bis zur Abfahrt des Postautos.

Tourengänger: Krokus


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