Hinter dem Gotthard
Ich mag den Gotthard – aber nur ausserhalb eines 1200 Meter Radius vom Hospiz.
Wandere nach Norden, im Gegenuhrzeigersinn auf der Seenroute von Orsirora. Traumhaft, der Himmel ist tiefblau und Wolkenlos. Es ist warm – nein baden werde ich nicht. Mein Ziel ist höher… Nach dem letzten dem Seeli dem Laghi della Valletta, gefühlten tausend Fotos und knapp zwanzig Touristen, verlasse ich den Wanderweg. Ziehe durch die Felsrippen hoch zum Pizzo dell’Uomo. Einmalig Landschaft aus geschliffenen, aufgestellten, zerbrochenen und weggeschwemmten Felsen. Vom Gipfel prächtig Sicht über das Urserental, zum Dammastock, dem Furkapass, und das Wittenwasserental. Auch die Aussicht nach Osten Richtung Tödi bis in den Südwesten mit der Rheinwaldgruppe ist heute extra klar mit Sonne pur.
Spaziere weiter nach Westen in den Sattel bei Punkt 2645 und hoch zum Siwerbenhorn. Der Grund wird immer rauer. Bis zum Gipfel ist eine gute Portion Blockstein zu meistern. Bis zum Gipfelaufbau sind die Felsbrocken stabil. Ganz oben sind einige lose Schwergewichte zu beachten. Der Gipfel ist zweigeteilt der südliche Punkt mit dem Kreuz muss erklettert werden (T4/II). Um den Genuss nicht abzuwürgen mache ich das Siwerbenhorn zum Wendepunkt.
Verlassen bald den Grat und gehe etwas südlicher durch die fesselnde Stein- und Felsenlandschaft herunter zum Laghi della Valletta. Jetzt noch eine Kür. Nicht auf dem Wanderweg entlang sondern mittendurch erst hoch zu Punkt 2474 und 2443 über dem Ovi d’ Orsirora dann arg Felsdurchwachsen bergab bis zur Strasse über dem Lago di Lucendro. Der Rücken ist ein Traum – viel idyllische Tümpel im mehrteiligen mit Rippen durchzogen Grat. Die Pflanzen sind herbstlich bunt, das Wasser der vielen Tümpel dunkelblau. Komme heil und froh unten an und bin ein paar Minuten später beim Gotthard Hospiz.
Fazit: Bestes Spätsommer Wetter. Herrlich Gebirgslandschaft. Voll zu Frieden mit dem Wandertag.

Kommentare