Schinberg & Musentürme


Publiziert von budget5 , 18. September 2020 um 20:05.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum: 9 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW 
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Niederrickenbach - Bleikigrat - Musenalper Grat - Musenturm - Grind - Stollen - Bärenfallen - Brisenhaus - Schinberg - NW-Gipfel - Satteli - Klewenalp
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Bahn bis Niederrickenbach Talstation (Halt auf Verlangen), anschliessend mit der Seilbahn bis Niederrickenbach (GA zählt!)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Schiff von Vitznau nach Beckenried, anschliessend mit der Seilbahn auf die Klewenalp (GA zählt ebenfalls!)
Unterkunftmöglichkeiten:Brisenhaus SAC

Es gibt doch noch ein paar Gipfel rund um den Vierwaldstättersee, die ich noch nie besucht habe. Der Schinberg stand schon länger auf meiner Wunschliste – und bei Gelegenheit wollte ich mir auch mal die steilen Wände der Musentürme von oben ansehen.

Es sollte ein prächtiger Spätsommertag werden – und ich war scho recht lange nicht mehr in den Bergen unterwegs. Heute, die Sommerferien sind vorbei und es ist Donnerstag, schien ich der einzige in der Seilbahn nach Niederrickenbach zu sein, der nicht im Pensionsalter oder mit kleinen Kindern unterwegs ist. Kurz vor 9.00 Uhr startete ich in Niederrickenbach und schlug ein flottes Tempo an. Allerdings nicht ganz freiwillig, den hinter mir hatten sich auch ein Älpler und mit ihm viele Kühe auf den Weg nach oben gemacht. Mit den Kühen im Rücken erreichte ich den Bleikigrat – mein erstes Ziel – nach etwa einer Stunde.

Der folgende Abschnitt zur Musenalp ist blauweiss markiert, allerdings nicht besonders schwierig oder ausgesetzt. Dennoch bereiteten mir die kurzen Kraxelpassagen viel Spass – und kurze Zeit später erreichte ich den Musenalper Grat. Vom Kreuz aus, oberhalb der eigentlichen Alp gelegen, hat man einen guten Blick auf die drei Musentürme, denen ich als nächstes einen Besuch abstatten wollte. Gegen Niederrickenbach brechen sehr steile Felswände ab, ein Eldorado für (gute!) Kletterer – aber nix für mich. Dennoch wollte ich die Szenerie einmal von oben sehen. Am einfachsten zu erreichen ist der mittlere Turm – der Musenturm. Der grasige Aufstieg (T3) bietet eigentlich keine Schwierigkeiten, der Gipfel ist aber recht ausgesetzt. Vom Musenturm hat man einen wahrlich imposanten Einblick in die senkrecht abfallende Wand des Stollens.

Zunächst wollte ich aber den Grind besuchen. Den kleinen Gipfel erreicht man zwar ebenfalls in kürzester Zeit, doch bei nassem Gras, wie es heute der Fall war, empfand ich den Aufstieg als einigermassen heikel. Man steigt zunächst einige Meter ab in einen Sattel, um von dort dann über den kurzen Grat auf den Gipfel zu gelangen. Der Grat ist schmal und es gilt eine kurze Kraxelstelle zu überwinden.

Zuletzt besuchte ich den Stollen – der einzige der drei Türme, der ein Gipfelkreuz aufweist. Um den Stollen zu erreichen, stieg ich nochmals am Musenturm vorbei und umrundete den Stollengipfel, um von Süden her auf zum Gipfel zu gelangen. Auch hier gilt es eine kurze, gutgriffige Kletterstelle zu passieren (T4).

Es folgte ein Abstieg nach Bärfallen und anschliessend ein erneuter Aufstieg zum Brisenhuis. Von dort hat man einen guten Blick auf die Aufstiegsrouten des Schinbergs. Ich beschloss, eines der unteren Grasbänder zu benutzen, um auf den Hauptgipfel zu gelangen. Dieses führt an der Höhle Chuäreds Chuchi vorbei. Das Gras war hier zum Glück trocken, so dass der Aufstieg kaum Probleme bereitete (T4 bis T5). Auch der anschliessende Gipfelgrat bis zum Kreuz war gut begehbar. Auf dem Schinberg pausierte ich dann etwas länger und genoss die Einsamkeit.

Zuletzt wollte ich auch noch dem Nordwestgipfel einen Besuch abstatten, um dann über den einfachen Nordwestgrat abzusteigen. Der Aufstieg zum Nordwestgipfel des Schinbergs war die Schlüsselstelle der heutigen Tour (T5 II). Der Turm sieht aber schlimmer aus, als er wirklich ist – so zumindest meine Empfindung. Etwas links vom scharfen Felsgrat (vgl. Bild) gibt es gute Griffe und nach einigen steilen Kletterzügen steht man schon auf dem Gipfel. Ich stieg dann zum Satteli ab, von wo aus die Klewenalp in etwas mehr als einer Stunde zu erreichen ist. Die Heimfahrt mit dem Schiff war dann noch das Tüpfelchen auf dem "i".

Tourengänger: budget5


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