Pizzo dell'Uomo

Fast drei Jahre ist es her seit der letzten Tour mit Frank. Damals ging es über die Bergseelücke zum Bergseeschijen. Wo geht's nun heute hin? Wie stehts aktuell mit dem Schnee in höheren Lagen, wie mit dem Wetter? Dies waren Faktoren, die wir bei unserem heutigen Ziel, einer Wanderung im Gotthardgebiet, mit in Betracht gezogen haben.

Angekommen beim Parkplatz bei San Carlo regnet es. Wir machen uns trotzdem bereit. Schon nach kurzem Wandern hat sich der Himmel aufgeklart. So geht es uns heute noch ein paar Mal, blauer Himmel abwechselnd mit dunklen Wolken. Von der Staumauer aus steigen wir zum Mottolone auf, wo wir uns entscheiden, in Richtung Lago d'Orsino zu gehen. Nach einem kurzen steilen Abstieg folgt die Traverse zur Cascina di Giacobbe hinüber. Danach steigt es gemächlich an, bis wir eine Stelle erreichen, wo wir auf den Lago d'Orsino hinunter blicken können. Der Wanderweg führt aber noch etwas weiter hinauf und umkreist den See in einem rechten Bogen. Am Gegenhang ist der Weiterweg auszumachen. Es liegt einiges an Schnee. Er ist, wie sich bald zeigen wird, gut zu begehen. So gelangen wir zum oberen Lago d'Orsirora, und über ein letztes kurzes Schneefeld erreichen wir die Gatscholalücke. Hier machen wir eine Verpflegungspause. Es ist halb zwölf, genügend Zeit um den Pizzo dell'Uomo zu besteigen.

Der Aufstieg ist kurzweilig. Leichte Blockkletterei, abwechselnd mit Gehgelände. Immer wieder zeigen Steinmannli den einfachsten Durchstieg, wobei man vermutlich fast überall hoch gehen könnte. Wir vermeiden, wo immer möglich, Schneeflecken, da wir nicht wissen, ob sich darunter Löcher verbergen. Ein letztes kurzes Schneefeld vor dem Gipfel lässt sich nicht umgehen, dann aber stehen wir auf dem Pizzo dell'Uomo. Und wir machen die nächste Pause. Sozusagen die Dessertpause. Schön ist die Sicht zum Pizzo Lucendro, ins Rotondogebiet, zur Fibbia usw. Auf dem Aufstiegsweg steigen wir anschliessend wieder zur Gatscholalücke ab.

Weiter gehen wir nun bei den Laghi della Valletta vorbei. Schneereste und Eis schwimmen auch hier noch in den Seen. Auf dem schönen Wanderweg steigen wir nach und nach wieder in den Bergfrühling hinunter. Der Schlussabstieg zum Lago di Lucendro ist dann wieder etwas ruppiger. Oft hat man das Gefühl, in einem Bachbett zu gehen. Schliesslich geht's noch dem See entlang zum Mottolone und zum Parkplatz bei San Carlo hinunter.

Für einen Schlusstrunk im Albergo San Gottardo fahren wir zum Gotthardpass hoch. Zeitweise regnet es. Wir wollen trotzdem auf der Terrasse bleiben. Auf eigenes Risiko, wie der Kellner uns zu verstehen gibt ...

Mit auf Tour: Frank