Vedreit da Camp (2907m)

Die Umgebung von Piz Paradisin hat schon längere Zeit unser Interesse gezogen. Um sie zu erreichen muss aber eine ziemliche Distanz überwunden werden. Oder vom Süden ab Sfazù (1622m, 8.5km) oder vom Norden ab Alpe Vago (1999m, 6.5km). Man könnte natürlich den Bus benutzen wodurch ungefähr 4.5km eingespart werden. Weil wir fast immer den ganzen Tag für eine Tour benutzen, kurz oder lang und uns vor allem nicht beeilen möchten, ist dieser letzte Variant keine Option für uns, sie lasst uns nur 8 Stunden für einem Tour. Dabei kommt das man sich anmelden muss. Wir wählten die Route ab Alpe Vago, Livigno.

Entlang der Passstraße Forcola di Livigno gibt es nummerierte Parkplätze. P9 ist diejenige die nah an Alpe Vago liegt. Bis an der Alp geht es über eine Teerstraße. Danach über einem schönen Pfad durch Valle Vago. Die steileren Stellen sind sogar mit Stufen ausgestattet. Kurz bevor 2200m Höhe erreicht ist, verzweigt sich das Tal. Links geht’s ins Val Nera, rechts ins Val di Campo zum Pass da Mera / Bocheta da la Valeta, unseres Zwischenziel.

Die Verzweigung ist gleich das Ende vom Wald, wir liefen weiten den Bach entlang. Bei Punkt 2383m gibt es eine Alternative Weg, eine nicht auf dem Schweizerische Landeskarte eingetragener Pfad. Weil aber der Bach zu viel Wasser fuhr und es auch keine Brücke gibt, nahmen wir den Weg weiter den Bach entlang. Mehrmals müssten Schmelzwasserläufe überquert werden die uns beinahe doch noch nasse Füße besorgten. Mit viele Fotopausen erreichten wir den Pass.

Oben an der Pass gibt es Wegweisern nach Piz Orsera (rechts) und Vadreta dal Corn da Camp / Vadreta dal Paradisin (links). Die erste ist auch für uns interessant, wir sind immer davon ausgegangen das Piz Orsera ab Forcola di Livigno bestiegen wird, ab hier sieht es etwas einfacher aus. Wir liefen aber in Richtung Vadreta dal Corn da Camp. Teilweise muss man richtig spursuchen. Markierungen findet man hier nur in Form von Steinmännchen. Kurz oberhalb 2700m muss ein Felsriegel mit leichter Kletterei überwunden worden. Danach ist es dann wieder normales Gehgelände. Punkt 2907m, ausgestattet mit einem großen Steinmann, war der höchste Punkt unsere Tour. Ab hier hat man schon eine erstaunliche Aussicht über Piz Paradisin, La Pala, Corn da Camp und seiner Gletscher. Weiter laufen war ohne allzu viel Schwierigkeiten möglich gewesen, zum Beispiel direkt nach Punkt 3011. Für uns reichte es, wir müssten auch noch einmal zurück.

Abgestiegen sind wir über den gleichen Weg. Die Wolken nördlich von uns sahen bedrohlich aus, wir sollten uns beeilen. Kurz bevor wir den Wald erreichten, fing es an zu regnen. Wir konnten uns unter einem großen Baum schützen. Nicht allzu lang und die Sonne zeigte sich wieder. Die Tour würde fortgesetzt und wir erreichten das Auto beim schönsten Wetter. Ein schöner Tour die auch eine neue Idee gebracht hat (Route nach Piz Orsera).